skysport.ch
Sky Sport

Live-Sport ansehen auf

Sky Sport
Analysen Fussball

Wenn Weltmeister in der Schweiz spielen...

Andy

Der FC Zürich hat mit der Verpflichtung des Franzosen Benjamin Mendy ein Ausrufezeichen gesetzt. Der Weltmeister von 2018, der mit Manchester City und Monaco auch im Klubfussball viele Erfolge feierte, ist aber nicht der einzige hoch dotierte Star-Kicker, der den Weg in die Schweizer Liga gemacht hat, wie eine kleine Übersicht zeigt.

WM_Netzer
Weltmeister Günter Netzer im GC-Trikot. © KEYSTONE/Photopress-Archiv/Str

Es sind klangvolle Namen, die in der Super League auf Punktejagd gingen. Ivan Zamorano beispielsweise, Mohamed Salah oder auch Giovane Elber. Sie alle nutzten die Schweiz als Sprungbrett und eroberten danach die Fussballwelt. Glänzten in Deutschland, England oder Spanien. Doch es gibt auch Beispiele von Profis, die in die Schweiz kamen, als sie sich längst ins Rampenlicht katapultiert hatten – und sich Weltmeister nennen durften.

José Altafini (Chiasso)

In Brasilien wird der Stürmer «Mazzola» genannt, der Doppelbürger kommt zu Länderspielen für Brasilien und Italien und feiert 1958 mit Brasilien den Gewinn des WM-Titels, bleibt aber bei den 5:2-Siegen gegen Frankreich im Halbfinal und gegen Schweden im Final ohne Einsatz. Nachdem er mit der AC Milan den nationalen  Meistertitel und auch den Meistercup gewonnen hat, zudem Meister mit Juventus Turin und Torschützenkönig der Serie A wurde, wechselt Altafini 1976 mit 38 Jahren zum FC Chiasso, wo er drei Jahre blieb, bevor er in die 3. Liga zum FC Mendrisio-Stabio wechselte und seine Karriere beendete.

Günter Netzer (GC)

Der Deutsche war Weltmeister und Europameister, hatte Titel mit Mönchengladbach und Real Madrid gewonnen, als er 1976 im Alter von 32 Jahren aus Spanien in die Schweiz kam und beim Grasshopper Club Zürich seine Karriere ausklingen liess. Der geniale Spielmacher kassierte ein Salär von kolportierten 200'000 Franken pro Jahr und sorgte bei den Hoppers für den Glamour-Faktor.

Franz Beckenbauer (GC)

Neben Netzer fand auch sein Landsmann Franz Beckenbauer den Weg zu GC – allerdings nur für ein kurzes und einmaliges Abenteuer. Die deutsche Fussball-Lichtgestalt schlechthin, als Spieler und Trainer mit Titelgewinnen en masse, beehrte die Zürcher Anfang Januar 1983. Damals fand im Hallenstadion ein internationales Hallenfussball-Turnier statt, dessen Hauptattraktion der 37-jährige «Kaiser Franz» war, der von den Hoppers eigens für diesen Event verpflichtet worden war.

Marco Tardelli (St. Gallen)

Der Italiener erzielte im WM-Final 1982 beim 3:1 gegen Deutschland den zweiten Treffer und war so massgeblich am Titelgewinn beteiligt. Der Mittelfeldspieler, der auch mit Juventus Turin alles gewann, was es zu gewinnen gab, wechselte dann im Sommer 1987 als 33-Jähriger von Inter Mailand zum FC St. Gallen. Zu jenem Zeitpunkt hat er auch körperlich seinen Zenit längst überschritten und beendet nach einer Saison und acht torlosen Meisterschaftsspielen in der Ostschweiz seine Spielerkarriere.
 

WM_Antognoni
Giancarlo Antognoni war beim WM-Titel 1982 im italienischen Team eine wichtige Figur.

Giancarlo Antognoni (Lausanne)

Auch er gewann 1982 mit Italien die Weltmeisterschaft. Er hatte grossen Anteil an diesem Erfolg, da er auf dem Weg in den Final drei Assists realisierte, den wichtigsten beim 2:0-Halbfinalsieg gegen Polen, als er das erste Tor von Paolo Rossi vorbereitete. Bitter für ihn, dass er sich in diesem Spiel eine halbe Stunde vor Schluss verletzte und den Final verpasste. Antognoni wechselte im Sommer 1987 von seinem Stammklub Fiorentina, zu Lausanne, wo er zwei Jahre später im Alter von 35 Jahren seine Karriere beendet. In der Westschweiz ist er in seiner ersten Saison eine feste Grösse, bestreitet 33 Meisterschaftsspiele und erzielt fünf Tore. Doch im zweiten Jahr wird er von Trainer Umberto Barberis vermehrt auf die Bank gesetzt, kommt nur noch zu 17 Spielen und zwei Treffern.

Nestor Clausen (FC Sion)

Sein Ururgrossvater Josef war einst aus dem Oberwalliser Dorf Ernen nach Argentinien ausgewandert, der Verteidiger ging 1989 den umgekehrten Weg, wechselte von Independiente zum FC Sion. Zu diesem Zeitpunkt hatte er schon diverse Erfolge gefeiert, war Weltmeister 1986 mit Argentinien, kam da allerdings nur im ersten Spiel beim 3:1-Sieg gegen Südkorea zum Einsatz und hatte 1984 mit Independiente auch die Copa Libertadores und den Weltpokal gewonnen. Auch mit dem FC Sion, für den er fünf Jahre spielte, sammelte Clausen Trophäen. Er war 1992 Teil der ersten Meisterschaft in der Klubgeschichte des FC Sion, nachdem er im Jahr zuvor mit den Wallisern bereits den Cup gewonnen hatte. 1994 wechselte er nach Argentinien, wo er 1999 seine Spielerkarriere beendete und seine Laufbahn als Trainer startete, die ihn 2006 erneut ins Wallis führte, wo er später wegen des «autoritären Gehabes» von Präsident Christian Constantin den Bettel hinwarf. Später war der Argentinier auch noch knapp ein Jahr bei Xamax als Trainer tätig, wurde dann aber gefeuert.

Christian Karembeu (Servette)

Er war Welt- und Europameister mit Frankreich, zweifacher Champions League-Sieger mit Real Madrid. Im Sommer 2004 wechselt er von Olympiakos Piräus zu Servette, das gerade von Marc Roger in den Konkurs geführt wird. Nach 16 Spielen zieht der Mittelfeldspieler im Januar 2005 weiter zu Bastia, wo er ein halbes Jahr später seine Karriere beendet.
 

WM_Gattuso
Gennaro Gattuso versuchte sich beim FC Sion als Spieler und als Trainer.

Gennaro Gattuso (Sion)

Mit 34 Jahren unterschreibt der italienische Weltmeister von 2006 beim FC Sion, kommt von der AC Milan ins Wallis. Und hat bereits ein fettes Palmarès im Sack, da stehen nebst dem WM-Titel mit der Squadra Azzurra auch zwei Champions League-Siege sowie diverse nationale Titel mit Milan. Für Sion kommt der Mittelfeld-Vorkämpfer auf 32 Spiele und ein Tor, wird später auch Spielertrainer und wie so mancher Übungsleiter vor und nach ihm von Präsident Constantin gefeuert. 

Gianluca Zambrotta (Chiasso)

Weltmeister 2006 mit Italien, dreimal Scudetto-Gewinner (mit Juventus und Milan), 98 Länderspiele, 85 Einsätze für Barcelona: Der Verteidiger hat eine erfolgreiche Karriere hinter sich, als er im Sommer nach einem Jahr ohne Vertrag im Alter von 36 Jahren in die Schweiz zum FC Chiasso wechselt. Für die Tessiner absolviert er vier Meisterschaftsspiele (mit drei Verwarnungen) und einen Cupmatch und ist als Co-Trainer von Ernestino Ramella tätig. Nach dessen Entlassung übernimmt Zambrotta Ende November 2013 als Cheftrainer, zuerst als Spielertrainer – und wird schliesslich im April 2015 gefeuert.
 

Bewerte den Artikel
5 Bewertungen
Ihre Stimme wird gezählt.

News-Feed

Lesen Sie auch

Mehr anzeigen

Live-Sport ansehen auf

Sky Sport
Copyright Sky Schweiz SA © 2001-2025. Erstellt von EWM.swiss