Xhaka und Bayer fehlt die Leichtigkeit des Siegens – Vargas trifft gegen Barça

Deutschland

Die Leichtigkeit des Siegens ist nicht mehr da und auch die Titelverteidigung scheint in weite Ferne gerückt zu sein: Bayer Leverkusen und Granit Xhaka kommen gegen Wolfsburg nicht über eine Nullnummer hinaus und liegen nun schon acht Punkte hinter Rekordmeister Bayern München. Der Pillen-Klub blieb mit dem 0:0 zwar auch im 27. Bundesliga-Auswärtsspiel in Folge ungeschlagen, doch so richtig freuen konnte sich beim Titelverteidiger niemand. Zu harmlos war Bayer in der Offensive, und es fehlte – unter anderem bei einem Xhaka-Schuss kurz vor der Pause – das nötige Quäntchen Glück. «Wir waren nicht so gefährlich, wie ich uns kenne», sagte Bayer-Goalie und -Captain Lukas Hradecky danach. Damit sind Xhaka und seine Kollegen am kommenden Samstag im Gipfeltreffen gegen die Bayern gefordert, ja schon zum Siegen verdammt. Oder wie Hradecky sagt: «Die Lücke ist gewachsen. Wenn wir nächste Woche siegen sollten, könnte es noch gehen. Wir leben noch. Aber wir brauchen jetzt schon einen Sieg.»

Die Bayern und Bayer ziehen an der Spitze einsam ihre Kreise, erster Verfolger ist die Eintracht Frankfurt, die gegen Mönchengladbach beim 1:1 aber auch zwei Punkte liegen liess. Aurèle Amenda sass nach seiner Fussgelenksverletzung bei den Frankfurtern zum zweiten Mal wieder auf der Bank, kam aber ebensowenig zum Einsatz wie Jonas Omlin (Ersatz) und Nico Elvedi (krank) bei Gladbach.

13 Spiele vor Saisonende können neben Xhaka und Amenda weitere Schweizer von einem Platz in den Top 4 und damit einem Champions League-Ticket träumen. Der VfB Stuttgart gewann auswärts gegen Dortmund 2:1 und bleibt auf Rang 5. Verteidiger Leonidas Stergiou spielte bei den Schwaben durch, Fabian Rieder sass wie Innenverteidger Luca Jaquez, der nach seinem Wechsel aus Luzern auf sein Bundesligadebüt wartet, 90 Minuten auf der Bank. «Wir sind verdient als Sieger vom Platz gegangen. So viele Fans im Rücken zu haben, ist der Wahnsinn. Die Energie war heute wieder spürbar. Wir haben jetzt mal wieder eine ganze Woche Zeit bis zum nächsten Spiel. Die nächsten ein, zwei Tage werden wir nutzen, um runterzukommen. Danach richten wir den Fokus auf das nächste Spiel», erklärte Stergiou nach dem Match.

Bei den Dortmundern spielte Goalie Gregor Kobel durch, konnte aber nichts daran ändern, dass das erste Spiel unter Neu-Coach Niko Kovac mit einer weiteren Niederlage endete und die Dortmunder weiterhin seuchen. Für Nati-Keeper Kobel war es frustrierend: Stuttgart hatte nur vier Torschüsse, zwei landeten im Tor des Schweizers, der aber machtlos war.

Zwei respektive drei Punkte hinter Stuttgart liegen der Freiburger SC und Mainz 05. Die Freiburger, bei denen Johan Manzambi auf der Bank schmorte und Bruno Ogbus wegen seines Achillessehnenrisses weiterhin verletzt fehlt, gewannen gegen Heidenheim mit 1:0. Und Mainz spielte daheim ohne den gesperrten Trainer Bo Henriksen, der an der Linie durch Ex-YB-Spieler Michael Silberbauer ersetzt wurde, 0:0. Captain Silvan Widmer stand bei den Mainzern erst zum zweiten Mal in dieser Saison in der Startformation und wurde zehn Minten vor Schluss ausgewechselt, Innenverteidiger Cédric Zesiger kam bei Augsburg während 77 Minuten zum Einsatz und sah Gelb.

England

Auf der Insel ruhte am Wochenende die Premier League, stattdessen stand der FA-Cup auf dem Programm. Manchester City setzte sich in der vierten Runde dank Toren der Joker Khusanov und De Bruyne und nach einem Eigentor ihres Goalies Stefan Ortega gegen den Drittligisten Leyton Orient mit 2:1 durch, wobei dieses Eigentor für viele Schlagzeilen sorgte: Galbraith brachte Manchesters Nico in einem Zweikampf zu Boden, Donley schoss den freiliegenden Ball geistesgegenwärtig aus gut 40 Metern sofort aufs Tor – und der Ball prallte von der Latte an den Rücken des zurückgeeilten Ortega und von dort ins Netz.

Manuel Akanji bekam bei den Citizens eine schöpferische Pause und sass auf der Bank. Ebenfalls einen Drittligisten erhielten Fabian Schär und Newcastle serviert, die sich gegen Birmingham City mit 3:2 durchsetzten. Der Ostschweizer wurde nach 55 Minuten eingewechselt, Matchwinner seines Teams war Doppeltorschütze Joe Willcock.

ManCity und Newcastle zogen trotz Zitterns in die nächste Runde ein, eine Blamage gab es dagegen für Liverpool. Der Leader der Premier League verlor (allerdings mit einer B-Elf und ohne geschonte Stars wie Salah, Szoboszlai und Gakpo) gegen Plymouth Argyle, den Tabellenletzten der zweitklassigen Championship, der in den vergangenen drei Monaten nur ein Punktspiel gewonnen hat, mit 0:1.

Italien

Erst vor wenigen Tagen wechselte Noah Okafor von der AC Milan zu Napoli, nun ist der Nati-Stürmer bei seinem neuen Arbeitgeber bereits zu seinem Debüt gekommen. Beim 1:1 gegen Udinese wurde Okafor in der 87. Minute von Trainer Antonio Conte eingewechselt. Napoli liegt damit vier Punkte vor Titelverteidiger Inter, der heute Abend daheim die AC Florenz empfängt. Yann Sommer und seinen Kollegen bietet sich damit die Chance, sich für die 0:3-Niederlage letzte Woche in Florenz zu revanchieren – so hoch hatte Inter letztmals im Mai 2019 (1:4 in Napoli) verloren...

Eine Nullnummer gab es für Bologna auswärts gegen Lecce. Dan Ndoye spielte durch, wartet aber seit dem 7. Dezember, als er gegen Juventus traf, auf sein viertes Serie-A-Tor in dieser Saison. Remo Freuler kam während 83 Minuten zum Einsatz und wurde verwarnt. Michel Aebischer figurierte nach seiner Adduktorenoperation zum zweiten Mal wieder im Kader und sass auf der Bank, wurde aber nicht eingewechselt.

Goalie Benjamin Siegrist, U17-Weltmeister 2009, stand nach seinem Wechsel von Rapid Bukarest zum FC Genua zum zweiten Mal im Kader seines Teams, wurde beim 1:1 gegen den FC Turin von seinem Coach Patrick Vieira aber nicht eingesetzt. Eine feste Grösse bleibt Simon Sohm beim FC Parma. Der Mittelfeldspieler stand beim Aufsteiger im 24. Serie A-Spiel dieser Saison zum 23. Mal in der Startformation und ist in seinem Team der Feldspieler mit den meisten Spielminuten! Weiterhin zum Zuschauen verdammt ist dagegen Empolis Nicolas Haas wegen seiner Kreuzbandverletzung.

Frankreich

Zum dritten Mal in dieser Saison spielte die AS Monaco gegen Paris Saint-Germain, und zum dritten Mal mussten die Kicker aus dem Fürstentum geschlagen vom Platz. Nach dem 2:4 in der Meisterschaft Mitte Dezeber und dem 0:1 am 5. Januar im Kampf um die Trophée des Champions setzte es nun in der Ligue 1 eine 1:4-Niederlage ab. Goalie Philipp Köhn war einmal mehr nur Ersatz, Stürmer Breel Embolo wurde nach 84 torlosen Minuten ausgewechselt, während Captain Denis Zakaria durchspielte und mit seinem dritten Meisterschaftstreffer in dieser Saison für das zwischenzeitliche 1:1 besorgt war. Die Monegassen belegen in der Tabelle nun Rang 4, satte 16 Punkte hinter Leader PSG.

PSG ist das Mass aller Dinge in der Ligue 1, auch Denis Zakaria schwärmte nach der Niederlage vom Starensemble und sagte: «Wir haben sie in der ersten Halbzeit ganz gut im Griff gehabt, aber nach der Pause sind wir etwas auseinandergefallen. Es ist bedauerlich. Ich habe das Gefühl, dass PSG nie stärker war. Wir sind auf ein sehr gutes Team getroffen. Wir müssen reifer werden; wir haben einige ziemlich naive Tore kassiert. Wir müssen Selbstvertrauen gewinnen und uns in diesem Bereich verbessern.»

Das nächste Team, das nun die Pariser fordert, ist Stade Brest – am Dienstag in den Champions League-Playoffs. Brest kam ohne Edimilson Fernandes (Ersatz) gegen Nantes beim 2:0-Sieg zu einer gelungenen Hauptprobe, kassierte am 1. Februar gegen PSG allerdings eine empfindliche 2:5-Niederlage. Erster Verfolger von Titelverteidiger PSG ist Marseille, das auswärts gegen Angers 2:0 gewann. Ulisses Garcia kam beim Sieg gegen den Aufsteiger nicht zum Einsatz, erhielt in den letzten drei Spielen lediglicheine Minute Spielzeit.

Während Ruben Londja bei Le Havre nach wie vor keine Rolle spielt, wurde Becir Omeragic bei der 0:2-Niederlage von Schlusslicht Montpellier gegen Strassburg nach einer Stunde verletzungsbedingt ausgewechselt. Vincent Sierro hat seine Wadenblessur dagegen auskuriert und kam beim 2:2 von Toulouse gegen Auxerre in der zweiten Halbzeit zum Einsatz.

Spanien

In seinem fünften Spiel für den FC Sevilla hat Ruben Vargas gegen den FC Barcelona sein erstes Tor erzielt, allerdings blieb der zwischenzeitliche 1:1-Ausgleich beim 1:4 gegen Barcelona punktemässig unbelohnt. Bei Sevilla sorgte mit Djibril Sow ein weiterer Schweizer für Aufsehen. Der Mittelfeldspieler wurde von Barcelonas Fermin Lopez übel gefoult und musste ausgewechselt werden, während der Spanier vom Platz flog. Eray Cömert fehlte bei der 0:1-Niederlage von Aufsteiger und Schlusslicht Valladolid gegen Vallecano einmal mehr im Kader. Dafür bekam Ricardo Rodriguez beim 2:3 von Betis gegen Celta Vigo wieder einmal für eine Halbzeit Auslauf.