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Von Czarnik bis Charlin: Die grossen Figuren der Regular Season

Andy

Die Regular Season ist vorbei, die Vorfreude auf die Playoffs gross. Gesucht werden neue Helden. Oder stehen auch da Spieler im Rampenlicht, die schon in den 52 Runden der Qualifikation für Aufsehen gesorgt haben, wie ein Blick in die Statistik zeigt?

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SCB-Stürmer Austin Czarnik war der eifrigste Punktesammler der Regular Season. © PostFinance/KEYSTONE/Peter Schneider

Der Topskorer

Der Amerikaner Austin Czarnik kam aus Nordamerika nach Bern, sah und siegte: Mit 20 Toren und 36 Assists war der Stürmer vor den Finnen Julius Nättinen (22/30, Ajoie) und Sakari Manninen (16/34, Servette) der eifrigste Punktesammler der National League – als erster SCB-Spieler seit Mark Arcobello in der Saison 2016/17. Eigentlich ist Czarnik ja eher zufällig beim SCB gelandet, denn die Wahl der Berner war zuerst auf den Finnen Kalle Kossila gefallen, der danach aber den Medizintest nicht bestand. Czarnik, der aus einer religiösen, konservativen Familie stammt – sein Vater ist Priester, auch die Mutter arbeitet im kirchlichen Dienst – wurde so zum maximal starken Lückenbüsser. Umso schmerzhafter ist es, dass Czarnik im Hinblick auf die kommende Saison nach Lausanne wechselt, wo Headcoach Geoff Ward, mit dem er schon in der NHL bei den Calgary Flames zusammengearbeitet hat, an der Bande steht.

Der Torschütze

Dominik Kubalik war quasi ein Last-Minute-Transfer des HC Ambrì-Piotta. Nachdem der Tscheche in der NHL keinen passenden Arbeitgeber gefunden hatte, kehrte er in die Leventina zurück, wo er schon in den Saisons 2017/18 und 2018/19 brilliert hatte, ehe er zu den Chicago Blackhawks weiterzog. Mit 27 Treffern war Kubalik nun der beste Torschütze der Regular Season – vor Teemu Hartikainen (Servette, 25) und Matej Stransky (HCD, 24). Der 29-jährige, dessen Vertrag Ende Saison ausläuft und dessen Zukunft aktuell offen ist, muss bei den Tessinern auch im Play-In seine Treffsicherheit beweisen, wenn der Traum von den Playoffs auf diesem Umweg noch Realität werden soll.

Die Assistkönige

Nach der Trennung von Coach und Sportchef Christian Dubé fühlte sich Chris DiDomenico bei Gottéron nicht mehr wohl, kam nicht auf Touren – und suchte eine neue Herausforderung. Gefunden hat sie der ebenso starke wie eigenwillige Kanadier in der Leventina beim HC Ambrì-Piotta, wo er ein wichtiger Faktor beim Erreichen des Play-In war. Mit insgesamt 36 Assists war DiDo am Ende der Regular Season gemeinsam mit Austin Czarnik der beste Vorlagengeber der Liga. Wie wichtig bei DiDomenico das Wohlbefinden ist, zeigt sich nur schon darin, dass er in dieser Saison in Fribourg auf 0,56 Punkte pro Spiel kam, bei Ambrì dagegen auf 1,14 Punkte. Kein Wunder, wurde der Vertrag des 36-Jährigen bis zum Ende der nächsten Saison verlängert. Von den Torhütern zeigten sich übrigens Mevin Nyffeler (Lakers) und Adam Reideborn (SCB) mit jeweils zwei Assists als beste Vorbereiter.

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Dominik Kubalik schoss den Puck so oft wie kein anderer auf das gegnerische Tor.

Der Schützenkönig

Bei Dominik Kubalik stimmen Qualität und Quantität. In der Regular Season hat der Ambrì-Stürmer 197 Mal aufs gegnerische Tor geschossen – so oft wie niemand sonst; in dieser Hitparade direkt hinter ihm liegen Biels Toni Rajala (176) und Luganos Luca Fazzini (175). Und auch die Schusseffizienz ist mit 13,71 Prozent beeindruckend: Von den Topstars der Liga beispielsweise sind nur Marcus Sörensen (Gottéron, 15,56%), der Davoser Adam Tambellini (14,86%), Waltteri Merelä (SCB, 14,69%) oder Julius Nättinen (Ajoie, 13,84%) besser.

Der Bullykönig

Gewonnene Bullys sind für eine Mannschaft oftmals ein Erfolgsfaktor und können ein Spiel in die richtigen Bahnen lenken. Glücklich ist also der Coach, der einen Spezialisten für die Anspiele in seinen Reihen hat. Einen also, wie den Schweden Lucas Wallmark, der in der Regular Season total 516 Bullys gewonnen hat – so viele wie kein anderer. Hinter ihm folgen der Davoser Enzo Corvi, der für seine 511 erfolgreichen Anspiele allerdings 19 Versuche weniger gebraucht hat, und SCB-Star Austin Czarnik (493). Mit 12,17 Prozent gewonnener Bullys pro Spiel war der Bündner Corvi übrigens vor Ajoies Pierre-Edouard Bellemare (11,71%) der Bullyspezialist schlechthin – umso bitterer ist es für den HCD, dass Corvi die Saison wegen einer Operkörperverletzung vorzeitig beenden musste.

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Kein Spieler wurde mehr bestraft als Lausannes Aurélien Marti.

Der böse Bube

84 Strafminuten kassierte Lausanne-Verteidiger Aurélien Marti in der Regular Season und gewann damit vor dem Davoser Michael Fora (82) und Ajoies Valentin Pilet (78) diese nicht wirklich ruhmreiche Wertung. Meistbestrafter Stürmer war übrigens Chris DiDomenico, der in seinen Spielen für Gottéron und Ambrì 71 Strafminuten kassierte und so unterstrich, dass bei ihm Genie und Wahnsinn bisweilen nahe beieinander liegen. Die meisten Zweiminutenstrafen kassierte der Zuger Daniel Vozenilek, der regelmässig bewies, dass er dem Gegner unter die Haut geht, nicht immer mit den Entscheiden der Referees einverstanden ist und dabei 29 Mal die Grenze des Erlaubten überschritt. Meistbestrafter Goalie war Robert Mayer (Servette) mit acht Strafminuten.

Der Marathonmann

Es gibt sie, diese Spieler, die nie müde zu werden scheinen. In diese Kategorie gehört auch der Finne Jesse Virtanen, der beim HC Ambrì-Piotta durchschnittlich 24:28 Minuten Eiszeit pro Spiel erhielt – so viel wie kein anderer Profi in der National League. Hinter Virtanen folgen sein schwedischer Teamkollege Tim Heed (24:04 Minuten) und der Finne Juuso Riikola (23:41 Minuten) von den SCL Tigers. Im Liga-Ranking der Marathonmänner folgt auf Rang 14 übrigens der erste Stürmer: Servettes Sakari Manninen, der pro Spiel im Schnitt 21:23 Minuten auf dem Eis stand.

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Goalie Stéphane Charlin war bei den SCL Tigers oftmals der Mann, der für Siege und Punkte sorgte.

Der Hexenmeister

Von den Torhütern mit mindestens 30 Einsätzen zeigte sich Stéphane Charlin von den SCL Tigers als besonders sattelfest: Er parierte 94,60 Prozent der gegnerischen Schüsse und triumphierte damit in dieser Rangliste vor Kevin Pasche (Lausanne, 92,58%) und Harri Säteri (Biel, 92,44%), der mit 1211 Saves am meisten Paraden zeigte – dies vor Pasche (1073) und Charlin (1051). Dass Kevin Pasche bei Lausanne ein wichtiger Faktor auf dem Weg zum Gewinn der Regular Season war, widerspiegelt sich auch darin, dass er so oft wie kein anderer Keeper seinen Kasten sauber hielt – neun Shutouts! Weniger stark ist der Lausanner in den Penaltyschiessen: Im Duell Mann gegen Mann blieb er «nur» in 63,64 Prozent siegreich – Rang 12 im Ligavergleich, der von Ambrìs Gilles Senn angeführt wird (87,50%). Am meisten Penaltys insgesamt abgewehrt hat übrigens Reto Berra (Gottéron, 23) vor Simon Hrubec (ZSC Lions (20), der allerdins auch elf Mal bezwungen wurde – so oft wie kein anderer Goalie der National League.

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