Einige Stars haben für die wichtigen Nations League Spiele abgesagt - Kapitän Kane übt Kritik.
Diskussionen statt Euphorie!
Die englische Nationalmannschaft startet in ein neues Kapitel. Unter Gareth Southgate stimmten zwar die Ergebnisse, doch der Fussball war nicht attraktiv. Southgate trat zwei Tage nach dem verlorenen Finale im Sommer gegen Spanien zurück, Thomas Tuchel wurde im Oktober als Nachfolger vorgestellt. Er soll der Mannschaft neues Leben einhauchen. Doch bereits vor seinem Amtsantritt macht sich schlechte Stimmung breit.
Grund dafür ist der Zeitpunkt seiner Übernahme. Tuchel tritt seinen neuen Job erst im Januar antreten. "Es war wichtig für mich, das Projekt einzugrenzen und nicht den Fokus zu verlieren. Ich wollte einen klaren Start haben", erklärte er damals. Tuchel will seinen Fokus auf die Weltmeisterschaft und die zugehörige Qualifikation legen.
England muss auf Stars verzichten
"Witz", "einziges Chaos" und "Farce" titelt die englische Presse über Tuchel, der auch für die Absagen einiger Nationalspieler verantwortlich gemacht wird. Acht Profis, darunter die Schlüsselspieler Declan Rice, Trent Alexander-Arnold oder Phil Foden haben Interimstrainer Lee Carsley abgesagt, die englische Presse vermutet einen Zusammenhang mit der laufenden Übergangsphase vor Tuchels Arbeitsbeginn.
Kapitän Harry Kane hat dazu eine deutliche Meinung: "Ich denke, England kommt vor allem anderen. England kommt vor dem Verein", sagte er dem englischen TV-Sender ITV. "Wenn ich ganz ehrlich bin, gefällt mir das gar nicht." Auch der Bayern-Star vermutet einen Zusammenhang mit Tuchels Entscheidung: "Es ist eine schwierige Phase in der Saison und vielleicht wurde das ein wenig ausgenutzt", so Kane.
Wichtiges Duell mit Griechenland
Denn bevor die Engländer im März zu zwei Quali-Spielen antreten, steht zum Jahresabschluss noch die Nations League an. England, 2022 in die B-Liga des Wettbewerbs abgestiegen, steht in Gruppe B2 nur auf Platz zwei und müsste Stand jetzt im März -noch vor der WM-Quali - in die Playoffs um den Aufstieg.
Nach der Niederlage gegen Griechenland (1:2) im Wembley ist die Stimmung auf der Insel angespannt. Tuchel muss hoffen, dass Interimstrainer Lee Carsley im Rückspiel bei den Griechen und gegen Irland punktet und England noch auf Platz Eins springt, aktuell hat man drei Zähler Rückstand auf Griechenland. Nur mit einem Sieg in Athen kann England noch Erster werden.
Falls England gegen die Griechen nicht gewinnt, zerplatzt Tuchels Plan für den Amtsantritt und er muss seinen Fokus neu ausrichten. Einen Gefallen hat er sich mit dieser Entscheidung wohl nicht getan, die Kritik wird jedenfalls lauter.