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ZSC Lions mit Biss – und ohne Schwächen

Andy

In der letzten Saison gewannen die ZSC Lions ebenso überzeugend wie verdient den zehnten Meistertitel in der Klubgeschichte. Es spricht nicht viel dagegen, dass sie ihren Titel nun verteidigen.

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Denis Malgin führt bei den ZSC Lions die überragende Offensive an. © KEYSTONE/Michael Buholzer

Eine Titelverteidigung ist keine Selbstverständlichkeit. In diesem Jahrtausend ist dieses Kunststück bislang einzig den ZSC Lions selber (Meister 2000 und 2001), dem SC Bern (2016 und 2017) und dem EV Zug (2021 und 2022) gelungen. Nach ihrem Titelgewinn sind die Lions sicher noch nicht satt und so würde es wohl kaum jemanden überraschen, wenn Marc Crawford und sein Rudel auch in dieser Saison wieder zubeissen und im kommenden Frühling Titel Nummer 11 feiern würden. Denn die Rahmenbedingungen sind gegeben, der Klub und das Team sind auf allen Ebenen meisterhaft besetzt.

Hrubec – eine Wand

Im Tor steht mit Simon Hrubec eine Wand. Und er weiss, wie man Meister wird, gewann nicht nur in der Schweiz, sondern zuvor auch in Tschechien und in der KHL den Titel. Er überzeugte letzte Saison mit 93,2 (Qualifikation) respektive 93,9 Prozent gehaltener Schüsse und satten fünf Shutouts in den Playoffs. Er brilliert durch Coolness und Reflexe, wichtig ist aber, dass er durch die Doppelbelastung mit der Champions League zwischendurch eine schöpferische Pause bekommt.

So meisterhaft wie der Goalie, so meisterhaft ist auch die Verteidigung. Nur gerade 110 Gegentore kassierten die Zürcher in 52 Spielen der Regular Season, es sind 14 weniger als die Nummer 2 Gottéron. Die Lions waren damit zum zweiten Mal in Folge das defensiv stärkste Team der National League, im Vorjahr hatten sie aber noch 123 Gegentore erhalten. Dean Kukan, Yannick Weber, Christian Marti, Patrick Geering, Dario Trutmann sowie der Finne Mikko Lehtonen, dazu die Nachwuchskräfte Daniil Ustinkov (18), Timo Bünzli (19) und Jan Schwendeler (20) und der neu verpflichtete Finne Santtu Kinnunen (25), der 2018 von den Florida Panthers gedraftet wurde, die letzten zwei Jahre in der AHL verbrachte und nun via Zürich den Sprung in die NHL doch noch schaffen will.

Malgin – der beste Center der Liga

Auch die Offensive der Lions ist glänzend bestückt. Angeführt von Denis Malgin, dem offensiv aktuell wohl besten Center der ganzen Liga, der ein Stadion allein unterhalten kann, und Sven Andrighetto. Dazu haben die Zürcher erstmals seit einer gefühlten Ewigkeit auch ausländische Offensivspieler der Extraklase – vom Schweden Jesper Frödén über den Kanadier Derek Grant, den Letten Rudolfs Balcers bis zum Finnen Juho Lammikko.Und auch im Sturm drängt der Nachwuchs nach. Vinzenz Rohrer (20) hat bereits letzte Saison überzeugt, andere wie Nicolas Baechler (21), Marlon Graf (22) und Joel Henry (21) wollen sich nun ebenfalls im Löwenrudel festbeissen.

Und auch neben dem Eis sind die Zürcher hochklasig. Trainer Marc Crawford hat es geschafft, ein Team zu formen, das fast problemlos bis in den Final stürmte und dort auch kühlen Kopf bewies, als Lausanne unerwartet stark auftrat und massive Gegenwehr leistete. Unterstützt wird Crawford von Sportchef Sven Leuenberger, der endlich starke Söldner nach Zürich holte, geleitet wird die Organisation vom umsichtigen CEO Peter Zahner. Hilfreich ist natürlich auch die finanzielle Sicherheit durch Walter Frey.

Prognose

Es wird schwierig werden, diese ZSC Lions zu stoppen. Es ist ein eingespieltes Team, das nur punktuell ergänzt wurde, wobei gerade dies ein Nachteil sein kann, diese fehlende Blutauffrischung, denn sonst sind keine Schwächen zu finden. Doch Coach Marc Crawford wird auch in dieser Saison wieder so stark wirbeln, dass keine Bequemlichkeit aufkommt und die Spieler in den Playoffs bereit sind, Bäume auszureissen. Dank des grossen und hochklassigen Kaders ist es auch möglich, dem einen oder anderen Star mal eine Ruhepause zu gönnen und ihn zu schonen, wenn die Zusatzbelastung durch die Champions Hockey League zu gross werden sollte. Und so werden die Löwen mit Biss und Klasse die Angriffe der Konkurrenz abwehren.

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