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Stefan Küng und Stefan Bissegger: Der Thurgauer Kampf ums erste Leadertrikot

Andy

Am Sonntag startet in Vaduz die 87. Tour de Suisse. Im Fokus ist im 4,8 Kilometer langen und flachen Zeitfahren das Schweizer Duell zwischen Stefan Küng und Stefan Bissegger. Erobert einer von den zwei Thurgauern das gelbe Leadertrikot?

Küng
An der Tour de Suisse 2023 siegte Stefan Küng in der ersten Etappe und eroberte das gelbe Trikot. © KEYSTONE/Michael Buholzer

Im Kampf gegen die Uhr gehört Stefan Küng immer zu den Favoriten, da ist er ein Spezialist. Er ist der erfolgreichste aktive Schweizer Radprofi, in seinem Palmarès stehen unter anderem drei Etappensiege an der Tour de Suisse (sowie einer im Mannschaftszeitfahren), der letzte vor einem Jahr beim Tour-Auftakt in Einsiedeln, als sich der Thurgauer im Kampf gegen die Uhr das erste Leadertrikot sicher konnte.

Das ist für Küng auch in diesem Jahr wieder das grosse Ziel, auch wenn er keine einfache Zeit hinter sich hat. Anfang März gab er bekannt, dass seine Frau Céline eine Fehlgeburt erlitten hatte, das zweite Kind der Küngs hätte im August zur Welt kommen sollen. In der Folge liess der Redprofi die Strade Bianche und den Tirreno-Adriatico aus, realisierte aber als Dritter bei «Quer durch Flandern» einen Podestplatz und wurde bei Paris-Roubaix Fünfter.

Seit Jahren gehört Stefan Küng zur Crème de la Crème der Zeitfahrer. Er war schon Europameister und stand an der WM auf dem Podest – aber auf den ganz grossen Triumph wartet der 30-Jährige noch. Bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokio fehlten ihm vier Zehntelsekunden zu Bronze, ein Jahr später verpasste er WM-Gold um nicht einmal drei Sekunden. Doch gerade in diesem Jahr bieten sich ihm Chancen, Verpasstes nachzuholen. An der Tour de France finden zwei Zeitfahren statt, dazu kommen die Olympischen Spiele in Paris und im Herbst die WM in Zürich. 

Mit Überschall unterwegs…

Dabei setzt Küng auf ein neues Zeitfahrvelo, das Anfang Mai bei ihm eingetroffen ist. Küng ist der weltweit einzige Athlet, der in diesem Jahr mit einem von drei Unikaten fahren wird, wie das Schweizer Velomagazin «Gruppetto» berichtete. «Supersonica» ist der Übername seiner neuen Maschine, übersetzt: Überschall. Und es soll ein Wundervelo sein. «So ein Gefühl hatte ich noch nie auf einem Zeitfahrvelo. Es fühlte sich an, als ob das Velo einfach durchgleiten würde. Es ist feiner, hat weniger Widerstand. Und es verliert die Geschwindigkeit nicht», wurde er nach Aerodynamiktests von «Gruppetto» zitiert. Sechzehn Prozent windschlüpfriger soll das neue Gefährt sein als das bisherige Zeitfahrvelo von Stefan Küng. Man darf also gespannt sein auf den ersten rennmässigen Einsatz am Sonntag in Vaduz.

Das Leben schwermachen möchte Küng im Fürstentum Liechtenstein mit Stefan Bissegger ein anderer Thurgauer. «Grundsätzlich ist dieses Zeitfahren etwas für mich. Klar, ich will gewinnen. Und ich bin dazu bereit, aber man weiss nie», sagte er in den letzten Tagen. An der Tour de Suisse 2021 schnupperte er im Auftaktzeitfahren in Frauenfeld am Sieg, am Ende landete er bei wechselhaften Bedingungen mit einem Rückstand von vier Sekunden auf Rang 2, geschlagen nur vom anderen Stefan, von Stefan Küng. Nun sagt Bissegger: «Ich hoffe, dass wir keine wechselnden Verhältnisse haben werden wie vor drei Jahren beim Tour-Start in Frauenfeld. Es soll einfach fair über die Bühne gehen.»

Nachdem er zwischenzeitlich seine Trainingsform geändert hatte, aber ohne Sieg geblieben war, ist er nun im Training wieder zum Bewährten zurückgekehrt und sagt: «Die Form ist sehr, sehr gut.» Ein Erfolg in Vaduz wäre sein zweiter Sieg an der Tour de Suisse. Denn an der Rundfahrt 2021 triumphierte er drei Tage, nachdem er in Frauenfeld nur knapp von Stefan Küng geschlagen worden war, in Gstaad. «Das war einer der schönsten Momente meiner Karriere», sagt er heute. Und hofft natürlich, auch in diesem Jahr an der Tour de Suisse als Etappensieger gefeiert zu werden. Wieso nicht schon am Sonntag in Vaduz?

Bissegger
Stefan Bissegger setzt wieder auf bewährtes Training und ist heiss auf den Sieg.
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