skysport.ch
Sky Sport

Live-Sport ansehen auf

Sky Sport
Analysen Fussball

Traditionsverein unter Druck: Kriegen Seoane und Gladbach noch die Kurve?

Patrick

Vier Spiele, drei Punkte, Platz 14. Der Saisonstart ist Borussia Mönchengladbach und Trainer Gerardo Seoane abermals missglückt. Entsprechend steigt vor den Spielen gegen Union und Augsburg der Druck. Finden die Fohlen unter ihrem Schweizer Trainer noch den Tritt?

IMAGO_osnapix_Engagiert aber bislang oft glücklos_Gerardo Seoane
Engagiert, aber bislang oft nur zweiter Sieger: Gladbach-Trainer Gerardo Seoane © IMAGO / Osnapix

Wiederholung der Ereignisse

Rückblende. Vor ziemlich genau einem Jahr stand die Borussia aus Mönchengladbach schon einmal ähnlich schlecht da. Genauer genommen noch etwas schlechter, denn aus den vier Spielen gegen Augsburg, Bayer, Bayern und Darmstadt resultierten im Spätsommer 2023 sogar nur zwei Punkte. Und dennoch und trotz eines in diesem Jahr noch anspruchsvolleren Startprogramms (Bayer, Bochum, Stuttgart, Frankfurt) ist die Enttäuschung aktuell spürbar grösser. Zum einen weil die Fohlen mit Optimismus, frischem Elan und Verstärkungen (Mittelstürmer Tim Kleindienst, Spielmacher Kevin Stöger und Defensiv-Stabilisator Philipp Sander) in die neue Spielzeit stiegen. Zum anderen, weil die Mannschaft den Erwartungen nun auch im zweiten Jahr unter Seoane hinterherhinkt. Zwar ist man am Rhein realistisch genug, keinen Europacup- oder gar CL-Platz zu fordern, ein einstelliger Tabellenplatz soll es gemäss Sportchef Roland Virkus aber schon sein. Davon sind die Fohlen aktuell bereits wieder ein Stück entfernt. Ein weiterer Grund, weshalb den anstehenden Partien gegen Union Berlin und beim FC Augsburg schon früh in der Saison eine erhöhte Bedeutung zukommt.

 

Fortschritte ja, Ergebnisse nein

Denn am Niederrhein will man endlich Fortschritte sehen, bzw. werden diese der Mannschaft des ehemaligen YB-Meistertrainers insgeheim auch attestiert. Was fehlt sind jedoch bessere Ergebnisse, welche unter Seoane bislang weitestgehend ausgeblieben sind. Ganze 37 Punkte resultierten aus den 38 Bundesligaspielen mit dem 45-jährigen Zentalschweizer, eine Bilanz, die sich auch mit dem schönsten Fussball nicht schönreden lässt. Im Gegenteil. Mittlerweile werden Stimmen laut(er), die den Gladbachern vorwerfen, in Schönheit und in Effizienz zu sterben, anstatt einmal mit der notwendigen Portion «Dreck» einen Sieg nach Hause zu spielen. Ein Paradebeispiel dafür ist die letzte Auswärtspartie der Borussen in Frankfurt, als man dem aktuellen Tabellenvierten der Bundesliga über weite Strecken der Partie mehr als nur ebenbürtig war (63% Ballbesitz, 7:4 Torschüsse, 24:18 Schussversuche), schlussendlich aber humorlos mit 0:2 unterlag.  Der Hang zum attraktiven, aber eben auch defensiv anfälligen Spiel charakterisierte die Borussia im Übrigen auch vergangene Saison. Mit 67 Gegentoren in 34 Spielen (der drittschlechteste Wert der Liga) zappelte das eigene Netz viel zu häufig.

 

Was für Seoane und die Fohlen spricht

Immerhin: Zum Start in die neue Spielzeit zeigte man sich defensiv leicht verbessert, wobei die Latte zum Vergleich auch nicht allzu hoch hängt. In den ersten vier Spiele der vergangenen Spielzeit fing man sich nämlich zwölf Dinger ein, ein Wert, der in diesem Jahr mit bislang acht Gegentore deutlich unterboten wurde. Aber natürlich wird man sich künftig auch mit zwei Gegentoren pro Spiel schwer tun, regelmässig Siege einzufahren, wobei es dabei zu berücksichtigen gilt, dass gegen den bislang einzigen Gegner aus der unteren Tabellenhälfte (Bochum) zu Null gespielt wurde. Schafft man ähnliches auch gegen Union und Augsburg,  zwei vergleichbare Gegner auf Augenhöhe, ist ein Befreiungsschlag nicht unrealistisch, auch wenn die Borussia unter Seoane noch nie zwei Bundesliga-Siege am Stück feiern konnte und in den letzten zehn Jahren in Augsburg stets Mühe bekundete. Aber vielleicht bildet gerade diese Ausgangslage die Basis, für einen mittelfristigen Turnaround. Falls nicht, könnte Gerry Seoane’s Stuhl zur nächsten Länderspielpause im Oktober bereits bedrohlich wackeln.

 

Bewerte den Artikel
0 Bewertungen
Ihre Stimme wird gezählt.

News-Feed

Lesen Sie auch

Mehr anzeigen

Live-Sport ansehen auf

Sky Sport
Copyright Sky Schweiz SA © 2001-2024. Erstellt von EWM.swiss