Borussia Dortmund hat eine 2:0-Führung bei Real Madrid aus der Hand gegeben und 2:5 verloren. Hat sich Trainer Nuri Sahin vercoacht?
Eigentlich lief doch alles nach Plan. Eigentlich ...
Nuri Sahin bewies beim Champions-League-Sieger Mut und verbannte die bisherigen Stammkräfte Waldemar Anton, Pascal Gross und Emre Can aus der Startelf. Die dafür ins Team gerückten Niklas Süle, Nmecha und Gittens sollten nach den zuletzt schwachen Bundesliga-Spielen für neuen Schwung sorgen. Und das gelang.
Sahin bringt Anton für Gittens
Dortmund ging beim haushohen Favoriten mit einer 2:0-Führung in die Pause, doch dann nahm das Unheil seinen Lauf. Auch wegen einer Systemumstellung?
Sahin nahm in der 55. Minute den aktiven Jamie Gittens vom Feld, brachte Waldemar Anton (Sky Note 5) und stellte beim Stand von 2:0 auf eine Fünferkette um. Danach drehte Real Madrid völlig auf. Erst netzte Antonio Rüdiger, dann folgte die grosse Show von Vinicius Junior. Der Superstar traf dreifach, avancierte im Bernabeu zum Matchwinner.
"Die Wechsel von Nuri Sahin sind für mich komplett unerklärlich. Klassischer Fall von: Vercoacht!", schrieb Sky BVB-Reporter Patrick Berger während des Spiels nach dem Tor zum 2:4 auf X. Auf der anderen Seite wollte Sahin natürlich die Defensive stärken und das Ergebnis über die Zeit bringen. Das hat am Ende nicht geklappt.
Sahin erklärt sich
"Natürlich hat es nicht funktioniert [die Umstellung]. Ich glaube aber nicht, dass es am Systemwechsel oder an den Wechseln gelegen hat, sondern daran, dass uns gegen den Ball der Zugriff gefehlt hat", sagte der BVB-Coach bei Prime über die Kritik nach dem 2:5.
Weiter: "Uns war allen klar, dass Madrid in der zweiten Halbzeit drücken wird und dass wir das entweder aushalten in unserer Hälfte oder auf den zweiten Ball gehen müssen. Ob es am Mut lag, weiss ich nicht, das will ich nicht unterschreiben."