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Super-League-Review: Das Ding ist (fast) gelaufen

Patrick

34. Spieltag in der Credit Suisse Super League und bereits zum Start in die finale Meisterschaftsphase sind erste Vorentscheidungen gefallen. Während Titelverteidiger YB die nächste Meisterfeier vorsorglich schon einmal planen kann, scheint auch die Entscheidung um den direkten Absteiger gefallen.

Tor des Spieltages oder gar der saison_sg trifft zum 1zu0 gegen fcz
Tor des Spieltags und vielleicht der Saison: Silvère Ganvoula trifft spektakulär zum Sieg © Keystone / SDA

Last-Minute Morandi

Ausgerechnet Giotto Morandi. Kaum ein anderer Spieler spaltet die Fan-Gemeinde des Grasshopper Club Zürich so, wie der talentierte 25-jährige Tessiner. Auch gestern, im Heimspiel gegen Tabellenschlusslicht und Barrage-Konkurrent Stade Lausanne-Ouchy, zeigte der offensive Mittelfeldspieler wieder einmal seine beiden Gesichter. Erst als zentraler Teil der ungenügenden GC-Abwehrarbeit beim 1:2 durch Elies Mahmoud (62.), dann als souveräner Elfmeterschütze zum Ausgleich (68.) und Matchwinner in der 90. Minute. GC 3, SLO 2 und damit die Entscheidung im Kampf um den direkten Abstieg in die Challenge Ligue. Zehn Punkte werden die Waadtländer (34/23) in den verbleibenden vier Spielen nicht mehr aufholen können und sich am Ende der Spielzeit nach einem Jahr wieder aus der Super League verabschieden. Für die Hoppers (34/33) ist der Erfolg gegen den Aufsteiger in erster Linie gleichbedeutend mit dem ersten Sieg seit dem 17. Februar. Mehr als den Barrageplatz dürfte die Tor- und Punktepremiere unter Marco Schällibaum allerdings nicht hergeben. Noch immer trennen den Rekordmeister sieben Punkte von Rang 10 und dem direkten Klassenerhalt.

 

Keine Reise wert

Knapp dreieinhalb Stunden dauerte sie, die Carfahrt des FC Winterthur zum Auswärtsspiel bei Servette. Im Stade de Genève angekommen, dauert es dann nicht einmal fünf Minuten ehe klar war, dass das mit der Cup-Revanche so nicht funktionieren würde. Mit 0:2 (Gegentore durch Enzo Crivelli und David Douline) lag Winti nach vier Zeigerumdrehungen zurück und nicht nur Keeper Marvin Keller war dabei alles andere als unschuldig. Die Eulachstädter zeigten sich uninspiriert wie noch selten in dieser Saison, kamen nicht in die Zweikämpfe (27% zu 73% zugunsten der Genfer) und waren mit dem 0:2 zur Halbzeit noch gut bedient. In Hälfte zwei zeigte sich der Gast verbessert, Servette bekundete jedoch lange Zeit wenig Mühe, das Spiel unter Kontrolle zu behalten. Das änderte sich erst im Anschluss an Randy Schneiders 1:2 (86.), dem der FCW nur zwei Minuten später durch Sayfallah Ltaeief beinahe noch den Ausgleich folgen liess. Schlussendlich blieb es beim knappen, aber verdienten Sieg der Grenats (34/60), die mit dem Erfolg auf Platz 2 in der Championship Group vorstiessen, während Winterthur (34/49) auf Rang 5 verharrt.

 

Heimniederlage zur Unzeit

Das Timing hätte durchaus besser sein können. Ausgerechnet zum Auftakt in die Championship Group verlor YB-Verfolger FC Lugano nach zehn Spielen wieder einmal eine Super-League-Partie. Notabene gegen Lieblingsgegner St. Gallen, den man zuletzt viermal in Folge bezwungen hatte. Aber am Samstagabend genügten auch eine überlegen geführte erste Halbzeit und zwischenzeitlich 70% Ballbesitz nicht zum neuerlichen Vollerfolg. Im Gegenteil: Nach dem 0:1 durch Christian Witzig kurz vor der Pause (44.) konnten sich die Bianconeri bei Göttin Fortuna bedanken, dass sie bis zur 65. Minute nicht hoffnungslos ins Hintertreffen gerieten. Gleich viermal vergab das St. Galler Sturm-Duo aus Chadrac Akolo und Willem Geubbels zwischen der 51. und 63. Minute aus aussichtreichster Position, ehe die Tessiner noch einmal zurück zu ihrem druckvollen Spiel fanden. Doch  es sollte nicht sein. Auch in der Schlussphase scheiterten die Luganesi mehrfach an der vielbeinigen Ostschweizer Verteidigung, an Keeper Zigi oder an der Torumrandung und mussten so im Kampf um den Meistertitel einen herben Rückschlag einstecken. Neu findet sich der Triple-Cupfinalist (34/59) nur auf Tabellenrang drei wieder, neun Punkte hinter Tabellenführer YB. Auf der anderen Seite landete Grün-Weiss im Tessin einen Big Point auf dem Weg nach Europa. Neu beträgt der Abstand auf die Ränge 5 und 6 mindestens vier Punkte.

 

Der Abstieg rückt näher_nach Niedrelage gegen GC nur noch theoretische Chancen
Der Abstieg rückt näher: SLO hat nach der Niederlage gegen GC nur noch theoretische Chancen auf den Ligaerhalt (Keystone / SDA)

Wer sie nicht macht, der kriegt sie

Was war das für eine Chance, gestern Nachmittag in Spielminute 51. im Basler St. Jakob-Park. Erst fünf Minuten vorher war der FC Luzern durch Leny Meyers erstes Super-League-Tor mit 0:1 in Führung gegangen, als die Zentralschweizer zu dritt und unbedrängt im Basler Strafraum auftauchten, das 0:2 auf dem Fuss. Doch Jakub Kadak vergab - kläglich und fast schon unerklärlich. Logisch, klingelte es dafür keine 60 Sekunden später auf der Gegenseite. Thierno Barry verwerte eine Flanke Dominik Schmids zu seinem 9. Rückrunden- und Saisontor aus einer Situation, in der sich die Zentralschweizer auch auf der rechten defensiven Aussenbahn nicht mit Ruhm bekleckerten. Beim 1:1 blieb es bis zum Schluss, eine Punkteteilung, mit der beide Mannschaften in der Relegation Group gut leben können. Luzern (34/45) ist der Ligaerhalt nur noch theoretisch zu nehmen und auch der FCB (34/41) dürfte angesichts von acht Punkten Vorsprung auf GC und den Barrageplatz beruhigt auf die finalen vier Spieltage blicken.

 

Heimriese im Eiltempo

Kennen sie die gemeinsam mit Servette zweitstärkste Heim-Mannschaft der Super League? Das wäre der Yverdon Sport FC, Aufsteiger aus dem Waadtland und auf bestem Weg, auch im nächsten Jahr in der höchsten Schweizer Spielklasse die Grossen zu ärgern. Gestern kam im heimischen Stade Municipal zwar kein Grosser, dafür mit Lausanne Sport aber ein Lokalrivale unter die Räder – und zwar so richtig. Keine 20 Minuten waren gespielt, da führte die Mannschaft von Trainer Alessandro Mangiarratti bereits mit 3:0. Dimitrije Kamenovic (9.) und zweimal Topskorer Kevin Carlos (14. und 17.) trafen innert acht Minuten und stellten die Weichen so schon früh auf Sieg. Lausanne versuchte zu reagieren, scheiterte aber immer wieder an der massierten Yverdoner Hintermannschaft oder an der Torumrandung (Rares Ilie, 28.). Auch die gelb-rote Karte gegen Mohamed Tijani und der im Anschluss durch Noë Dussenne verwandelte Elfmeter (60.) änderten am Ausgang der Partie nichts mehr. Somit dürfte der Klassenerhalt für Yverdon (34/43) nur noch reine Formsache sein. Vier Spieltage vor Schluss beträgt der Vorsprung auf das elftplatzierte GC zehn Punkte. Lausanne Sport belegt aktuell mit 40 Punkten aus 34 Spielen Rang 10 und verfügt ebenfalls noch über ein Polster von sieben Zählern.

 

Champagner-Fussball

Ok, hochklassig war es nicht, dass Duell zwischen dem FC Zürich und dem BSC YB gestern Nachmittag im Zürcher Letzigrund. Dafür aber entschädigte ein absolutes «Champagner-Tor» für eine zuvor während knapp 40 Minuten enttäuschende Affiche. Silvère Ganvoula stieg in der 42. Minute mit dem Rücken zum Tor hoch, legte sich ca. einen Meter über dem Letzi-Rasen quer in die Luft und versenkte den Ball aus rund 12 Metern per perfekt getroffenem Fallrückzieher. Gefährliches Spiel? Möglicherweise, aber vor allem war das 0:1 die Vorentscheidung in einer Partie, in der das Momentum in der 48. Minute endgültig auf die Seite der Berner kippte, als FCZ-Mittelfeld-Puncher Cheick Conde nach einer Unsportlichkeit des Feldes verwiesen wurde. Mit dem 0:2 (54.) machte Cedric Itten dann kurze Zeit später endgültig den Deckel drauf und sorgte damit auch für den Moment, in dem in Bern die ersten Champagner-Flaschen wohl schon einmal heimlich geköpft wurden. Dass YB (34/68) seinen Vorsprung von neu acht Punkten in den verbleibenden vier Runden noch verspielt, ist sehr unwahrscheinlich. Realistischer ist da schon das Szenario, das Gelb-Schwarz seinen insgesamt 17. Meistertitel bereits am nächsten Spieltag klarmacht. Auf der anderen Seite präsentiert sich die Situation für den sechstplatzierten FCZ (34/48) auch unter Neo-Trainer Ricardo Moniz heikel. Nach der dritten Niederlage in Folge darf es gegen den FC Winterthur (34/49) im anstehenden Direktduell keine Vierte geben, wenn das Ziel «Europa» noch erreicht werden soll.

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