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YB: Wohin führt die Achterbahn gegen den FCZ?

Andy

War der Sieg gegen den FC Basel der ersehnte Befreiungsschlag? Oder war es doch nur ein Strohfeuer? Am Samstag muss Titelverteidiger YB zeigen, wohin der Weg in dieser Saison noch führt.

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Bei YB gehts in dieser Saison mal rauf, mal runter... © KEYSTONE/Peter Schneider

Die drei Punkte am Mittwoch gegen den FC Basel waren glücklich, ja ein Geschenk. Oft passiert es nicht, dass der Gegner in den letzten zehn Minuten zwei Eigentore erzielt. Der FCB ermöglichte es durch Dräger und Barisic, dass die Berner 3:1 in Führung gehen und am Ende den dritten Sieg in dieser Meisterschaftssaison feiern konnten. Es war der Lohn für eine leidenschaftliche Leistung, nachdem der YB-Auftritt zuvor gegen Lugano so blutleer gewesen war, dass Loris Benito klare Worte fand. «Ich habe schon beim Einlaufen gespürt, dass wir nicht ganz auf der Höhe sind, dass etwas fehlt. Und so ist es dann herausgekommen», sagte er. Und: «Wir haben Spieler, die enttäuscht sind, wenn sie nicht spielen. Und dann bekommen sie eine Chance und zeigen nichts.» Das Auf und Ab zeige, dass YB eigentlich wüsste, wie es geht, «aber wir zeigen es nicht».

Eine Siegesserie ist nötig

Die Achterbahnfahrt führte gegen den FCB aufwärts – und diese Tendenz soll anhalten. Es wäre ein Novum in dieser Super League-Saison, denn die Berner haben noch nie zweimal in Folge gewonnen. Und der Beginn einer Siegesserie ist nötig, um das Feld von hinten aufzurollen und bereit zu sein, wenn sich die Konkurrenz gegenseitig Punkte abjagen oder schwächeln sollte. Zwölf Punkte auf Leader FC Zürich sind zwar eine Menge, aber nicht unaufholbar, wenn man plötzlich in den Flow kommt. Sollten die Berner aber im Letzigrund verlieren, gauben wohl auch die kühnsten Optimisten nicht mehr an eine Titelverteidigung.

«Das Problem liegt bei YB im Kopf. Es ist nicht einfach, solch ein Spiel wie jenes in Lugano zu bestreiten, wenn du vier Tage zuvor gegen Inter Mailand in einem vollen Stadion gespielt hast», erklärte Lugano-Trainer Matia Croci-Torti nach dem Sieg seines Teams am vergangenen Sonntag gegen die Berner im «Blick». In solch grossen Spielen in der Champions League und gegen solch grosse Teams sei die Intensität deutlich höher. «Und dann ist man mit der Müdigkeit in den Beinen und vor allem in den Köpfen am Anschlag im nächsten Meisterschaftsspiel.» YB habe in der Königsklasse gegen Aston Villa, Barcelona und Inter Mailand gespielt, das sei höchstmögliches Niveau. Dazu die Playoff-Spiele gegen Galatasaray Istanbul, ebenfalls Fussball auf einem top Niveau, und dafür bezahle man. Gleichzeitig stellte er klar «YB hat nach wie vor das Zeug dazu, die Meisterschaft zu dominieren. Dabei bleibe ich.»

Vom Meistertitel spricht in Bern aktuell nieamnd. Zuerst geht es darum, aus dieser Negativspirale herauszuommen, das Siegen wieder zu lernen, sich dieses Selbstverständnis und Selbstbewusstsein anzueignen, das YB in den letzten Jahren ausgezeichnet hat. Ein Sieg gegen Leader FCZ könnte da Wunder wirken. Doch die Zürcher sind heiss, wollen sich an der Tabellenspitze festsetzen. Trainer Ricardo Moniz sagt: «Wir müssen gleich dominant auftreten wie gegen Sion.» Im Gegenzug sind die Berner vor allem auch in der Defensive gefordert. In den ersten zwölf Meisterschaftsspielen hat YB 22 Tore kassiert – einzig Schlusslicht Winterthur war bislang in der Defensive noch löchriger. Gegen den FCW hat YB übrigens den bislang einzigen Auswärtssieg in dieser Saison gefeiert. Nun ist Nummer 2 fällig, damit der Traum von einer erfolgreichen nicht schon in einer November-Depression endet.

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