skysport.ch
Sky Sport

Live-Sport ansehen auf

Sky Sport
News Eishockey

ZSC Lions - eine Organisation wie im Bilderbuch

KeyStone

Dass die ZSC Lions den Titel erfolgreich verteidigt haben, entbehrt nicht einer gewissen Logik. Es stimmt derzeit sehr vieles im Zürcher Verein.

media_ftp_sky_de_20250417_brz01468016cc13ab54
Sven Andrighetto war in den Playoffs überragend © KEYSTONE/JEAN-CHRISTOPHE BOTT

Klar sind die ZSC Lions finanziell gut aufgestellt, sonst könnten sie sich nicht Spieler wie die Schweizer NHL-Rückkehrer Dean Kukan, Yannick Weber, Sven Andrighetto und Denis Malgin leisten. Vor allem aber wird in der Ausbildung hervorragende Arbeit geleistet, nicht umsonst holte die Organisation der Lions in dieser Saison in sämtlichen Nachwuchsstufen, in denen ein Schweizer Meister gekürt wird, den Titel (U15, U17, U20). Zudem leistet sich der ZSC als einzige Mannschaft der National League ein echtes Farmteam in der Swiss League, was ein nicht zu unterschätzender Vorteil ist. Von den 33 in der Meisterschaft eingesetzten Spielern inklusive Torhüter waren 18 schon im Nachwuchs bei den Lions tätig. Das sagt eigentlich schon alles aus.

Die Zürcher verfügen über eine perfekte Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern. Zudem erfuhr die Mannschaft auf diese Saison hin kaum Veränderungen, war dementsprechend eingespielt. Zwar ist das nach einem Meistertitel nicht immer ein Vorteil, da ein solcher sich negativ auf den Erfolgshunger auswirken kann. Beim ZSC war das aber augenscheinlich nicht der Fall. "Wir haben so viele Spieler mit Charakter im Team, wir werden uns nicht ausruhen, sind uns alle bewusst, dass es noch schwieriger wird, da wir die Gejagten sind", sagte Sven Andrighetto im vergangenen September vor dem Start der National League gegenüber Keystone-SDA. Dieses Bewusstsein hob auch Captain Patrick Geering hervor. Vor dem Meistertitel wurde bereits das erste Saisonziel erreicht - der Gewinn der Champions Hockey League.

Wie gut der ZSC aufgestellt ist, unterstreicht die vierte Linie, die in den Playoffs normalerweise Nicolas Baechler, Justin Sigrist und Chris Baltisberger bildeten. Alle drei sind schon in Länderspielen zum Einsatz gekommen. Dann unterstrichen Andrighetto und Malgin, dass sie derzeit die beiden besten Schweizer Stürmer in der National League sind. Zudem bewies Sportchef Sven Leuenberger bei den Ausländern ein gutes Händchen. Im Tor war der Tscheche Simon Hrubec, der 2022 nach einem Tipp des früheren ZSC-Trainers Bob Hartley verpflichtet worden war, erneut überragend.

Über welche Reife die Mannschaft verfügt, beweist, wie gut der überraschende Trainerwechsel Ende Dezember verkraftet worden ist. Der hoch dekorierte Marc Crawford erklärte den Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen. Ersetzt wurde er durch Marco Bayer, der zuvor in gleicher Funktion beim Farmteam GCK Lions tätig gewesen war. Der 52-Jährige ist zum ersten Mal Headcoach in der höchsten Schweizer Liga! Zwar gingen vier der ersten fünf Partien unter dessen Führung verloren, als es dann aber zum ersten Mal richtig wichtig wurde, nämlich im Halbfinal-Hinspiel in der Champions Hockey League bei Genève-Servette, war das Team bereit und siegte souverän 6:1.

Es gibt Stimmen, die sagen, dass es angesichts der Qualität im Team der Lions egal ist, wer an der Bande steht. Das ist natürlich Blödsinn. Bayer ist es mit seiner Art perfekt gelungen, die Stars bei Laune zu halten und sie richtig einzusetzen. Genau darum geht bei einer solchen Equipe, es kommt mehr auf zwischenmenschliche Komponenten an. Bayer nimmt sich nicht zu wichtig und strahlt eine ansteckende Ruhe aus. Es war ihm anzumerken, dass er jede Minute mit dieser Mannschaft genoss und das wirkte sich positiv aus. Angesichts der erzielten Erfolge würde es erstaunen, wenn er nicht im Amt bleiben dürfte. Sicher ist, dass er in der Organisation der Lions bleibt, wenn nicht als Trainer des ZSC, dann kehrt er zum Farmteam zurück.

Seit 2022 spielen die Lions in ihrer eigenen Arena in Zürich-Altstetten. Im 12'000 Zuschauer fassenden Stadion ist der ZSC seit 16 Playoff-Partien ungeschlagen, was eine mehr als erstaunliche Serie ist.

Schon 2001 gelang es den Zürchern, den Titel erfolgreich zu verteidigen. Dreimal Schweizer Meister in Folge wurde zuletzt Kloten, das von 1993 bis 1996 gar viermal hintereinander triumphierte. Zwar ist die National League aktuell so ausgeglichen wie wohl noch nie, dennoch dürfte der Titel auch in der kommenden Saison über den ZSC führen. Denn es wird bei den Zürchern erneut kaum Änderungen in der Mannschaft geben - der zu Lausanne wechselnde Yannick Zehnder wird durch den vom SC Bern kommenden Thierry Bader ersetzt. Und das Fundament für weitere Erfolge ist aufgrund der guten Arbeit im Nachwuchsbereich sowieso gelegt.

Bewerte den Artikel
0 Bewertungen
Ihre Stimme wird gezählt.

News-Feed

Lesen Sie auch

Mehr anzeigen

Live-Sport ansehen auf

Sky Sport
Copyright Sky Schweiz SA © 2001-2025. Erstellt von EWM.swiss