Serhou Guirassy war der alles überragende BVB-Star beim 3:1-Sieg gegen Barcelona. Doch im Schatten des 29 Jahre alten Topstürmers betrieben zwei bereits abgeschriebene Spieler mächtig Eigenwerbung: Yan Couto und Julien Duranville.
Der Brasilianer Couto, der im Sommer von Manchester City fest verpflichtet wird, stand gegen Barcelona erstmals seit drei Wochen mal wieder in der Startelf und überzeugte. "Er wurde von vielen schon als Flop abgestempelt", sagt BVB-Insider Patrick Berger im neuen Sky Podcast "Auffe Süd". "Du kannst einen neu gekommenen Brasilianer meiner Meinung nach aber erst nach der zweiten Saison seriös bewerten. Er hat gezeigt, was der BVB in ihm sieht und wieso sie ihn geholt haben."
Vor der Saison wurde der vierfache brasilianische Nationalspieler, der zuletzt an den FC Girona verliehen war und dort stark aufdribbelte, zunächst ausgeliehen. Die Kaufpflicht hat mittlerweile aber nach Sky Infos gegriffen, Couto wird den Dortmundern im Gesamtpaket damit rund 25 Millionen Euro kosten.
"Er war in Girona und in der gesamten La Liga einer der stärksten Spieler auf dem rechten Flügel, gerade beim Schlagen von Flanken und im Offensivspiel", meint Berger. Nur gesehen habe man davon in den vergangenen Wochen und Monaten nur sehr wenig.
"Ihm musst du immer mal das Köpfchen streicheln"
"Geschwindigkeit nach vorne, seriöses Mitarbeiten nach hinten - das war gegen Barcelona top", findet BVB-Reporter Jesco von Eichmann. "Er hat seine Seite echt gut zugemacht." Trotzdem sei auch diese Leistung "extrem ausbaufähig".
"Ich hatte ja schon das Gefühl, dass Trainer Niko Kovac mit ihm nichts anfangen kann. Aber in diesem neuen System mit Schienenspieler kann das klappen. Er braucht Selbstvertrauen, ihm musst du immer mal das Köpfchen streicheln."
Berger berichtet von einem längeren Hintergrundgespräch, das er zuletzt mit einem BVB-Verantwortlichen geführt hat. "Der hat mir gesagt: Wir glauben noch voll an Yan Couto. Das wird mit ihm. Wir sind überzeugt von ihm", verrät Berger. "Er kam ja nicht fit aus Girona beziehungsweise Manchester zum BVB, brauchte ein bisschen Anlaufzeit. Das muss man ihm zugestehen."
Duranville sorgt auf CL-Bühne für Aufsehen
Ein weiterer Profi, der schwere Wochen hinter sich hat, und sogar noch vier Jahre jünger als Couto ist, ist Julien Duranville. Der 18 Jahre junge Flügelflitzer wurde in der 76. Minute eingewechselt und sorgte unter den 81.365 Fans mehrfach für Szenen-Applaus. Hatte Duranville am Sonntag noch für die Dortmunder U23 in der 3. Liga gegen Energie Cottbus Spielpraxis gesammelt, zeigte er wenige Tage später auf der ganz grossen Bühne sein Können. Den Treffer zum 3:1 durch Guirassy bereitete der Super-Dribbler herausragend vor.
"Er hat Ansätze gezeigt, wenn der fit ist, in Schwung und Fahrt kommt, ist das ein super Spieler", sagt Berger. Der junge Belgier wurde vor zweieinhalb Jahren für achteinhalb Millionen Euro aus Anderlecht geholt, sein Ex-Trainer Vincent Kompany hat ihn bereits als Ballon d'Or-Kandidaten auserkoren. "Duranville hat es super gemacht", sagt von Eichmann. "Barcelona könnte ein Spiel sein, das ihm im Kopf gezeigt hat: Ich schaffe und kann das, auch auf diesem Niveau."
Couto und Duranville - zwei Hoffnungsträger für den Dortmunder Endspurt und den knallharten Kampf um die Qualifikation für Europa.