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Wohin führt der Steigerungslauf von Uli Forte und Xamax?

Andy

Nach ebenso turbulenten wie tristen Jahren darf Neuchâtel Xamax wieder von der Rückkehr in die Super League träumen. Dies auch dank Trainer Uli Forte, der mit seinem Team den maximalen Erfolg anstrebt und aufwärts blickt.

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Uli Forte leistet beim Neuchâtel Xamax FCS stark Arbeit. © KEYSTONE/Valentin Flauraud

In den 1980er Jahren war Xamax im Schweizer Fussball eine Macht, gewann mit Coach Gilbert Gress 1987 und 1988 den Meistertitel, feierte legendäre Sternstunden in den europäischen Wettbewerben und hatte klangvolle Namen wie Heinz Hermann, Uli Stielike, Don Givens oder Robert Lüthi im Kader. Präsident; wichtigster Geldgeber war in diesen glorreichen Zeiten mit Gilbert Facchinetti noch ein echter Monsieur. In diesem Jahrtausend folgten dann die Turbulenzen und der absolute Tiefpunkt, als der Tschetschene Bulat Tschagajew den Traditionsklub an die Wand fuhr. Im Januar 2012 gingen in der Maladière die Lichter aus: Konkurs statt Spitzenfussball.

Der Tiefpunkt war aber auch ein Wendepunkt. Schritt für Schritt folgte der Weg von der 2. Liga interregional aus zurück an die Spitze, 2018 gelang der Aufstieg in die Super League. Es war jedoch ein kurzes Intermezzo, denn seit der Saison 2020/21 spielen die Neuenburger wieder in der Challenge League. Mit mässigem Erfolg allerdings, zweimal – 2021 und 2023 – war der Fall zurück in den Amateurbereich bedrohlich nahe.

So erfolgreich wie seit Jahren nicht

Doch nun ist alles anders. Ende April 2023 übernahm Coach Uli Forte von Jeff Saibene das Kommando, sicherte in der Barrage gegen Rapperswil-Jona den Ligaerhalt und führte das Team in der folgenden Saison auf Rang 4. Und nun geht der Steigerungslauf weiter. Gegen Vaduz, Schaffhausen und Stade Nyonnais wurden zuletzt drei Siege in Folge gefeiert. Es ist ein Kunststück, das Xamax seit drei Jahren nicht mehr gelungen war und mit der vorübergehenden Tabellenführung und dem aktuellen zweiten Platz in der Tabelle belohnt wurde, punktgleich mit Étoile Carouge und einen Zähler vor Thun.

Es ist der nächste Höhepunkt in der Zusammenarbeit zwischen dem Traditionsklub und dem erfahrenen Trainer, in dessen Curriculum Vitae Stationen wie St. Gallen, GC, die Young Boys, der FC Zürich oder Arminia Bielefeld stehen, durchaus namhafte und traditionsbeladene Adressen also. Im Palmarès eingetragen sind je ein Cupsieg mit den Grasshoppers (2013) und dem FC Zürich (2016) sowie je ein Aufstieg mit dem FC St. Gallen (2009) und dem FCZ (2017). Und nun bald jener mit Xamax? «Zu diesem Zeitpunkt der Saison hat das noch nichts zu bedeuten. Aber es ist trotzdem angenehmer, die Tabelle so zu betrachten als so, wie ich gekommen bin», gab Forte zuletzt zu Protokoll und erinnerte daran, dass er vor knapp eineinhalb Jahren beim Tabellenletzten angeheuert hatte. Gleichzeitig stellt der 50-Jährige aber auch klar, dass am Neuenburgersee die Ziele hochgesteckt sind: «Nun wollen wir den nächsten Schritt machen und diesen vierten Platz der letzten Saison verbessern. Wir wollen bis zum Ende vorne dranbleiben.»

Gute Arbeit auf dem Transfermarkt

Optimistisch kann er dennoch in die Zukunft schauen. «Unsere Stärke liegt in der Qualität des Kaders. Die Spieler, die reinkommen, können auch entscheidend sein», erklärte der Übungsleiter nach dem Sieg gegen Nyonnais Tatsächlich haben die Neuenburger im Sommer kräftig an der Transferfront gewirbelt, Spieler wie Goalie Edin Omeragic und Hussayn Touati (beide von Servette), Lavdrim Hajrulahu und Giovani Bamba (beide Stade-Lausanne-Ouchy), die ehemaligen Hoppers Euclides Cabral und Shkelqim Demhasaj oder auch Thun-Mittelstürmer Koro Koné verpflichtet. «Der Transferjob ist getan. Jetzt geht es darum, dass all diese Spieler im Mannschaftsgefüge verschmelzen», erklärte Forte unlängst gegenüber dem Blick.

Der Weg nach oben ist aber lang und steinig. Und viele Misstritte wie jenen im Cup dürfen sich die ambitionierten Neuenburger nicht erlauben. Da scheiterten sie in der ersten Runde am unterklassigen FC Biel. Uli Forte wäre aber nicht Uli Forte, wenn er nicht auch diesem Betriebsunfall etwas Positives abgewinnen würde. Entsprechend sagt der Motivator, der zeigt, dass er nicht nur als Feurwehrmann erfolgreich sein, sondern auch ein längeres Projekt begleiten kann: «Jetzt haben wir nur noch die Meisterschaft und damit einen klaren Fokus.» Doch da steht er eine happige nächtse Aufgabe an: Am Freitag steht die Reise zum Tabellendritten FC Thun an, den Forte als Aufstiegsfavoriten und Team mit dem stärksten Kader der Liga sieht.

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