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YB vor der neuen Saison: Kann Rahmen Meister?

Patrick

Als Favorit steigt Titelverteidiger YB in die neue Saison der Credit Suisse Super League. Mag die Konkurrenz vergangene Spielzeit vereinzelt auch Lunte gerochen haben – der beste Kader der Liga ist immer noch in Bern zu Hause. Bleibt die Frage: Kann der neue Cheftrainer Patrick Rahmen auch Meister?

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Steht neu bei YB an der Seitenlinie: Patrick Rahmen © Keystone / SDA

Wer zuletzt lacht, lacht am Besten

Hand aufs Herz: Wer zu einem x-beliebigen Zeitpunkt in den letzten fünf Jahren darauf gewettet hätte, das Patrick Rahmen die Saison 2024/2025 als Cheftrainer an der Seitenlinie von Schweizermeister YB in Angriff nehmen würde, hätte damit wohl ein kleines Vermögen verdient. Beziehungsweise, er/sie hätte diese Wette womöglich gar nicht platzieren können – so unwahrscheinlich war dieses Szenario selbst noch gegen Ende des vergangenen Jahres. Doch nun ist Rahmen in Bern angekommen, nach langen Jahren als Assistent (u.a. HSV und Luzern) sowie mehr oder weniger erfolgreichen Engagements beim FC Aarau und beim FC Basel. Verdient hat sich der 55-Jährige diese Chance trotzdem – mit guter Arbeit für die U21-Nationalmannschaft (Qualifikation für EM 2023) und beim FC Winterthur, den er in der vergangenen Spielzeit um ein Haar zur erfolgreichsten Saison der Klubgeschichte führte. Nun soll Rahmen’s Fussballphilosophie auch den erfolgsgewohnten Serienmeister zu neuen Höhenflügen inspirieren.

 

Der Wunschkandidat

Denn der gebürtige Basler, der in den 90er Jahren selbst das Trikot der Gelb-Schwarzen trug, entwickelte sich nach der Entlassung von Raphael Wicky im Frühjahr rasch zum Wunschkandidaten des 17-fachen Schweizer Meisters. Rahmens bevorzugt offensive Spielweise, seine Qualitäten in der Menschenführung und sein Auftreten in den Gesprächen überzeugten. «Seine Sichtweise auf den Fussball deckt sich mit den Vorstellungen, wie wir bei YB spielen wollen», erklärte Sportchef Steve von Bergen denn auch die Wahl. Es ist kein Geheimnis, dass die Berner künftig wieder dominanter auftreten möchten als in der letzten, nur selten begeisternden Meistersaison. Dafür sind die Berner auch bereit auf einen Trainer zu setzen, der von aussen betrachtet (noch) nicht zwingend dem Profil eines Spitzen- oder Meistertrainers entspricht. Die Young Boys gehen mit der Verpflichtung von Rahmen also durchaus auch ein gewisses Risiko ein. Liegen Spycher, von Bergen & Co. mit ihrer Wahl jedoch richtig, wird sich der ehemalige Stürmer in nächsten zehn Monaten noch als solcher erweisen.

 

Eine Option in der starken Berner Offensive_Joel Monteiro
Eine Option in der starken Berner Offensive: Der letztjährige Topskorer Joël Monteiro (Keystone / SDA)

Neu in Bern

In den vergangenen zwölf Monaten herrschte relative viel Bewegung im Kader der Young Boys. Mehrere langjährige Stützen verliessen die Berner und wurden tendenziell mit eher jungen, talentierten Fussballern ersetzt, welche das Potential besitzen, YB nicht nur sportlich, sondern eines Tages auch mit Transfereinnahmen weiterzuhelfen. Zumindest im letzten Jahr jedoch nur teilweise mit dem erwünschten Effekt. Trotzdem blieb man dem Beuteschema in der Bundesstadt  auch diesen Sommer treu und verpflichtete mit Stürmer Facinet Conde (19) und Verteidiger Tanguy Zoukrou (21) zwei junge Talente aus der zweiten französischen Liga, während Ebrima Colley (24) fix von Atalanta Bergamo übernommen wurde. Conde allerdings wird YB in dieser Saison frühestens im Frühjahr wieder helfen können, nachdem er sich Ende Juni im Training einen Kreuzbandriss zuzog. Des Weiteren kehren mit Blick auf die neue Saison diverse Leihspieler zum Meister zurück, allen voran die neue Nr. 2 im Tor, Marvin Keller, Mittelfeldakteur Alexandre Jankewitz und Offensivkraft Donat Rrudhani, der in der Rückrunde in Lausanne gute Ansätze zeigte. Man darf gespannt sein, ob er sich in der stark besetzten Berner Offensive in diesem Sommer besser behaupten kann, ansonsten könnten eine Rückkehr in die Olympiastadt zum Thema werden.

 

Hoffnungsträger

Meschak Elia, Filip Ugrinic, Cedrit Itten und natürlich der Aufsteiger der letzten Saison, Joël Monteiro. Keine Frage, das Prunkstück im Kader der Gelb-Schwarzen ist auch in diesem Jahr wieder die Offensive. Denn von Kastriot Imeri, Silvère Ganvoula, Darian Males, Lukasz Lakomy, Ebrima Colley oder Donat Rrudhani haben wir bei dieser Aufzählung noch gar nicht gesprochen. Sie alle hätten bei nahezu jedem Superligisten einen Stammplatz, haben sich aber – die Perspektive Champions League spielt da möglicherweise eine Rolle - für ein Engagement bei YB entschieden.  Das ist gut für die Young Boys. Und schlecht für den Rest der Liga.

 

Prognose

Auch in diesem Jahr gilt: Der Weg zum Schweizer Meistertitel führt über die Berner Young Boys. Kein anderes Team verfügt zum jetzigen Stand auch nur ansatzweise über so viel Qualität und Tiefe im Kader, erst recht, sollte Lugano Topskore Zan Celar tatsächlich noch nach England abwandern. Und: Nach der durchzogenen letzten Spielzeit darf man von den Bernern in dieser Saison wieder dominantere Auftritte erwarten. Dafür soll auch die Verpflichtung von Trainer Patrick Rahmen stehen. Ist er dieser Aufgabe gewachsen, wird YB auf dem Weg zur Meisterschaft nicht zu stoppen sein.

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