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Der ZSC ist Meister, wenn der Coach die Spieler liebt…

Andy

Das Ziel war klar: der Gewinn des Meistertitels. Am Ende stimmt die Bilanz – doch der Final gegen den Lausanne HC war auch ein Triumph des Willens.

Meister
Meister 2024: die ZSC Lions! © KEYSTONE / Urs Flüeler

Um 22:21 flogen an diesem 30. April 2024 die Stöcke und andere Utensilien durch die Luft der Swiss Life Arena. Der 2:0-Sieg der ZSC Lions in diesem Spiel Nummer 7 nach Toren von Jesper Fröden und Juho Lammikko sicherte den Zürchern den zehnten Meistertitel in der Klubgeschichte – und er war verdient. Die ZSC Lions waren über die ganze Saison gesehen die beste Mannschaft der Liga, oder wie Lausanne-Sportchef John Fust nach dem Spiel sagte: «Es tut weh. Aber wenn die Sonne morgen aufgeht, können wir stolz sein. Gratulation an Zürich, der Titel ist verdient! Und ich denke, kein anderes Team hätte den ZSC über sieben Spiele fordern können.»

Die Underdogs aus Lausanne zeigten gegen die Zürcher in diesen sieben Duellen starkes Eishockey, waren auf Augenhöhe mit den ZSC Lions. Schnupperten nach chaotischen Jahren viel schneller als erwartet am Titel. Und so sagte Trainer Geoff Ward nachher: «Es muss schmerzen, wenn man so weit kommt wie wir. Aber wir haben alle viel gelernt in dieser Saison und wissen auch, woher wir kommen. Doch man muss zuerst lernen zu verlieren, bevor man die grossen Siege feiert.»

Auf die Lions trifft dies definitiv zu, wenn man an die Finalniederlage gegen den EVZ zurückdenkt. Dazu kommt, dass die Zürcher in der Lage waren, im Final und auch in der Finalissima die Ausfälle von Leistungsträgern wie Yannick Weber, Rudolfs Balcers oder Denis Malgin wegzustecken. Es unterstreicht die Kaderbreite der Zürcher und zeigt die Qualiät der Arbeit von Sportchef Sven Leuenberger. So sagte auch Goalie Simon Hrubec, einer der grossen Pfeiler der Meistermannschaft, nach dem finalen Sieg: «Dieser Titel bedeutet mir viel, ich bin so glücklich! Ohne Team ist man nichts – und wir haben es als Team verdient!»

Natürlich waren die Lions nach diesem Triumph emotional im Hoch. Stürmer Denis Hollenstein sagte nach seinem ersten Meistertitel in seiner Karriere: «Es ist unglaublich. So viele Jahre habe ich auf den ersten Meistertitel warten müssen. Es ist mega cool, ich bin sprachlos. Jetzt können wir es geniessen.» Und sein Teamkollege Sven Andrighetto erklärte: «Es war hart, aber wir wussten, dass im letzten Spiel der Vorteil auf unserer Seite ist. Unsere Fans waren schon die ganze Serie unglaublich, und wir haben daheim immer besser gespielt. Aufgrund der Ausfälle musste jeder Spieler noch etwas mehr geben. Das haben wir geschafft, wir haben Charakter gezeigt.»

Ähnlich tönte es von Verteidiger Yannick Weber, der die letzten Spiele verletzt verpasste und sagte: «Es war herzzerbrechend, dass ich in der Finalserie nicht bis am Ende dabei sein konnte. Aber ich wusste, dass wir tolle Playoffs hatten und ich dem Team vertrauen kann. Es ist egal, wer ausfällt, wir haben eine super Gruppe. Ich habe keine Sekunde dieses Spiels gesehen, ich konnte nicht hinschauen und habe mich in der Garderobe verschanzt. Der Meistertitel war von Anfang an unser Ziel, das wir nun erreicht haben. Ich könnte nicht glücklicher sein!» Coach Marc Crawford sprach gar davon, seinen Spielern gesagt zu haben, dass er sie liebe…

Freude auf der Seite der Zürcher, Frust bei den Lausannern, natürlich. Stürmer Ken Jäger sagte kurz nach der entscheidenden Niederlage: «Es ist schade. Wir haben uns nach der letzten Saison zurückgekämpft, haben es bis in den Final geschafft, aber letztlich verloren. Das ist tough. Momentan herrscht eine grosse Leere.» Aber der Stolz wird schnell da sein. Und das Wissen um die Fähigkeit, einen Giganten wie die ZSC Lions ins Wanken zu bringen.

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