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Viel Gutes, aber altbekannte Schwäche

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Die Schweizer Eishockey-Nationalmannschaft beendet das dritte Turnier der Euro Hockey Tour in dieser Saison auf dem 3. Platz. Sie zeigt viel Gutes, doch einmal mehr hapert es beim Toreschiessen.

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Nicolas Baechler (rechts) und Simon Knak gehören zu den Gewinnern im Schweizer Team © KEYSTONE/EPA/Christine Olsson

Der Zusammenzug im Februar ist immer so eine Sache, da im März in der National League die Playoffs beginnen. Diesmal kam neben Verletzungen die Grippewelle erschwerend dazu. Nationaltrainer Patrick Fischer wurde kurzfristig mit acht Absagen konfrontiert. Er machte aus der Not eine Tugend, nominierte drei Neulinge nach. Insgesamt gaben fünf Akteure ihr Debüt im Nationalteam.

Angesichts der Unerfahrenheit der Mannschaft konnten sich die Leistungen mehr als sehen lassen. Gegen Finnland (0:1 n.P.) waren die Schweizer das bessere Team. Die Partie gegen den stark besetzten Gastgeber Schweden (2:1 n.V.) gewannen sie nach einem 0:1-Rückstand. Einzig gegen die ebenfalls mit einer jüngeren Equipe angetretenen Tschechen (0:3) fehlte einiges, auch wenn die letzten beiden Treffer der Osteuropäer "Empty-Netter" waren.

Mit einem Sieg und zwei Niederlagen hatten die Schweizer schon die ersten beiden Turniere in der laufenden Spielzeit in der Euro Hockey Tour beendet. Einzig die Tschechen vermochten sie nicht zu bezwingen. Gegen die auf dem Papier stark besetzten Schweden war es der zweite Erfolg nach jenem im November in Helsinki (4:3 n.P.), nachdem es zuvor 16 Niederlagen in Folge gegen die Skandinavier abgesetzt hatte. Drei Siege in den ersten drei Turnieren der Euro Hockey Tour gelangen den Schweizern bislang nie. In der ersten Saison in diesem erlauchten Kreis gewannen sie zwei der ersten neun Partien, in der zweiten keines.

Zudem bewiesen die Schweizer, dass die Defensive auch mit einem unerfahrenen Team funktioniert, Fischer lobte den Spirit. Auf der Goalie-Position müssen sie sich ohnehin keine Sorgen machen. Sandro Aeschlimann liess sich in seinen beiden Einsätzen gegen Finnland und Tschechien aus dem Spiel heraus nur einmal bezwingen, und auch der 21-jährige Debütant Kevin Pasche unterstrich trotz eines Patzers zum 0:1 gegen Schweden sein Potenzial. Fischer dürfte jedenfalls für die WM vom 9. bis 25. Mai in Stockholm und Herning die Qual der Wahl bei den Torhütern haben.

Allerdings war einmal mehr die Effizienz ungenügend. Die fehlende Kaltblütigkeit ohne die Spieler aus der NHL ist schon lange ein Thema. Nur wenig in der National League tätige Schweizer bringen den auf internationalem Niveau nötigen Killerinstinkt mit. Für Fischer ist das Toreschiessen eine Willenssache, deshalb zählt in den Trainings des Nationalteams jeder Schuss. So müssen Liegestütze gemacht werden, wenn das Tor nicht getroffen wird. Den gewünschten Erfolg brachte das Ganze bislang nicht.

Ausserdem zeigt das Beispiel von Luca Fazzini, dass ein begnadeter Knipser in der National League nicht zwingend auch auf der internationalen Bühne performt. Der Stürmer von Lugano hat in der laufenden Meisterschaft schon 20 Mal getroffen, womit er in dieser Statistik die Nummer 4 der Liga ist. In den beiden Einsätzen in der Euro Hockey Tour indessen blieb Fazzini blass. Er gehört zu den Verlierern des Zusammenzugs. Gewinner gibt es für Fischer einige, Namen wollte er keine nennen. Von den unerfahrenen Spielern gehören sicherlich die körperlich starken Nicolas Baechler und Simon Knak dazu. Diese empfahlen sich definitiv für weitere Aufgebote.

"Für die Umstände, die wir aufgrund der vielen Ausfälle hatten, war es sehr positiv", beurteilte Lars Weibel, der Direktor Sport von Swiss Ice Hockey, im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA die Auftritte der Mannschaft. "Es ist im Februar immer enorm schwierig. Doch wir entwickeln uns stetig weiter, das stimmt mich nicht nur für die anstehende WM optimistisch, sondern auch für 2026 (dann findet die Heim-WM statt). Es rücken Spieler nach, die sich mit einer unglaublichen Leidenschaft aufdrängen."

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