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Vor dem Klassiker: Auch Bayern hat etwas zu beweisen

Patrick

Die Bayern sind wieder da. Mit acht und mehr Punkten Vorsprung auf die Konkurrenz aus Leipzig, Leverkusen und Dortmund reist der bajuwarische Rekordmeister am Samstagabend in den Signal Iduna Park. Alles klar also vor dem Klassiker? Nicht ganz.

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Hatten zuletzt oft Grund zur Freude: Das viel gescholtene Innenverteidiger-Duo Kim / Upamecano und der FC Bayern © IMAGO / Ulmer / TeamFoto

Sind die Bayern so gut – oder die Konkurrenz so schlecht?

Elf Spiele, 29 Punkte, zehn mehr als die Borussia aus Dortmund und eine Tordifferenz von 36:7. Nur sechs Monate nach der ersten titellosen Saison seit 2011/2012 ist der FC Bayern München zurück an der Bundesliga-Tabellenspitze. Aber sind die Münchner auch so gut – oder sind die Gegner grösstenteils einfach zu schwach? Nach den ersten knapp vier Monaten unter Trainer Vincent Kompany lässt sich Ersteres zumindest nicht vorbehaltlos behaupten.

 

Zweifel sind (noch) angebracht

Denn so positiv die «neuen» Bayern bislang wahrgenommen werden, noch ist bei den «Roten» nicht alles Gold, was glänzt. Zwar drücken die Münchner ihren Spielen nahezu ausnahmslos ihren Stempel auf, pressen hoch und agieren druckvoll. Gleichzeitig offenbart der zuweilen bedingungslos offensive Spielstil aber auch immer wieder Schwächen im Defensivverbund von Kompanys Elf. Besonders offensichtlich wurden diese bislang in den Spielen gegen Barcelona, Aston Villa, Eintracht Frankfurt oder auch Leverkusen. In Duellen also, in denen der Gegner über ballsichere, druckresistente Spieler verfügt, die die im aggressiven Münchner System zwangsläufig (und vor allem auf den Seiten) entstehenden Räume zu nutzen wissen. Überspitzt gesagt könnte man auch festhalten: Für die echten Gradmesser waren die Bayern bislang (noch) nicht gut genug.

 

Nächster Test und Chance

Aber natürlich kann und wird man das an der Säbener Strasse auch ganz anders sehen. Spätestens seit dem spektakulären 1:4 beim FC Barcelona scheint der FCB in seiner Spielanlage und Struktur nämlich tatsächlich noch einmal sattelfester geworden zu sein. Zuletzt gab es sieben Zu-Null-Siege in Folge und es macht den Anschein, als habe die Mannschaft die Idee des gemeinsamen, konsequenten Pressings weiter verinnerlicht und weiter an Stabilität gewonnen. Nur: Der ganz grosse Prüfstein war unter den Münchner Gegnern der letzten Woche weder in der Bundesliga (u.a. Bochum, Mainz, St. Pauli oder Augsburg) noch in der Champions League (mit den eher schwächelnden «Giganten» Benfica und PSG) mit dabei. Möglicherweise kann die Dortmunder Borussia am Wochenende diese Rolle übernehmen. Ein überzeugender Sieg im Duell der Bundesliga-Giganten würde die Bayern auf jeden Fall darin bekräftigen, den unter Kompany eingeschlagenen Weg weiter mit maximaler Überzeugung zu verfolgen.

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