Lothar Matthäus blickt in seiner Kolumne auf die kommenden Bundesligaspiele von Bayern München und Bayer Leverkusen vor ihrem Duell in der Champions League. Zudem schätzt er die Situation von Borussia Dortmund ein.
Bayern München und Bayer 04 Leverkusen haben am Wochenende ihre Aufgaben souverän erfüllt.
Bayern hatte zuletzt nicht gut gespielt, aber dennoch in der Bundesliga und in der Champions League die nötigen Ergebnisse eingefahren. Vielleicht kam ihre Formdelle zur richtigen Zeit. Der Trainer konnte seine Kritikpunkte anbringen, die Sinne wurden geschärft.
Bayern wieder in der Spur
Beim 4:0 gegen Frankfurt hat Vincent Kompanys Mannschaft wieder mehr zu ihrer Dominanz aus der Anfangsphase der Saison zurückgefunden.
Ich könnte mir vorstellen, dass die Bayern durch diesen Sieg wieder so in die Spur kommen, wie wir sie im vergangenen Jahr erlebt haben.
Spieler brauchen Wettkampfrhythmus
Bevor sie am 4. März im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League auf Leverkusen treffen, müssen die Münchener am Freitagabend in Stuttgart und Bayer am Samstag in Frankfurt antreten.
Es könnte sein, dass der eine oder andere wichtige Spieler mit Blick auf die Königsklasse zunächst auf der Bank sitzt oder früher ausgewechselt wird. Ich würde es aber für keine gute Idee halten, mit einer B-Elf aufzulaufen, denn so etwas könnte nach hinten losgehen.
Die Spieler wären dann zehn, bzw. neun Tage ohne Wettkampf. Solch lange Pausen sind die Profis beider Mannschaften gar nicht gewohnt. Einen topfitten Spieler komplett zu schonen, könnte zur Folge haben, dass er erst wieder in den Wettkampfrhythmus finden muss.
Bayern und Bayer werden schlagkräftige Teams aufbieten
Bei angeschlagenen oder verletzten Spielern verhält es sich logischerweise anders. Joshua Kimmich ist unverzichtbar für den FC Bayern als Organisator, als Leader, als Persönlichkeit. Aber wegen seiner Sehnenreizung wird er in Stuttgart wahrscheinlich nicht spielen können. Pavlovic, Goretzka und auch Laimer stehen als Alternativen bereit.
Ich gehe davon aus, dass Bayern und Leverkusen am Wochenende mit schlagkräftigen Mannschaften auflaufen werden. Mit einer kompletten B-Elf aufzulaufen oder ein Spiel abzugeben, das wird es ganz sicher nicht geben.
Dortmund muss einen Schritt nach dem anderen machen
Borussia Dortmunds Chancen auf einen Platz in der Champions League sind nach dem 6:0 gegen Union Berlin wieder etwas gestiegen. Man sollte aber nicht zu weit nach vorne schauen, sondern einen Schritt nach dem anderen machen.
Der nächste Schritt muss ein einstelliger Tabellenplatz sein, danach kann der BVB die Ränge für die Conference- und Europa League angreifen.
Jetzt schon wieder den Druck auf die Mannschaft aufzubauen, wäre nicht das richtige Signal. Natürlich muss sich der BVB die Champions League als Ziel setzen, aber nach den letzten Wochen sollte man den Ball flach halten und seine Aufgaben erledigen. Wenn die Konkurrenten Punkte liegen lassen, muss Dortmund da sein.
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