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Underdog Langnau trennt ein Sieg vom ersten Meistertitel

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Am Sonntag findet in Freiburg zum neunten Mal der Superfinal statt. Zug und Kloten-Dietlikon sind als Qualifikationssieger favorisiert. Das Wichtigste zur Meister-Entscheidung im Schweizer Unihockey.

Bei den Männern macht Langnau dem Qualifikationssieger Zug die erfolgreiche Titelverteidigung streitig, bei den Frauen will Zug den sechsten Streich in Folge von Kloten-Dietlikon verhindern.

Der Final der Frauen ist die Neuauflage vom Vorjahr. 2024 hatte sich Kloten-Dietlikon nach anfänglichem 0:3-Rückstand im Penaltyschiessen durchgesetzt und seinen elften Meistertitel errungen. Die Männer von Langnau, die vor drei Jahren noch im Playout gegen den Abstieg spielten und noch ohne Meister-Ehren sind, stehen zum ersten Mal im Superfinal. 2007 (1:3 Siege), 2009 (2:3) und 2014 (0:4) hatten die Emmentaler jeweils im Playoff-Final gegen Wiler-Ersigen das Nachsehen.

Nach der gelungenen Premiere im Vorjahr findet der Superfinal zum zweiten Mal in der Freiburger BCF-Arena statt. Mit 8473 Zuschauern bei den Frauen und 9023 Zuschauern bei den Männern verzeichnete der mit neuem Publikum aus der Westschweiz angereicherte Anlass einen nationalen Zuschauerrekord für den Unihockeysport.

Weil auch die Stadt als Stadionbesitzer und der Eishockeyklub Fribourg-Gottéron als Betreiber zufrieden waren, erhielt die BCF-Arena vor Kurzem den Zuschlag für die Finals bis 2027. Aufgrund der Terminierung in den Schulferien wird in diesem Jahr mit einem etwas geringeren Zuschaueraufkommen gerechnet.

Zugs Männer gehen als klarer Favorit ins Duell mit Langnau, wie die Kloten-Dietlikon Jets gegen Zugs Frauen. Dank potenter Sponsoren hat sich Zug vor allem bei den Männern zur nationalen Nummer 1 der Gegenwart gemausert. Zwar verlief die Qualifikation im oberen Drittel zunächst wiederum ausgeglichen, Zugs hochkarätige Söldner sorgten aber regelmässig für den Unterschied. In den Playoffs verloren die Zentralschweizer in zwei Best-of-7-Serien nur noch eine Partie.

Albin Sjögren überragte mit seinen ebenfalls herausragenden ausländischen Linienkollegen Sami Johansson und Miko Kailiala wiederum alle. Der 30-jährige Schwede sammelte in den 22 Qualifikationsspielen 73 Skorerpunkte - 29 (!) mehr als GC-Stürmer Paolo Riedi, der produktivste Spieler der elf anderen Klubs. Zusammen mit den 25 Skorerpunkten in den Playoffs sind das phänomenale 98 Punkte in 31 Spielen.

Dass die Zuger in einem entscheidenden einzelnen Spiel zu bezwingen sind, bewies indes Rychenberg Winterthur im Cupfinal. Gleich mit 7:2 setzte sich der Dritte der Qualifikation im Februar in der Berner Wankdorfhalle durch.

Auch bei den Frauen brachte der Cupfinal einen überraschenden Ausgang. Piranha Chur stellte dem in der Qualifikation nur einmal bezwungenen Kloten-Dietlikon ein Bein (8:4). Gleichwohl wäre eine Superfinal-Niederlage der vom ehemaligen Nationalcoach Rolf Kern trainierten Dietlikerinnen eine dicke Überraschung. Zu dominant trat das auch in der Breite am besten aufgestellte Team um die Topskorerin Nina Metzger über weite Strecken der Saison auf.

Während Kloten-Dietlikon in jedem der neun bisherigen Superfinals stand und seit 2018 keinen mehr verloren hat, wäre es für Zugs Frauen wie für Langnaus Männer der erste Meistertitel.

Der Superfinal entspricht dem Superbowl im American Football. Nach dem Vorbild in der NFL fallen die Titel-Entscheidungen im Schweizer Unihockey seit 2015 wie in Schweden und Tschechien jeweils in einem Einzelspiel anstelle von Playoff-Finals über Best-of-Serien. Diese Einzelspiele finden im Rahmen des Superfinals statt. Die Wege in den dorthin führen nach wie vor über normale Playoffs.

Weil die Saison 2020 pandemiebedingt abgesagt wurde, ist der Superfinal 2025 noch keine Jubiläumsausgabe. Zehn Jahre nach der Premiere in Kloten ist es das neunte Mal, dass die Meister nicht in Final-Serien ermittelt werden.

Angekurbelt von den Bemühungen und Investitionen des Verbandes um Präsident Daniel Bareiss schritt die Professionalisierung in den letzten Jahren voran. "Weg vom Turnhallen-Image, hin zu modernen Multifunktionsarenen" lautet das Motto. Mehrere Klubs tragen ihre Heimspiele nunmehr in gut ausgestatteten, zuschauerfreundlichen Arenen aus.

Seit 2018 überträgt das Schweizer Fernsehen ab den Playoffs regelmässig Livespiele im TV und im Internet. Seit dieser Saison gibt es in den höchsten Ligen zudem eine spezifische Hallenbodenpflicht. Dies erhöht das spielerische Niveau, sorgt für bessere TV-Bilder und wirkt professioneller.

Im internationalen Vergleich verlor die Schweiz zuletzt jedoch wieder den Anschluss an die Top-Nationen Schweden und Finnland. Bei beiden Geschlechtern war sie zuletzt nur noch die Nummer 4 hinter Tschechien. Die Lücke zur Konkurrenz dahinter wurde kleiner. "Aktuell sind wir auf Rang 4 - nicht mehr 3. Im internationalen Vergleich sind wir demnach nicht mehr so gut, wie wir waren", sagte Bareiss vor einem Jahr nach dem ersten Superfinal in der Westschweiz. Man müsse die Strukturen weiter professionalisieren, vor allem auch auf Vereinsebene. Die Professionalisierung müsse von unten herauf ansetzen.

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