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Tanguy Nef brilliert im Slalom-Monat Januar - und auch in Saalbach?

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Tanguy Nef erlebt gerade die beste Phase seiner Karriere. Der 28-Jährige aus Genf fährt Slalom für Slalom in die Top 10 und gehört an der WM in Saalbach zu den Medaillenanwärtern.

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Der Genfer Slalom-Spezialist Tanguy Nef freut sich in Wengen über den 4. Rang © KEYSTONE/JEAN-CHRISTOPHE BOTT

"Im Slalom geht es eben manchmal schnell." Tanguy Nef steht bei dieser Aussage im Kitzbüheler Zielraum. Platz 7 am Ganslernhang war gleichbedeutend mit dem vierten Top-8-Platz der Saison, dem dritten in Serie nach jenen in Adelboden und Wengen. Dreimal hintereinander war der Romand, der bis zum sechsten Lebensjahr in Basel gelebt hat, auch der am besten klassierte Schweizer. Nef befindet sich gerade im Flow-Zustand.

Wie diametral anders war da seine Gefühlslage noch vor kurzem, als er in der Saison 2022/23 in neun Slaloms sechsmal ausgeschieden war und sich zweimal nicht für den Finaldurchgang qualifiziert hatte. Das einzige Highlight des Winters? Rang 19 in Garmisch.

Frage also an Tanguy Nef: Was ist der Schlüssel für den Wandel vom verunsicherten und überproportional oft ausscheidenden Hinterher-Fahrer zum souveränen "Zick-Zack-"Artisten, der zwischen den Stangen Rennen für Rennen mit den Besten des Fachs mithalten kann? "Einerseits gilt es, aus Fehlern zu lernen", sagt Nef und spricht davon, dass "das Skifahren eine komplexe Materie ist. Aber ich glaube, ich habe mir die richtigen Fragen gestellt und mit guten Trainern gearbeitet. Dadurch ging es Schritt für Schritt vorwärts."

Und andererseits? "Ein Materialwechsel (vor der Saison 2023/24 - Red.)." Der letzte Winter war dabei eine Übergangssaison, in der er noch nicht auf Top-Resultate hoffen durfte. "Es ging vielmehr darum, in der Slalom-Hierarchie wieder aufzusteigen und in jedem Rennen und bei verschiedenen Schneebedingungen möglichst an Selbstvertrauen zuzulegen." Mit nur noch vier Nullern, aber schon fünf Rennen in den Punkten konnte sich Nef eindeutig stabilisieren.

Im vergangen Sommer fühlte sich Nef bereit, den nächsten Schritt nach vorne zu machen. "Ich habe in jedem Training alles gegeben, um das Bestmögliche herauszuholen. Es lief wirklich gut. Ich konnte mir dabei das nötige Selbstvertrauen holen, um gut in die Saison zu starten." Wobei gut eher eine Untertreibung ist, denn er wurde beim Slalom-Auftakt Mitte November in Levi gleich Fünfter, sein bis dahin bestes Resultat im Weltcup.

Bis Weihnachten folgte zwar eine "eher schwierigere Phase, in der ich aber trotzdem im Bereich der Top 20 war. Da wusste ich, dass ich an guten Tagen die ersten zehn oder gar ersten fünf anpeilen durfte." Gesagt, getan. Am Chuenisbärgli tankte er als Achter weiter Mut, um in Wengen voll angreifen zu können. Dort schaffte er mit Rang 4 eine neuerliche Karriere-Bestmarke. Seinen ersten Podestplatz verpasste er nur um vier Hundertstel.

Obwohl sich die Unterlage eine Woche später in Kitzbühel gänzlich anders präsentierte, konnte sich Nef auf die veränderten Bedingungen gut einstellen. "Zwischen Wengen und Kitzbühel haben wir einige Tage in Hinterreit auf ähnlich extremem Schnee trainiert. Dabei fand ich zurück zu meinem guten Gefühl." Dass der Materialwechsel im Frühjahr 2023 ein guter Entscheid war, zeigte sich gerade auch am Ganslernhang, wo neben Nef sechs weitere Fahrer auf Atomic-Ski in den Top 10 vertreten waren.

Zugleich hat ihm der bislang letzte Slalom gezeigt, "dass vor allem im zweiten Lauf manchmal noch ein paar Details fehlen". In Kitzbühel hätte der Genfer von sich im Final "etwas mehr Mut" gewünscht. Aber dieser werde künftig dank den positiven Leistungen sicher vermehrt vorhanden sein, ist Nef überzeugt.

Für das gegenüber Kitzbühel deutlich höher gelegene Schladming erhofft sich Nef wieder etwas "besseren Schnee". Dazu kommt, dass er die Planai bezüglich Topographie als einfacher einstuft als die Pisten in Kitzbühel oder Wengen. Der 28-Jährige will am Mittwoch nochmals "zwei tolle Läufe" zeigen, um den für ihn heuer so erfolgreichen Slalom-Monat Januar "in bestmöglicher Manier" zu beenden.

Schöner Nebeneffekt einer weiteren Spitzenplatzierung wäre wohl auch der Vorstoss in die Top 15 der Weltrangliste. Was gerade im Hinblick auf das übernächste Rennen - den WM-Slalom am 16. Februar - von Vorteil wäre. "Ich hätte dann in Saalbach-Hinterglemm im Idealfall die Chance, mit der Nummer acht starten zu können. Mit dieser Ausgangslage wären die Chancen auf eine Medaille intakt", sagt der Genfer, der Anfang des Winters nur knapp in den ersten 30 der Weltrangliste klassiert war und zuletzt in Kitzbühel mit der Nummer 16 ins Rennen ging.

Mit einer Medaille beim Saisonhöhepunkt würde Nef erst recht beweisen, wie schnell es im Slalom manchmal gehen kann.

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