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ZSC-Stürmer Willy Riedi – der Spätzünder

Younes

Die ZSC Lions gegen den EHC Kloten: Heute Abend kommt es in der National League zum zweiten Zürcher Derby der Saison (auf Sky Sport mit MySports). Sorgt bei den ZSC Lions Willy Riedi, der Aufsteiger der letzten Wochen, für den Unterschied?

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So gut wie noch nie: Willy Riedi. © IMAGO / Just Pictures

Die ZSC Lions verfügen über ein Starensemble. Eine der edelsten und teuersten Mannschaften der Liga. Das erste Derby dieser Saison verloren sie gegen Aufsteiger Kloten mit 1:2, doch heute Abend in der Swiss Life Arena wollen sie zeigen, dass es nicht mehr als ein Betriebsunfall war, auch wenn Kloten bislang eine bemerkenswerte Saison spielt.

Bemerkenswert ist auch, was Willy Riedi bei den Zürchern zeigt. Lange hatte ihn eigentlich niemand gross auf der Rechnung. Er war ein Spätzünder, seine Realität waren die GCK Lions und die Swiss League. Im März 2019 gewährte ihm der damalige Coach Arno Del Curto erste Einsätze in der höchsten Liga. Die Zürcher hatten die Playoffs verpasst und liessen in der bedeutungslosen Platzierungsrunde die eigenen Talente ihr Können zeigen. Riedi erzielte gleich im ersten Spiel einen Treffer – und musste dennoch fast zwei Jahre warten, bis er wieder bei den «grossen» Löwen zum Einsatz kam.

«Ich sah mich stets als Eishockeyspieler. Das war mein Weg. Es gab keine zweite Option.»

Willy Riedi galt nie als riesiges Talent, wurde auch nie für eine Junioren-Nationalmannschaft aufgeboten. Vielleicht auch, weil er immer einer der kleinsten Spieler war. Eine Profikarriere war nicht vorgezeichnet, doch der Zürcher Unterländer blieb mit Herz und Engagement am Puck. Kürzlich sagte er, mittlerweile 24 Jahr alt, 1,90 Meter gross und 100 Kilogramm schwer, dem «Tages-Anzeiger»: «Ich sah mich stets als Eishockeyspieler. Das war mein Weg. Es gab keine zweite Option.»

In der Zwischenzeit hat er seine Chance erhalten – und diese auf eindrückliche Art und Weise gepackt. Acht Tore hat er in dieser Saison schon erzielt, nur Juho Lammikko mit elf Treffern war erfolgreicher. Auf denselben Wert wie Riedi kommen Stars wie Lucas Wallmark, Sven Andrighetto oder Denis Hollenstein. In der internen Skorerliste belegt er Rang 7, mit 16 Skorerpunkten hat er bereits seine Karrierebestleistung im Männer-Hockey egalisiert. Denselben Wert hatte er in der Saison 2019/20 realisiert, damals aber mit GC in der Swiss League und in 44 Spielen, nun hat er nur gerade 24 Spiele dafür gebraucht.

«Willy hat sich zu einem wertvollen Spieler entwickelt»

Die Leistungen wurden belohnt. Riedi trug bei den Lions in dieser Saison schon den Topskorer-Helm, zuletzt erhielt er ein Aufgebot für die A-Nationalmannschaft, die nächste Woche die Swiss Ice Hockey Games in Fribourg bestreitet. Und sein Vertrag bei den ZSC Lions wurde um drei Jahre verlängert. «Er musste sich immer durchkämpfen, hat seine Ziele aber oft erreicht. Nie klagte Willy, dass er nicht öfter zum Einsatz kam. Er ist ein guter, intelligenter und geerdeter Typ», sagte ZSC-Sportchef Sven Leuenberger unlängst und kommentierte die Vertragsverlängerung ein paar Wochen später folgendermassen: «Willy hat sich zu einem wertvollen Spieler entwickelt. Er geht dorthin, wo es wehtut, behauptet den Puck sehr gut und schafft Räume für seine Mitspieler. Diese Saison stellt er zudem seine Skorerqualitäten unter Beweis. Wir sind überzeugt davon, dass Willys Entwicklung weiterhin positiv verlaufen wird.» Riedi selber sagt: «Ich bin nie in Selbstmitleid verfallen, versuchte stets, das Beste aus der Situation zu machen. Was ich tue, mache ich aus Überzeugung. Denn wenn dir selbst die Überzeugung fehlt, bringst du es nicht weit.» 

Man darf gespannt sein, ob Willy Riedi auch heute Abend brilliert. Für die Lions zählt im Derby gegen den Aufsteiger nur der Sieg. Letztmals empfingen die Zürcher den Kantonsrivalen übrigens auf den Tag genau vor fünf Jahren in der National League daheim zum Derby. Damals, noch im Hallenstadion, triumphierten die Klotener mit 5:1.

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