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Mit Zidane würden die Bayern ihr Gesicht wahren

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Didi Hamann schätzt in seiner Kolumne ein, warum sich Ralf Rangnick gegen den FC Bayern entschieden hat. Der Sky Experte erklärt, mit welcher Lösung auf dem Trainerposten die Münchner ihr Gesicht wahren würden.

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"Hamanns Top 3" - Die Kolumne des Sky Experten. © Sky

Didi Hamann schätzt in seiner Kolumne ein, warum sich Ralf Rangnick gegen den FC Bayern entschieden hat. Der Sky Experte erklärt, mit welcher Lösung auf dem Trainerposten die Münchner ihr Gesicht wahren würden.

Xabi Alonso bleibt in Leverkusen, Julian Nagelsmann hat beim DFB verlängert, und Ralf Rangnick entscheidet sich für eine Zukunft mit Österreichs Nationalmannschaft.

Daran sieht man, dass sich die Zeiten geändert haben und sich der FC Bayern Gedanken machen muss, wie man gewisse Sachen kommuniziert und wie man mit den Leuten umgeht. In den letzten Jahren ist viel passiert, und die aktuelle Situation ist wahrscheinlich eine Folge davon.

Rangnicks Entscheidung überrascht mich nicht

Rangnick war die Gemengelage bei den Bayern wahrscheinlich zu unsicher.

Dass er nicht kommt, überrascht mich nicht. Ich verstehe ihn, denn er hätte in Österreich viel aufgegeben. Er hat sich dort eine tolle Position erarbeitet, sie spielen bei der EM in einer interessanten Gruppe und haben eine sehr gute Mannschaft, die bei einem Turnier weit kommen kann.

Ich glaube nicht, dass die jüngsten kritischen Aussagen von Uli Hoeness über Thomas Tuchel ausschlaggebend für Rangnicks Entscheidung waren. Er ist 65 Jahre alt und steht über solchen Sachen. Aber wenn du so etwas mitbekommst, wirst du im Hinterkopf haben: "Vielleicht sagen sie so etwas in zwölf Monaten über mich." Das weckt dann Zweifel.

Dass Tuchel jetzt weitermacht, kann ich mir nicht vorstellen. Die Bayern haben ganz klar gesagt, dass er keine Option ist und nach Hoeness' Aussagen kann ich mir nicht vorstellen, dass Tuchel grosses Interesse hätte zu bleiben.

Bei Bayern spricht man nicht mehr mit einer Stimme

Früher hat man gewusst, dass man beim FC Bayern in eine Familie kommt, in der jeder für jeden da ist. Auch wenn es mal intern Streit gab, hat man nach aussen immer mit einer Stimme gesprochen. Das ist schon seit langer Zeit nicht mehr der Fall und kann den einen oder anderen beeinflussen.

Ich verstehe, dass Jan-Christian Dreesen und Herbert Hainer gefragt werden. Der Präsident hat aber operativ eigentlich nichts mit der Trainersuche zu tun. Wenn sich zu viele Leute zu Wort melden und sich dann noch unterschiedlich äussern, dann wirkt es so, als ob der eine nicht weiss, was der andere macht.

Du kannst die Sachen nicht totdiskutieren, du musst irgendwann eine Entscheidung treffen. Am 21. Februar wurde verkündet, dass man die Zusammenarbeit mit Tuchel im Sommer beendet. Jetzt haben wir den 2. Mai! In diesen zehn Wochen ist am Ende nichts passiert!

Irgendwann muss man zu dem Punkt kommen, dass nur noch einer das Sagen hat. Aber davon sind die Bayern gerade weit entfernt. Wenn vor Jahren ein Hoeness irgendwo einen Trainer gesucht hat, dann hatte das schon noch ein anderes Gewicht. Max Eberl und Christoph Freund können die Trainer aber nicht zwingen, zum FC Bayern zu kommen.

Mit Zidane würden die Bayern ihr Gesicht wahren

Wenn die Bayern ihr Gesicht wahren und einigermassen aus der Sache herauskommen wollen, müssen sie jetzt Zinedine Zidane holen. Die Verständigung sollte nicht das Problem sein. Die Frage ist, ob er es machen will, denn ein Kandidat dieses Formats könnte jetzt sagen: "Wenn ihr mich so gerne haben wollt, warum habt ihr mich dann nicht schon vor ein paar Wochen gefragt?"

Am Ende werden die Bayern einen Nachfolger für Tuchel finden, denn der Posten in München bedeutet für viele Trainer eine Riesenchance.

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