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Wie wenn sie nie weg gewesen wäre

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Seit April heisst die Priorität bei Belinda Bencic ganz klar Töchterchen Bella, ist Tennis für sie nur die zweitwichtigste Sache der Welt. Das ist bei ihrem Startsieg in der Swiss-Tennis-Halle in Biel augenscheinlich.

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Ein paar Mal blickt die 27-jährige Ostschweizerin zwischen Ballwechseln in die Lounge hoch und winkt der gut halbjährige Bella und ihrem Papa Martin Hromkovic zu - die beiden schauen hinter der Glasscheibe zu. "Das gibt mir eine gewisse Lockerheit", verrät Bencic danach und strahlt über das ganze Gesicht.

Im fünften Match seit dem Comeback gewinnt sie gegen die junge Serbin Lola Radivojevic (WTA 181), ihrer bisher bestklassierten Gegnerin als junge Mutter, sehr souverän 6:2, 6:2. "Es geht von Woche zu Woche besser", stellt die Olympiasiegerin von 2021 fest. "Es fehlt physisch sicher noch einiges", weiss sie. "Aber ich nehme Schritt für Schritt." Irgendwann im nächsten Jahr wolle sie dann wieder in Topform sein.

Der Auftritt zuhause freut Bencic besonders, er war bei der Rückkehr von Anfang an ein grosses Ziel. "Ich bin immer etwas nervöser, wenn ich vor dem Heimpublikum spiele", gibt sie zu. "Insgesamt war es aber ein guter Match, ich bin sehr zufrieden." Es sei lustig. Manchmal fühle es sich an, als sei es schon lange her, seit sie letztmals gespielt habe und manchmal komme es ihr vor, als sei sie nie weg gewesen."

Aussehen tut es eher wie letzteres. Bencic brachte mit ihrem Sieg das klar favorisierte Schweizer Team auf Kurs, anschliessend gab sich auch Viktorija Golubic (WTA 108) keine Blösse. Die Zürcherin nutzte ihre gute Form und das Selbstvertrauen vom Turniersieg in China vor zwei Wochen zu einem ungefährdeten 6:2, 6:3-Erfolg gegen Mia Ristic (WTA 394).

So konnte der Captain Heinz Günthardt ein durchwegs positives Fazit ziehen. "Die jungen Serbinnen haben ihr Potenzial schon gezeigt", findet der erfahrene Zürcher. "Am Ende lag es an uns." Seine Wahl auf Bencic als zweite Einzelspielerin sei trotz der langen Pause eigentlich eine einfache gewesen. "Sie hat vom ersten Training an die Bälle genau da hingespielt, wo sie hinmüssen."

Damit dürfte in Biel bereits mehr als eine Vorentscheidung gefallen sein. Das junge serbische Team mit den beiden Teenagern Radivojevic und Ristic ist für die Team-Weltmeisterinnen von 2022 kein echter Gradmesser. Am Samstag brauchen die Schweizerinnen noch einen Sieg aus den beiden Einzeln und allenfalls einem Doppel.

Den Auftakt macht um 14.00 Uhr Golubic gegen Radivojevic. Es spricht alles dafür, dass die Schweiz auch im nächsten Jahr im Konzert der Grossen mitspielen wird. "Dort hin will ich zurück, und ich denke, da gehören wir auch hin", betont Bencic.

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