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Dortmunds Trumpf gegen PSG: Schweizer Qualität

Andy

Nach dem 1:0-Sieg im Hinspiel gegen Paris Saint-Germain schnuppert Borussia Dortmund am Einzug in den Champions League-Final. Dies vor allem auch dank dem Schweizer Goalie Gregor Kobel, der in dieser Saison in der Königsklasse bärenstark hält.

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Gregor Kobel und Nico Schlotterbeck wehrten sich im Hinspiel erfolgreich gegen Ousmane Dembélé. Gelingt das auch in Paris? © IMAGO / Laci Perenyi

Die Favoritenrolle ist bei vielen Experten klar verteilt, und dies trotz der Rücklage nach dem Hinspiel in Deutschland: Paris Saint-Germain wird den Einzug in den am 1. Juni im Wembley stattfindenden Final schaffen. Die Offensive von PSG, angeführt von Kylian Mbappé, der gemeinsam mit Bayerns Harry Kane mit acht Treffern der beste Torschütze dieser Kampagne ist, wird über die Borussia hinwegbrausen und sie zerzausen. Der Traum von der ersten Krönung in der Königsklasse – er soll jetzt, nach Jahren des Wartens und dem Verbrennen von eigentlich unanständig viel Geld, endlich Realität werden.

Die Qualität dazu steckt definitiv im Kader von Trainer Luis Enrique. Und auch die Statistik spricht ganz leicht für die Franzosen, die im Parc des Princes heute von ihren Fans angepeitscht werden. Zum Auftakt dieser Champions League-Saison hat PSG die Borussia daheim dank Toren von Kylian Mbappé (per Penalty) und dem Ex-Dortmunder Achraf Hakimi mit 2:0 besiegt. Zum Abschluss der Gruppenphase gab es dann ein 1:1, die Torschützen waren Karim Adeyemi (Dortmund) und Warren Zaïre-Emery (PSG). Und am vergangenen Mittwoch sorgte Niclas Füllkrug dafür, dass die Dortmunder nun mit einem leichten Vorteil nach Paris reisen konnten.

Beeindruckende Statistiken

So weit, so gut. Es gibt aber auch einige Argumente, die für die Dortmunder sprechen. Das schlagkräftigste ist dabei wohl die Schweizer Qualität im Tor. Denn Goalie Gregor Kobel zeigt einmal mehr, dass auf ihn Verlass ist. Nach den Daten von «flashscore» hatte der BVB bislang in den K.o.-Spielen gegen Eindhoven, Atlético und PSG einen geringeren xG-Wert («expected goals») als der Gegner. Das kann man natürlich mit einer gehörigen Portion Glück begründen, so wie im Hinspiel, als Mbappé und Hakimi innert kurzer Zeit nur den Pfosten trafen.

Diese Zahlen widerspiegeln aber zweifellos auch die Qualität auf der Goalie-Position, die durch weitere Statistiken untermauert wird. Zehn Champions League-Spiele absolvierte Kobel in dieser Saison (beim 1:1 in Eindhoven fehlte er verletzt), fünfmal hielt er sein Tor sauber – so oft wie kein anderer Keeper. 37 Schüsse wehrte er dabei ab, einzig Jan Oblak von Atlético zeigte noch mehr Paraden (40), kassierte aber 13 Treffer in zehn Spielen, Kobel nur deren acht. Einen besseren Schnitt als der Schweizer betreffend Gegentore pro Spiel (0,8) weisen bei den Goalies mit mindestens sechs Einsätzen nur Arsenals Raya (0,78) und Bayerns Manuel Neuer (0,75) auf.

Und nun also das Rückspiel gegen PSG. Der vielleicht bis heute grösste Match in der bisherigen Karriere des 26-Jährigen, wie er auch im Interview mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bestätigt: «In meiner Liste ist dieses Spiel sicher ganz oben mit dabei. Ich habe noch nie ein Halbfinal-Rückspiel in der Champions League bestritten. Darum könnte es schon das grösste Spiel meiner Laufbahn sein, ja.» Die Borussia brauche einen fokussierten Auftritt, nicht wie beim 0:2 in der Gruppenphase, dem in den Augen Kobels schlechtesten Spiel in dieser Kampagne. «Wir müssen als Team auftreten. Jeder muss dem anderen helfen, für ihn einstehen. Paris verfügt über so viel Qualität, sie können unfassbar gefährlich werden. Neben einer maximalen Leistung unsererseits wird wohl auch ein Quäntchen Glück nötig sein.» 

Der Druck lastet auf PSG

Natürlich träumt ganz Dortmund davon, zum dritten Mal nach 1997 (Sieg gegen Juventus Turin) und 2013 (Niederlage gegen Bayern) in den Final der Beletage des europäischen Fussballs einzuziehen. BVB-Coach Edin Terzic schiebt bezüglich des Drucks den Ball elegant dem Gegner zu und sagt: «Das Projekt PSG ist seit Jahren aufgebaut worden, um Titel zu gewinnen. Ihr grosses Ziel war dabei von Anfang an die Champions League, das ist ihre Mission.» Beim BVB wolle man sich dagegen einen Traum erfüllen, «und dazu müssen wir genauso mutig und widerstandsfähig auftreten wie im Hinspiel, mit genauso viel Respekt, aber auch mit der Freude, etwas Grosses erreichen zu können».

Optimistisch gibt sich auch Gregor Kobel, der sich auf der Jagd nach dem ersten Titel in seiner Profikarriere befindet: «Wir sind im europäischen Wettbewerb in jedem Spiel in der Lage, ein Top-Ergebnis zu holen. Unsere Konstanz ist augenfällig – auch gegen auf dem Papier höher eingeschätzte Equipen. Wir haben uns in der Champions League von Spiel zu Spiel gesteigert. Unser Team ist offensiv und defensiv sehr gut ausbalanciert. Die altersmässige Mischung im Kader passt ebenfalls. Und im Europacup haben wir sehr, sehr gut verteidigt – fünfmal spielten wir zu null. Wir haben uns diesen Weg in diesem Wettbewerb absolut verdient.»

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