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Vier Halbfinalisten auf Augenhöhe

Andy

Ring frei für die Playoff-Halbfinals: In den Duellen zwischen Titelverteidiger ZSC Lions und Rekordmeister HCD und zwischen Qualifikationssieger Lausanne und Spengler Cup-Champion Gottéron sind Spannung, Action und Emotionen garantiert!

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Sorgt Gottéron-Goalie Reto Berra wie gegen den SCB auch gegen Lausanne für die Differenz? © KEYSTONE/Peter Schneider

Lausanne HC – Fribourg-Gottéron

Es ist die Neuauflage des letztjährigen Halbfinals, den die Waadtländer mit 4:1 Siegen für sich entschieden. Dasselbe Resultat wäre irgendwie auch nun wieder logisch, schliesslich gewann das Team von Geoff Ward souverän die Regular Season, während Gottéron erst spät und unter Coach Lars Leuenberger auf Touren kam und in der Vergangenheit definitiv keine Playoff-Mannschaft war. Doch es gibt auch mehrere Gründe, die für einen Finaleinzug der Freiburger sprechen.

Nummer 1 ist dabei Coach Lars Leuenberger, der am Samstag seinen 50. Geburtstag feiert. Er hat Gottéron seit seiner Amtsübernahme kurz vor Weihnachten aus dem Sumpf herausgerissen und zum Erfolg geführt. Der Triumph am Spengler Cup, der erste Titelgewinn in der Klubgeschichte, war eine Erlösung und ein Boost für den Rest der Saison. Im Viertelfinal-Derby gegen den SCB haben die Freiburger Qualität und Spirit bewiesen, als sie nach zwei vergebenen Matchpucks im entscheidenden siebten Spiel in der PostFinance Arena cool blieben und dem SCB keine Chance liessen. Besonders überzeugend war Goalie Reto Berra, der im Viertelfinal mit einer Fangquote von 93,45 Prozent deutlich stärker dastand als Lausannes Kevin Pasche (89,16%). Und auch in der Offensive stimmt der Weg, ist vor allem die Linie mit Marcus Sörensen (10 Skorerpunkte), Sandro Schmid (7) und Lucas Wallmark (5) brandgefährlich. Zudem hat Verteidiger Yannick Rathgeb, der unter Patrick Émond teilweise noch überzählig war, den Tritt gefunden und gegen den SCB drei Tore erzielt. Bitter ist, dass mit Jacob De la Rose der vielleicht beste Zweiweg-Stürmer der Liga verletzt passen muss.

Lausanne ist nach dem im vergangenen Jahr gegen die ZSC Lions haarscharf verpassten Titel brandheiss darauf, nun den Pokal in die Höhe zu stemmen. Die Qualifikation der Waadtländer war beeindruckend, im Viertelfinal gegen die SCL Tigers wurden sie ihrer Favoritenrolle aber nur mit Hängen und Würgen und nach sieben Spielen gerecht. 

Auch im Westschweizer Duell gegen Fribourg ist Lausanne auf dem Papier leicht stärker einzuschätzen. Doch schon in der Qualifikation hat sich ein Duell auf Augenhöhe gezeigt. Die Lausanner gewannen die ersten beiden Spiele im Oktober und November, als Gottéron unter Émond noch schwächelte. Die Begegegnungen, seit Lars Leuenberger in Fribourg an der Bande steht, gewann jedoch Gottéron. Wichtig für die Waadtländer wird sein, wie gegen die SCL Tigers ihren Heimvorteil zu nutzen. Geoff Ward und seine Jungs waren in der Regular Season auf eigenem Eis das beste Team der Liga und gewannen auch im Viertelfinal gegen die Tigers alle vier Heimspiele. Zudem hat sich der vom SCB gekommene deutsche Stürmer Dominik Kahun bestens integriert, ist mit drei Toren und sieben Assists gemeinsam mit Gottérons Marcus Sörensen aktuell Playoff-Topskorer. Gottéron-Coach Lars Leuenberger gibt sich jedenfalls verhalten optimistisch und sagt: «Die Lausanner sind stark. Aber wir haben in unseren Duellen in der Qualifikation und jetzt auch bei ihrer Viertelfinal-Serie gegen Langnau gesehen, wo sie Mühe haben. Ich bin überzeugt, dass es wieder eine spannende Serie wird.»

Prognose: Gottéron zieht mit 4:2 Siegen in den Final ein.

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Derek Grant und Sandro Aeschlimann werden auch im Halbfinal zwischen den ZSC Lions und dem HCD wichtige Figuren sein.

ZSC Lions – HC Davos

Rekordmeister HCD hat als einziges Team die Viertelfinals mit einer weissen Weste überstanden. Allerdings gilt es auch zu erwähnen, dass die Zentralschweizer aufgrund von Verletzungen geschwächt waren und sich das Leben mit Disziplinlosigkeiten, Strafen und Sperren selber schwer gemacht haben. Die ZSC Lions sind da schon ein anderes Kaliber, gehen als amtierender Meister und Tabellenzweiter der Regular Season als Favorit in diesen Halbfinal. Aber dass sie am Ende die Bündner Hürde meistern, ist alles andere als sicher.

Der HCD überzeugte in den vier Duellen der Qualifikation gegen die Zürcher, verlor zwar die erste Begegnung daheim, gewann danach aber die drei folgenden Partien. Zwei dieser Spiele fanden kurz vor Ende der Regular Season statt, als die Energietanks der Lions aufgrund der Zusatzbelastung der Champions League und damit verbunden verschobenen Spielen ziemlich leer waren. Die Energiereserven sollten nun keine Rolle mehr spielen, da die Lions gegen Kloten für den Halbfinaleinzug nur ein Spiel mehr brauchten als der HCD gegen den EVZ.

Generell spricht viel für eine ausgeglichene Serie, die sogar zu einem Abnützungskampf werden kann. Beide Teams haben einen Goalie der Extraklasse (Hrubec und Aeschlimann), verfügen über eine starke Defensive und mit Lastwagenladungen an Talent gesegnete Stürmer. Da scheint schon jetzt klar, dass die Details und auch die Tagesform entscheidend mitspielen.

Und auch die Special Teams, bei denen die Steinböcke im Viertelfinal einen besseren Eindruck hinterliessen als die Löwen. Eine Powerplay-Erfolgsquote von 40 Prozent ist ein deutliches Zeichen für ein effizientes Überzahlspiel des HCD in der Serie gegen Zug, beim ZSC war dieser Wert gegen Kloten bedeutend tiefer (23 Prozent). Auch im Boxplay waren die Bündner stärker (94,4 Prozent gegenüber 90,9 Prozent). Einen klaren Vorteil haben die Lions aber bei den Faceoffs – sie waren im Viertelfinal bei 54,92 Prozent der Bullys erfolgreich (Bestwert der acht Teams), der HCD nur bei 46,19 Prozent (Rang 6). Hier wirkt sich also das verletzungsbedingte Fehlen von Bully-Spezialist stark aus.

Prognose: Die ZSC Lions dürfen nach 4:1 Siegen in der Serie weiter von der Titelverteidigung träumen.

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