In den vergangenen Jahren machte die Serie A in der Fünfjahreswertung konstant Punkte auf die Konkurrenz aus England, Spanien und Deutschland gut. Doch in den letzten drei Wochen erlebten die Südeuropäer einen fast schon historischen Absturz.
Dolce Vita in Europa! Keine Liga war in den vergangenen beiden Spielzeiten in den internationalen Wettbewerben so erfolgreich wie die Serie A. In der Saison 2022/23 holten Inter, Juve & Co. 22,357 Punkte und lagen damit nur hauchzart hinter der Premier League mit genau 23,000 Punkten. Vergangene Spielzeit eroberte man sogar den ersten Platz mit 21,000 Zählern. Keine andere Nation knackte die 20-Punkte-Marke.
Atalanta und Milan rutschen aus Top-Acht
In diesem Jahr schien sich der Höhenflug fortzusetzen. Nach dem siebten Spieltag lagen mit Inter (Platz vier), Milan (Platz sechs) und Atalanta Bergamo (Platz sieben) gleich drei Italiener in der Champions League auf Kurs direkte Achtelfinal-Qualifikation. Juventus als 17. hatte immerhin die Playoffs schon vorzeitig gesichert.
Doch danach lief nicht mehr viel für Bella Italia. Milan blamierte sich bei den schon sicher ausgeschiedenen Kroaten von Dinamo Zagreb und auch Bergamo rutschte durch ein Remis beim FC Barcelona noch aus den Top-8. Sorge war allerdings (noch) nicht angebracht, der Milan, Bergamo und auch Juve erwischten machbare Lose in den Playoffs.
Atalanta musste als Neunter gegen den FC Brügge aus Belgien ran und Milan (gegen Feyenoord) und Juventus (PSV) erwischten Gegner aus der Niederlande. Die Alte Dame verspielte allerdings einen 2:1-Sieg aus dem Hinspiel in Eindhoven noch.
Bergamo blamiert sich
Die Erben von Paolo Maldini egalisierten zwar eine 0:1-Hinspielniederlage in Rotterdam zu Hause recht schnell, doch nach einem Platzverweis wegen Schwalbe (!) gegen Theo Hernandez glich Feyenoord aus und zog ins Achtelfinale ein. Und Atalanta? Der Tabellendritte in Italien blamierte sich bis auf die Knochen, verlor beide Spiele gegen Brügge und anschliessend flogen auch noch Giftpfeile zwischen Headcoach Gian Piero Gasperini und Topstar Ademola Lookman.
Somit ist nur noch Inter in der Königsklasse vertreten. Immerhin schloss Lazio die Europa League als Tabellenführer ab und ist ebenso schon im Achtelfinale wie die Fiorentina (Platz drei) in der Conference League. Mit der Roma um Mats Hummels könnte sich allerdings ein weiterer italienischer Traditionsverein in den Playoffs verabschieden. Im Hinspiel holte der Hauptstadtklub ein 1:1 beim FC Porto.
Von wegen Dolce Vita
Doch selbst wenn die Roma weiterkommt, ist der Schaden schon angerichtet. Statt Dolce Vita war in der Serie A zuletzt Super-GAU in Europa angesagt.