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11 Jahre später: Kommt es im Wembley wieder zu einem deutschen Finale?

Patrick

Können Sie sich noch daran erinnern? Im Mai 2013 trafen im Londoner Wembley-Stadion Borussia Dortmund und der FC Bayern München aufeinander – im bisher einzigen rein deutschen CL-Finale. Elf Jahre später könnte sich diese Geschichte wiederholen. Unser Blick auf die beiden Halbfinals.

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Wiedersehen im CL-Klassiker: Real Madrid (Toni Kroos) und Bayern München (Joshua Kimmich) duellieren sich ein weiteres Mal ums Finale © IMAGO / Eibner

Münchner Evergreen gegen Real

Auf diese Statistik kann der FC Bayern München stolz sein: Zum bereits 13. Mal steht der deutsche Rekordmeister im Halbfinale der UEFA Champions League. Das hat ausser den Münchnern nur noch eine andere Mannschaft in Europa geschafft – und die steht den Bayern heute Abend auf dem Rasen der Allianz Arena gegenüber. Zum insgesamt achten Mal kommt es heute und im Rückspiel in einer Woche zu einem Halbfinal-Duell zwischen der «Bestia Negra» und den Königlichen aus Madrid, abermals mit offenem Ausgang. Zwar spielen die Bayern auf nationaler Ebene eine Saison zum Vergessen, international jedoch winkt die grosse Chance, mit dem dritten CL-Triumph in den letzten elf Jahren noch (fast) alles zu retten. Einzige Voraussetzung: Real Madrid muss nach zuletzt sieben sieglosen CL-Spielen mit den Königlichen wieder einmal in die Knie gezwungen werden. 

Natürlich wird das schwer genug und dennoch dürfte der 33-fache deutsche Meister insgeheim nicht unglücklich darüber sein, dass ihm der ewige Rivale aus Spanien im Viertelfinale Titelverteidiger Manchester City aus dem Weg räumte. Im Gegensatz zum letztjährigen Triple-Sieger setzt das «weisse Ballett» nämlich weitaus weniger auf totale Dominanz und vertraut stattdessen auf die Erfahrung und Klasse von DFB-Rückkehrer Toni Kroos, um dem Team unterstützt von Ferdinando Valverde den notwendigen Halt zu geben. Vorne zählen die Königlichen auf die Kreativität und Spielstärke des Trios Bellingham, Vinicius Junior und Rodrygo, sind sich in der Rückwärtsbewegung aber auch nicht zu schade, mit sehr viel Disziplin zu verteidigen.

Gegen City machte genau diese Fähigkeit gepaart mit taktischer Disziplin den Unterschied, wobei sich Carlo Ancelotti gegen seine alten Arbeitgeber sicher noch die eine oder andere taktische Finesse überlegen wird. Auch «Don Carlo» dürfte nicht entgangen sein, dass ein Erfolg gegen die Bayern dann wahrscheinlicher ist, wenn man es versteht, die nicht nicht immer sattelfeste bajuwarische Defensive um de Light (Einsatz unwahrscheinlich), Kim, Upamecano (angeschlagen) oder Dier zu beschäftigen. Die Madrilenen sollten sich auf alle Fälle nicht darauf verlassen, dass ihre defensive Spielausrichtung aus dem Viertelfinal-Rückspiel auch gegen Harry Kane, Jamal Musiala & Co. das richtige Mittel sein wird. Auch eine in die Ecke gedrängte «Bestia Negra» mit nur noch einem Ausweg kann äusserst gefährlich sein. 

 

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Das Finale im Visier: PSG mit Randal Kolo Muani (l.) und Kylian Mbappé (IMAGO / Sven Simon)

Zwei Underdogs und die grosse Chance

Gewiss, Borussia Dortmund und Paris Saint-Germain gehören im europäischen Klubfussball durchaus zu den «Grossen». Dass sich die Beiden morgen Abend aber im CL-Halbfinale gegenüber stehen, damit haben vor der Saison wohl nur die Wenigsten gerechnet. Auf der einen Seite war da Dortmund, frisch gebeutelt nach einem in letzter Minute noch verspielten deutschen Meistertitel. Und auf der anderen Seite ein PSG, dass nach Jahren als dauerhaft verhinderter CL-Titelkandidat den eigenen Ambitionen abschwor und die Ära um Lionel Messi, Neymar und Kylian Mbappé für beendet erklärte. 

Und tatsächlich: Noch im Dezember schien sich der französische Serienmeister frühzeitig aus der Champions League zu verabschieden. Erst ein zwingend benötigter Punkt im letzten Gruppenspiel (ausgerechnet in Dortmund) sowie fremde Schützenhilfe öffneten PSG schliesslich doch noch die Achtelfinaltüre. Viereinhalb Monate später sind all diese Dinge Makulatur. Ganz egal, ob man seitdem souverän französischer Meister geworden ist oder noch um die erneute CL-Qualifikation zittern muss. Ab morgen geht es nur noch darum, ins Finale in London einzuziehen. Eine Perspektive, die insbesondere die in den letzten Jahren gebeutelten Pariser beflügeln müsste, gehen sie dank Spielern wie Mpappé, Dembélé, Mittelfeld-Talent Zaire-Emery oder Abwehrchef Marquinhos doch als leichter Favorit ins Duell mit dem BVB.

Doch auch in Dortmund ist man sich der Chance bewusst, mit einem Erfolg im ersten CL-Halbfinale seit elf Jahren den Eindruck einer ganz Saison verändern zu können. Gerade in der Offensive verfügt «Schwarz-Gelb» mit Akteuren wie Brandt, Malen, Adeyemi oder Sancho über Akteure, die den Franzosen Kummer bereiten können, sofern der BVB nicht ähnlich passiv und desorientiert auftritt wie zuletzt z.B. in Leipzig oder Madrid. Dies zu verhindern, wird die Aufgabe der erfahrenen Leader im Team aus dem Ruhrpott sein, angefangen bei Abwehrrecke Mats Hummels, den Mittelfeldakteuren Emre Can und Marcel Sabitzer oder auch Gregor Kobel. Der Schweizer Keeper erhält gegen PSG zum ersten Mal in seiner Karriere die Gelegenheit, sein Können auf der ganz grossen europäischen Bühne zu zeigen. Auch für ihn ein möglicherweise wegweisender Moment.  

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