Xhaka und Bayer verpassen Bayern-Steilpass – Stergiou sieht Rot

Deutschland

Das war definitiv eine gebrauchte Woche für Granit Xhaka und Bayer Leverkusen. Zuerst setzte es in der Champions League im Achtelfinal-Hinspiel eine bittere 0:3-Niederlage gegen Bayern München ab, was den Viertelfinal-Einzug unwahrscheinlich macht. Dann liessen die Bayern in der Meisterschaft Federn, verloren daheim gegen Bochum – doch Titelverteidiger Bayer nutzte den Steilpass aus München nicht, um ins Meisterrennen zurückzukehren. 0:2 verlor Bayer daheim gegen Werder Bremen. Gegen einen Klub, der zuletzt fünf Niederlagen in Serie kassiert hatte. Die verpasste Chance schmerzt gleich in mehrfacher Hinsicht: Der erst in der Pause eingewechselte Florian Wirtz, die kreative Ader im Bayer-Team, verletzte sich nach einem Tritt von Bremens Mitchell Weiser, musste nach einem Kurzeinsatz und nicht einmal einer Stunde wieder vom Feld und wird auch am Dienstag im Champions League-Rückspiel gegen die Bayern fehlen. Immerhin sollte dann Granit Xhaka wieder mit dabei sein, der gegen Bremen nach der Pause angeschlagen fehlte.

Bayer belegt damit in der Liga weiterhin Rang zwei, acht Punkte hinter den Bayern. Einen Platz und neun Punkte dahinter folgt das überraschende Mainz, das auswärts gegen Borussia Mönchengladbach 3:1 siegte. Damit gewann Ex-FCZ-Trainer Bo Henriksen das Duell gegen Gerardo Seoane und baute den Vorsprung auf den Gegner auf stattliche sieben Zähler aus. Die involvierten Schweizer Spieler setzten jedoch keine Akzente – weder der nach seiner Rotsperre zurückgekehrte Gladbach-Goalie Jonas Omlin und Verteidiger Nico Elvedi bei Gladbach, noch Silvan Widmer bei Mainz, das den vierten Sieg in Serie feierte und sich auf Champions League-Kurs befindet. Der Captain erhält in seinem Team längst nur noch Kurzeinsätze kam, auch gegen Gladbach erst in der 87. Minute ins Spiel.

Direkt hinter Mainz folgen die Eintracht Frankfurt, die daheim ohne Aurèle Amenda (nicht im Aufgebot) gegen Union Berlin 1:2 verlor, und der SC Freiburg, der gegen Leipzig zu einer Nullnummer kam und den Dosenklub auf Distanz halten konnte. Johan Manzambi blieb bei Freiburg 90 Minuten auf der Bank, Bruno Ogbus fehlt nach wie vor verletzt. Am nächsten Samstag kommt es dann zum Duell zwischen Mainz und Freiburg – der Gewinner stellt die Weichen in Richtung Champions League!

Rückschläge im Kampf um einen Platz in der Königsklasse gab es für Stuttgart und Dortmund. Der VfB eroberte auswärts gegen Aufsteiger Kiel nur gerade einen Punkt (2:2). Eine besonders unglückliche Figur machte Leonidas Stergioou, der nach gut 50 Minuten als letzter Mann den Ball verlor, sich danach nur noch mit einem Foul zu helfen wusste – und vom Platz flog. Fabian Rieder sass einmal mehr nur auf der Bank, seine Chancen auf eine Zukunft bei den Schwaben tendieren immer mehr gegen Null, und Luca Jaquez musste krankheitsbedingt passen, wartet damit weiterhin auf seine Bundesliga-Premiere.

Immer grösser wird der Frustpegel in Dortmund. Gegen den FC Augsburg (mit Cédric Zesiger) verloren Gregor Kobel und sein Team daheim mit 0:1 und wurden von den Fans mit ebenso lauten wie gnadenlosen Pfiffen beschallt. Die Top 4, die für die Teiilnahme an der Champions League berechtigen, sind damit bereits sieben Punkte weg und liegen angesichts der aktuellen Verfassung der zehntplatzierten Borussia in weiter, weiter Ferne.

England

Manuel Akanji fehlt Manchester City weiterhin verletzt und muss so zuschauen, wie sein Arbeitgeber in Nöten ist. Das Starensemble von Pep Guardiola verlor gegen Nottingham Forrest mit 0:1 und liegt aktuell in der Premier Leeague nur auf Rang 5, zwei Punkte hinter Chelsea und dem letzten Platz, der für die Champions League-Teilnahme berechtigt. Am kommenden Sonntag treffen die Citizens auf Tabellennachbar Brighton – ein kapitales Spiel, denn im Fall einer Niederlage würde ManCity vom Gegner überholt, mindestens auf Rang 6 verdrängt und den Anschluss gegen vorne verlieren.

Erst heute Abend spielen Fabian Schär und Newcastle. Mit einem Sieg gegen West Ham könnten die Magpies mit Manchester City in der Tabelle punktemässig gleichziehen und zumindest wieder leise von der ganz grossen europäischen Fussballbühne zu träumen beginnen…

Italien

Nach seinem Daumenbruch steht Yann Sommer zwar bereits wieder im Kader von Inter Mailand, ist aber noch nicht ins Tor zurückgekehrt. Beim 3:2-Sieg gegen Monza sass der ehemalige Nati-Goalie 90 Minuten auf der Bank und konnte sich darüber freuen, dass seine Kollegen trotz eines 0:2-Rückstandes den Dreier einfuhren und der Titelverteidiger in der Tabelle so weiterhin einen Punkt vor Napoli an der Spitze liegt. Die Süditaliener bezwangen Florenz 2:1, Noah Okafor war aber nur Ersatz.

Beim FC Bologna war beim 2:1-Sieg auswärts gegen Verona statt des üblichen Schweizer Trios nur ein Duo im Einsatz, weil Remo Freuler aufgrund einer Gelbsperre fehlte. Dan Ndoye spielte durch, blieb allerdings ohne Skorerpunkt – und Michel Aebischer kam nach der Pause ins Spiel. Es war für den Freiburger der erste längere Einsatz nach seiner Adduktorenoperation.

Goalie Benjamin Siegrist wartet als Ersatzgoalie nach seinem Wechsel aus Rumänien zu Genua weiterhin auf seine Premiere in der Serie A, sass beim 1:1 gegen Cagliari auf der Bank. Eine feste Grösse ist dagegen Simon Sohm bei Aufsteiger Parma. Beim 2:2 gegen den FC Turin wurde der einstige FCZ-Junior nach 65 Minuten (und seiner fünften Verwarnung in dieser Saison) ausgewechselt. In der Tabelle liegt er mit seinem Team auf Rang 17, zwei Punkte vor dem ersten Abstiegsplatz und Empoli, das ohne den verletzten Nicolas Haas gegen die AS Roma 0:1 verlor. Bemerkenswert dabei: Der entscheidende Treffer fiel nach 22 Sekunden…

Frankreich

In der Ligue 1 gabs im Schweizer Duell keinen Sieger. Toulouse mit Captain Vincent Sierro spielte daheim gegen die AS Monaco 1:1. Bei den Kickern aus dem Fürstentum fehlte Captain Denis Zakaria gesperrt, während Goalie Philipp Köhn einmal mehr nur Ersatz war. Breel Embolo durfte während 74 Minuten stürmen, sah Gelb – und blieb ohne Torerfolg. Seinen letzten Meisterschaftstreffer, seinen vierten in dieser Saison, hatte der Basler am 10. Januar gegen Nante erzielt. Damit dauert die Ladehemmung nun doch schon etwas an…

Die restlichen in der Ligue 1 engagierten Schweizer kamen nicht zum Einsatz: Ulisses Garcia war bei der 0:1-Niederlage von Marseille gegen Lens nur Ersatz, Edimilson Fernandes drückte beim 2:0 von Brest gegen Angers die Bank, Becir Omeragic fehlt dem Tabellenletzten Montpellier (0:1 gegen Lille) verletzt und Ruben Londja spielt in den aktuellen Planungen von Le Havre sowieso keine Rolle.

Spanien

Ricardo Rodriguez nimmt in Spanien immer mehr Fahrt auf. Beim 1:0-Sieg von Betis Sevilla gegen Las Palmas stand der Schweizer zum vierten Mal in Serie in der Startformation und spielte zum vierten Mal in Folge durch. In der Tabelle liegt er mit seinem Team auf Rang 6 und darf so mit einem Platz im europäischen Geschäft liebäugeln. Ebenfall zu einem Sieg kam der Lokalrivale FC Sevilla, der auswärts gegen San Sebastian 1:0 gewann. Djibril Sow spielte bei Sevilla durch, Ruben Vargas war nur Ersatz. Weiterhin abgeschlagen auf dem letzen Platz und damit auf Abstiegskurs befindet sich Aufsteiger Valladolid, der ohne Eray Cömert (nicht im Kader) gegen Valencia 1:2 verlor.