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Cup-Kracher in Sion und Winterthur

Andy

Am Samstag und Sonntag steht im Schweizer Fussball der Cup im Fokus. Gelingt dem einstigen Cup-Monster Sion gegen das formstarke Lugano der Finaleinzug? Und erreicht der FCW gegen Servette erstmals nach fast einem halben Jahrhundert und nach 1968 und 1975 zum dritten Mal überhaupt den Final?

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Jubeln die Spieler des FC Sion am Samstag über den Einzug in den Cupfinal? © KEYSTONE/Jean-Christophe Bott

Lange war der FC Sion im Schweizer Cup das Mass aller Dinge. Stand immer wieder im Final – und gewann diesen am Ende auch. Erst 2017 wurde diese Erfolgsstory durch den FC Basel beendet, der den Wallisern in ihrem 14. Final die erste Niederlage beifügte. Es die bis heute letzte Finalteilnahme des FC Sion.

Helden oder Versager?

Gegen den FC Lugano ist das Team von Didier Tholot gefordert. Es ist nun in der heissen Phase der Saison, in der es mit dem Aufstieg in die Super League und dem Cupsieg – es wäre der zweite als Challenge-Ligist, die Premiere gelang 2006 gegen die Young Boys –eine Helden-Geschichte schreiben kann. Umgekehrt können die Walliser aber auch zu Versagern werden und in einer kurzen Zeit eine bis heute erfolgreiche Saison zerstören, nachdem am Montag mit der 0:1-Niederlage gegen Verfolger Thun die grosse Chance auf eine Vorentscheidung im Aufstiegskampf verpasst wurde.

Doch Lugano ist nicht Thun. Die Tessiner, Cupsieger von 2022, stehen zum dritten Mal in Folge im Cup-Halbfinal, sind in der Meisterschaft seit neun Spielen ungeschlagen und der erste Verfolger von Leader YB. Ganz klar, der Tessiner Mattia Croci-Torti hat in Lugano ein Spitzenteam entwickelt, das bereit ist, in der Meisterschaft zu profitieren, falls YB in der Endphase noch schwächelt. Und die Halbfinalhürde Sion überwinden will, um den Final-Hattrick zu schaffen und schlussendlich den fünften Cupsieg nach 1931, 1968, 1993 und 2022 feiern will.

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Patrick Rahmen hat den FC Winterthur zum Erfolg geführt.

Die Saison veredeln – und später krönen

Am Sonntag duellieren sich dann der FC Winterthur und Servette auf der Schützenwiese um den zweiten Finalplatz. Und da können die Zürcher ihre bislang so starke Saison zwar noch nicht krönen, aber zumindest schon mal veredeln, um sie später mit einem Cup-Triumph noch zu vergolden. Es wäre für den FCW der erste Finaleinzug nach fast einem halben Jahrhundert und nach 1968 und 1975 erst der dritte überhaupt.

Dreimal sind sich die Zürcher und das vom Winterthurer René Weiler trainierte Servette in dieser Saison schon begegnet – und Winti ist nach wie vor ungeschlagen: Zweimal endete das Spiel mit einem Unentschieden (2:2 und 3:3) und am 30. März feierte das Team von Patrick Rahmen auf der Schützenwiese einen 1:0-Heimsieg. Adrian Gantenbein erzielte in der 73. Minute den einzigen Treffer, nachdem zuvor Takuma Nishimura für die Gäste einen Penalty verschossen hatte.

Zu erwarten ist ein Duell auf Augenhöhe. Ein Cup-Kracher, in dem die Details entscheiden. Servette hat die erste Phase der Super League mit 57 Punkten und 53:38 Toren auf Platz 3 beendet, der FCW mit 49 Zählern (55:56) als bester Zürcher Klub auf Platz 5. Die Grenats haben aus den letzten fünf Spielen nur drei Punkte geholt, der FCW immerhin acht. Und im Cup sind die beiden Klubs erst einmal aufeinandergetroffen: 2006 siegte der FCW in Genf 3:1 nach Verlängerung und erreichte nach Siegen gegen Cham, GC, Luzern und Servette den Halbfinal, der gegen den späteren Cupsieger Sion 0:1 verloren wurde.

«Ich spürte im Verlauf der Saison rasch, dass es in die richtige Richtung geht und wir einiges erreichen können. Aber dass wir Fünfter werden, uns für die Championship Group qualifizieren und auch noch im Cup-Halbfinal stehen – damit konnte nicht gerechnet werden», sagte Winterthur-Coach Patrick Rahmen, der bei YB als heisser Trainer-Kandidat gehandelt wird, nun gegenüber Keystone-SDA. «Wir strebten von Anfang an eine offensive Spielweise an, konnten uns im Verlauf der Saison auch defensiv stark verbessern, ohne dass wir an Offensivqualität einbüssten. Dazu kommen der Teamspirit, die solidarische Leistung aller Akteure sowie die Geschlossenheit und die gute Stimmung im ganzen Verein.»

Noch zwei Siege fehlen Rahmen und seinem Team, um Geschichte zu schreiben und den ersten Titel für den FCW seit 1917 zu gewinnen und erstmals überhaupt den Cup zu gewinnen. «Als Mannschaft sollten wir nicht zu sehr auf die Historie blicken. Wir bereiten uns mit grosser Freude auf das Halbfinalspiel vor und werden alles in die Waagschale werfen, was uns in den letzten Wochen und Monaten stark gemacht hat. Ich glaube nicht, dass die Erwartungshaltung im Umfeld übermässig gestiegen ist», sagt Trainer Rahmen. «Die Leute sind realistisch und freuen sich über die positive Entwicklung. Die positive Haltung und der Goodwill sind in der Stadt überall spürbar.»

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