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Tödliche Unfälle im Skirennsport

Andy

Der tragische Tod der italienischen Nachwuchsrennfahrerin Matilde Lorenzi (†19) erschüttert die Ski- und Sportwelt. Es ist ein weiteres Zeichen, wie schmal der Grat ist, auf dem sich die Ski-Asse bewegen.

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Ski-Talent Matilde Lorenzi (†19) verlor bei einem Trainingssturz im Südtirol ihr Leben. © Foto: Instagram/mati.lorenzi

Das Material wird immer besser, aber auch unberechenbarer und verzeiht keine Fehler Die Pisten sind immer härter präpariert, teilweise blankes Eis und dazu ruppig. Jeder Abflug sorgt im besten Fall «nur» für blaue Flecken. Aber auch schwere Verletzungen oder wie nun im Fall von Matilde Lorenzi gar der Tod sind mögliche, tragische Folgen. «Das tut weh. Unser Sport ist so gefährlich und erlaubt keine Fehler. Das sollten wir uns einprägen!», teilte die ehemalige Weltklasse-Fahrerin Tina Maze in der digitalen Welt nach dem Tod von Matilde Lorenzi mit.

Ob im Radrennsport wie zuletzt bei den tödlichen Unfällen von Gino Mäder (†26) oder Muriel Furrer (†18) oder im Skirennsport: Die Gefahr fährt ständig mit. So gut die Sicherheitsvorkehrungen auch sind und so viel Geld in diesen Bereich investiert wird: Das Risiko kann nie eliminiert werden. Im Skirennsport sind in den Speed-Disziplinen die Trainings besonders problematisch, da es schlicht nicht finanzierbar ist, die Rennstrecken wie bei einem Weltcuprennen von oben bis unten mit Sicherheitsnetzen zu versehen.

Wobei beim Todesfall von Nachwuchsfahrerin Lorenzi mangelnde Sicherheitsvorkehrungen aktuell kein Thema zu sein scheinen. Sie hatte am Montag im Schnalstal in Südtirol trainiert. Nachdem es ihr die Ski auseinandergezogen hatte, verlor die 19-Jährige den Bodenkontakt und prallte in der Folge mit voller Wucht mit dem Gesicht auf die Piste. Anschliessend schlitterte sie von der Strecke, bevor sie von den Trainern erstversorgt und mit dem Notarzthubschrauber nach Bozen ins Spital geflogen wurde, wo sie ihren Verletzungen erlag.

Auch andere Skirennfahrerinnn und -fahrer verloren beim Ausüben ihrer Leidenschaft ihr leben, wie ein paar tragische Beispiele zeigen.

2017: Der Deutsche Max Burkhart (†17) stürzt im Abfahrtstraining zum Nor-Am-Cup in Lake Louise, landet im Sicherheitsnetz, die messerscharfen Kanten seiner Skis durchschneiden die Maschen. So, wie es im Dezember 2001 bei Silvano Beltrametti bei der Weltcupabfahrt in Val d'Isère der Fall gewesen war. Der Schweizer prallte danach neben der Piste gegen einen Stein und ist seither querschnittsgelähmt. Burkhart wurde mit dem Helikopter nach Calgary gebracht, erlag aber seinen Verletzungen.

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An den Weltcuprennen in Lake Louise gedenkt der Weltcupzirkus dem zuvor im Training in Nakiska verstorbenen Franzosen David Poisson.

2017 Drei Wochen vor Burkhart verliert der Franzose David Poisson (†35) sein Leben. Beim Training der französischen Speedfahrer in Nakiska (Kanada) fliegt er in hohem Tempo ab, durchschlägt die Sicherheitsnetze und prallt gegen einen Baum.

2012: Im Training zur türkischen Jugendmeisterschaft stürzt Asli Nemutlu (†18), als sich ein Ski löst. Sie rutscht nach dem Sturz einige Meter durch den Schnee, bleibt regungslos liegen und stirbt an den Folgen eines Genickbruchs.

2008: Der Schweizer Ursin Schmed (†18) gerät in einem Traininsgcamp im österreischichen Kaunertal beim freien Skifahren in ein Schneebrett und erliegt im Spital in Innsbruck seinen Verletzungen.

2004: Die Amerikanerin Shelley Glover (†18) stürzt im Training am Mount Bachelor und stirbt drei Tage später den Folgen der schweren Kopfverletzungen.

2002: Der Schweizer Junioren-Meister Werner Elmer (†19), mit Startnummer 1 unterwegs, verunglückt an einem FIS-Rennen in Verbier bei einem Zusammenprall mit einem Pistenarbeiter tödlich. Der Unfall wird nach Abschluss der Untersuchungen dem Technischen Delegierten der FIS angelastet, der den Start freigegeben hatte, obwohl noch Helfer auf der Piste waren.

2001: Die französische Super-G-Weltmeisterin Régine Cavagnoud (†31) rast während des Abfahrtstrainings auf dem Pitztaler Gletscher in den deutschen Trainer Markus Anwander und muss nach einem Herzstillstand wiederbelebt werden. Die Gehirn-Verletzungen aber so schlimm, dass die Ärzte auf Wunsch der Familie zwei Tage später die lebenserhaltenden Massnahmen beeenden.

1996 Die Britin Kirsten McGibbon (†20) stürzt bei einer Nachwuchs-Abfahrt im österreichischen Altenmarkt-Zauchensee und erleidet schwere Kopfverletzungen sowie innere Blutungen. Die Ärzte können sie nicht mehr retten.

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Streckenposten und Ärzte bergen in Garmisch die in einen Zeitmesspfosten gestürzte Ulrike Maier, die an den Folgen eines Genickbruches verstarb.

1994: Die Österreicherin Ulrike Maier (†26) prallt bei der Weltcup-Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen mit dem Kopf gegen eine Zeitmess-Vorrichtung und erleidet einen Genickbruch. Die Halswirbelsäule und die Arterien, die das Gehirn versorgen, werden bei dem Unfall durchtrennt.

1991: Der Österreicher Gernot Reinstadler (†20) verkantet im Training zur Lauberhornabfhrt in Wengen im Ziel-S, eine Skispitze verfängt sich im Sicherheitsnetz, worauf Reinstadler eine Beckenspaltung und schwere Verletzungen der Blutgefässe im Unterleib erleidet. Er stirbt einen Tag später.

1984: Der Österreicher Sepp Walcher (†29), Abfahrtsweltmeister von 1978, stürzt bei einem Benefizrennen in seinem Heimatort Schladming in einer Linkskurve, knallt mit seinem Kopf gegen eine Latte der Pistenabsperrung und zieht sich tödliche Verletzungen zu.

1979/1985 Der Italiener Leonardo David stürzt in der italienischen Abfahrtsmeisterschaft in Cortina d’Ampezzo. Er klagt über heftige Kopfschmerzen, ärzliche Untersuchungen bleiben aber ohne Ergebnis. Zwei Wochen später bestreitet David die vorolympische Abfahrt in Lake Placid, stürzt erneut, fährt ins Ziel – und bricht später bewusstlos  zusammen. Durch das bei den beiden Stürzen erlittene Schädel-Hirn-Trauma fällt David in ein Wachkoma, fast genau sechs Jahre nach seinen Stürzen stirbt er im Alter von 24 Jahren an Herzversagen.

 

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