Im exklusiven Sky Interview spricht Kai Havertz über die bisherige Saison mit dem FC Arsenal und blickt auf das Topspiel in Deutschland.
Kai Havertz über …
… den Saisonstart des FC Arsenal: "Relativ positiv. Wir hatten mit Aston Villa, Manchester City und Tottenham Hotspur drei sehr schwere Auswärtsspiele, die wir, wie ich finde, eigentlich ganz gut überstanden haben. Der späte Ausgleich am Wochenende gegen Manchester City war natürlich ärgerlich, aber nichtsdestotrotz können wir zufrieden sein. Vor allem auch, wie die Spiele zustande gekommen sind."
… den FC Arsenal aus persönlicher Sicht: "Ich bin sehr glücklich, hier zu sein. Ich liebe den Verein, die Leute hier, liebe es auf dem Platz zu stehen mit den Jungs und freue mich auf die kommenden Wochen und Monate. Vor allem natürlich, wenn es dann in die heissen Wochen geht nächstes Jahr. Für mich persönlich war es der perfekte Schritt und ich bin sehr dankbar."
… Trainer Mikel Arteta und in welchen Aspekten seines Spiels er ihm weiterhelfen konnte: "Ein Punkt für mich, über den ich mit Mikel Arteta viel gesprochen habe, war die Präsenz in der Box und dort die richtige Position zu finden. Wo meine Mitspieler stehen, von welcher Position geflankt wird, welche Position man am besten einnimmt, um möglichst torgefährlich zu sein. Und natürlich auch so ein bisschen die Ausstrahlung in der Box."
"Konkurrieren mit der wahrscheinlich jemals besten PL-Mannschaft"
… die Entwicklung der Mannschaft unter Mikel Arteta: "Die Entwicklung generell, seitdem er hier ist, ist stetig nach oben gegangen. Ich glaube die letzten zwei Jahre hat der Verein, auch als ich noch nicht da war, überragenden Fussball gespielt und mit Manchester City den besten in der Liga. Wir sind auf einem sehr guten Weg und natürlich wächst die Mannschaft auch noch so ein bisschen zusammen. Viele Jungs sind ja noch relativ jung, haben letztes Jahr beispielsweise das erste Mal in der Champions League gespielt und so was braucht natürlich auch Zeit. Trotzdem finde ich persönlich, dass wir mit Manchester City, mit der wahrscheinlich besten Mannschaft, die jemals oder zumindest in den letzten Jahren in der Premier League gespielt hat, konkurrieren. Und da wollen wir natürlich dieses Jahr dran anknüpfen und dann hoffentlich auch mit dem einen oder anderen Titel nach Hause gehen."
… die Entstehung einer möglichen neuen grossen Rivalität mit Manchester City: "Ich kann es mir vorstellen. Klar, wenn man 90 Minuten lang so ackert, wie wir es gemacht haben und dann im Endeffekt nicht belohnt wird, dann passieren manchmal Sachen auf dem Platz, die man nicht mehr kontrollieren kann. Und ich glaube, jeder hat mitbekommen, dass da ein paar Sachen passiert sind, die wir wahrscheinlich nicht so ganz schön fanden. Und es gab Sachen, die wir gemacht haben, die City nicht schön fand. Aber manchmal muss man einfach so ein bisschen dreckig spielen, um Spiele zu gewinnen. Und das hat jeder von uns beiden gemacht. Und wir freuen uns, wenn sie nach London kommen und werden bereit sein. Auf jeden Fall."
"Konzentration hat gefehlt"
… den knapp verpassten Premier-League-Titel in der Vorsaison: "Wir haben viel gesprochen, was vielleicht nicht richtig gelaufen ist. Ich glaube, dass wir viele Punkte verloren haben gegen Teams, gegen die wir es wahrscheinlich nicht gedacht haben. Ich glaube, gegen die Top-Sechs-Vereine haben wir sehr gut performt, haben viele Punkte geholt, haben auch von allen Vereinen die meisten Punkte innerhalb der Top-Sechs-Vereine geholt. Es waren Spiele, die wir nicht verlieren wollten, aber auch nicht hätten müssen, weil einfach in ein paar Situationen die Konzentration gefehlt hat. Ich glaube, im Endeffekt ist uns allen bewusst geworden, dass, um die Premier League zu gewinnen, kann man sich einfach keine Fehler erlauben. Jedes Detail muss stimmen, jedes Spiel muss stimmen und auch die Spiele, bei denen man glaubt, heute sind es sichere drei Punkte, die sind nicht so sicher in der Premier League, weil jedes Spiel an der Grenze ist."
… das kommende Spiel gegen Leicester City: "Ich glaube schon, dass sie fussballerisch sehr gut aufgestellt sind, viele schnelle Spieler vorne, die tiefe Läufe machen. Eine Mannschaft, die Fussball zocken will. Es ist ein Spiel zu Hause, in dem du einfach drei Punkte holen musst, das ist ganz klar."
Havertz erklärt Standardstärke
… Standards als Schlüsselelement: "Einer unserer wichtigsten Punkte. Aber nicht nur Ecken, auch Freistösse, Einwürfe, wo auch immer der Ball im Aus landet. Wir trainieren das, weil es einfach wirklich sehr häufig vorkommt. Vor allem bei Ecken sind wir sehr gefährlich, machen da auch recht viel unter der Woche, um einfach bestmöglich vorbereitet zu sein, wie wir es jetzt gegen Manchester City gesehen haben oder gegen die Spurs die Woche davor. Standards können Spiele entscheiden und so gehen wir in jedes Spiel. Auch wenn es nicht immer schön ist. Aber drei Punkte sind drei Punkte."
… den Vergleich von Chelsea und Arsenal: "Also erstmal liebe ich es hier in England. Ich finde die Liga geil. Mir macht es unheimlich Spass, jede Woche hier Fussball spielen zu dürfen vor den Fans. Und für mich persönlich war es einfach der perfekte Schritt nach England zu kommen. Nicht nur fussballerisch, weil es einfach ein komplett anderer Fussball ist, auch menschlich, um Erwachsener zu werden. Ob es fussballerisch jetzt besser oder schlechter als in Deutschland ist, sei jetzt mal dahingestellt. Aber es ist physisch einfach anders und daran musste ich mich natürlich gewöhnen. Für mich ist es einfach super, bei Arsenal zu sein, um die Premier League spielen zu dürfen, jede Woche auf dem höchsten Niveau Fussball spielen zu können und sich mit Manchester City mit der wahrscheinlich der besten Mannschaft der Welt messen zu dürfen. Das macht einfach Spass und ich bin sehr froh, hier zu sein."
… das Top-Spiel in der Bundesliga zwischen dem FC Bayern und seinem Ex-Klub Bayer Leverkusen: "Endlich ist das mal wieder ein Spiel, was wirklich ein Topspiel ist. Ich glaube, dass Leverkusen einen überragenden Job gemacht hat letztes Jahr. Bayern sieht auch wieder sehr stark aus. Ich drück auf jeden Fall Leverkusen die Daumen. Aber ich würde mich natürlich freuen, wenn es für den neutralen Zuschauer ein schönes Spiel zum Schauen ist. Aber für die Bundesliga ist es natürlich super, dass zwei solch gute Mannschaften sich jetzt wieder gegenüberstehen."