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Silber für Van Till, Bronze für Matile-Dörig

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Celine van Till und Franziska Matile-Dörig gewinnen erstmals an Paralympics eine Medaille. Die Genfer wird in Paris im Strassen-Zeitfahren Zweite, die Appenzellerin Dritte.

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Celine van Till gewinnt trotz zwischenzeitlichem Gleichgewichtsverlust Silber © KEYSTONE/ENNIO LEANZA

Van Till hatte sich im Feld der sechs Teilnehmerinnen Möglichkeiten auf einen Medaillengewinn ausrechnen dürfen. Im vergangenen Jahr war die 33-jährige Romande Welt- und Europameisterin im Zeitfahren geworden.

Auf dem Weg zu ihrem neuesten Grosserfolg hatte Van Till einen Schreckmoment zu überstehen. "Zwischenzeitlich hatte ich das Gleichgewicht verloren. Zum Glück legte sich das wieder."

Für Van Till sind die Radrennen die dritte Sportart, die sie als Para-Athletin ausübt. Zuvor hatte sie sich als passionierte Reiterin auch in der Dressur und in der Leichtathletik als Sprinterin versucht. Van Till ist nicht nur sportlich, sondern auch politisch aktiv. Sie ist im Kanton Genf Mitglied des Grossen Rats.

Auch der Medaillengewinn von Matile-Dörig kam nicht ganz überraschend. Die 32-jährige Appenzellerin hatte zu den Mitfavoritinnen gehört. Vor einem Jahr an den Europameisterschaften in Rotterdam holte sie sowohl im Strassenrennen als auch in ihrer bevorzugten Disziplin Zeitfahren den Titel.

In Paris startete die seit längerer Zeit in Winterthur wohnende Appenzellerin in dem über 14,1 Kilometer und über 140 Höhenmeter führenden Zeitfahren vehement. Nach 5,8 Kilometern führte sie das Zwischenklassement mit 2,8 Sekunden Vorsprung vor der nachmaligen Siegerin Samantha Bosco aus den USA an, büsste danach aber etwas für ihren Effort.

"Bei der Hälfte der Distanz habe ich gemerkt, dass es hart werden wird. Aber ich habe gewusst, dass ich um die Medaillen mitfahren kann. Dass es nun geklappt hat, macht mich überglücklich." Gold verpasste die Physiotherapeutin um fünf Sekunden, Silber um lediglich 17 Hundertstel.

Eine Winzigkeit fehlte, und auch Flurina Rigling hätte im Zeitfahren Bronze gewonnen. Die Zürcherin, die am vergangenen Donnerstag mit Bronze auf der Bahn in der Einzelverfolgung über 3000 m den Schweizer Medaillenreigen in Paris eröffnet hatte, fuhr um drei Zehntelsekunden an ihrem zweiten Podestplatz an diesen Spielen vorbei. Als WM-Zweite und Europameisterin hatte Rigling selbstredend zu den Medaillenkandidatinnen gehört.

Knapp schneller als Rigling war die Schwedin Anna Beck. Die Deutsche Maike Hausberger sicherte sich überlegen den Titel vor der Britin Frances Brown.

Timothy Zemp hat sein bisher wertvollstes Resultat an den Paralympics erreicht. Der Wahl-Zürcher aus Kriens fuhr im Strassen-Zeitfahren auf Platz 7 und holte somit ein paralympisches Diplom. Der 31-jährige Zemp strahlte nach der Zielankunft: "Ein Zeitfahren muss Spass machen und brutal sein und beides war der Fall." Nach der ersten von zwei Runden über je 14,2 Kilometer belegte er sogar Platz 5, musste dann dem Anfangstempo Tribut zollen, steigerte sich aber am Schluss noch einmal. "Ich konnte gut leiden und im letzten Aufstieg noch einmal so richtig Tempo bolzen."

Sandra Stöckli fuhr im Handbike-Zeitfahren auf Platz 10. Die Athletin aus Jona musste in einer Kategorie mit weniger stark beeinträchtigten Athletinnen starten, was sich besonders bei den happigen Anstiegen bemerkbar merkte. Sie fühlte sich aber gut. "Es war ein guter Auftakt, und ich musste manchmal fast schauen, dass ich nicht überpowere." Stöcklis Hauptaugenmerk gilt, wie schon länger bekannt ist, dem Strassenrennen vom Donnerstag. Sie strahlt Zuversicht aus. "Ich gehe sehr optimistisch und mit viel Freude ins Rennen. Ich habe die Strecke nun auch im Renntempo gesehen und gemerkt, dass ich mit ihr gut klar komme."

Handbike-Fahrer Benjamin Früh für im Zeitfahren auf Platz 5. Der 32-jährige Zürcher konnte bei seiner Paralympics-Premiere keinen Konkurrenten hinter sich lassen, zeigte aber eine gute Leistung. Entsprechend fiel sein Fazit aus. "Ich habe alles gegeben und kann mir nichts vorwerfen." Am Donnerstag geht es für Früh ebenfalls mit dem Strassenrennen weiter.

Fabian Recher hat beim Zeitfahren der Handbiker mit Platz 6 sein bereits drittes paralympische Diplom gewonnen. Es ist für den Berner die bisher beste Platzierung nach zwei 7. Plätzen in Tokio und eine Steigerung gegenüber dem damaligen Zeitfahren: Wegen eines Defekts (Kettenriss) in der letzten Runde hatte er damals das Rennen nicht beenden können.

Ganz zufrieden war Recher trotz der leichten Steigerung aber nicht. "Ich war einmal mehr in Tuchfühlung mit den Top 5, aber es hat etwas gefehlt, was ich mir erhofft hatte." Was das genau war, konnte er vor der Analyse nicht sagen. Viel Zeit, um umzuschalten, bleibt für den 25-Jährigen nicht: Am Donnerstag um 09.30 Uhr startet er zum Strassenrennen.

Die Rollstuhl-Leichtathletin Alexandra Helbling erreichte über 100 m den Final. Die 30-jährige in Sri Lanka geborene St. Gallerin, mehrfache Medaillengewinnerin an Europameisterschaften, schaffte die Teilnahme für das Rennen mit den besten acht dank Rang 8.

Der Kampf um den letzten Final-Platz war ein Schweizer Duell. Helbling verwies ihre Teamkollegin Licia Mussinelli, im vergangenen Mai in Kobe in Japan WM-Dritte über diese Distanz, mit knappem Vorsprung auf Platz 9. Die Solothurnerin hatte mit fünf Hundertsteln Rückstand das Nachsehen.

Nora Meister verpasste an den Paralympics in Paris über 100 m Crawl die Final-Teilnahme knapp. Die 21-jährige Aargauerin, an den Spielen vor drei Jahren in Tokio Bronzemedaillen-Gewinnerin über 400 m, belegte in der Gesamtwertung nach den Vorläufen Rang 9. Um die Medaillen kämpfen die besten acht.

Die Schützin Nicole Häusler war in der Qualifikation der Liegend-Konkurrenz mit dem Gewehr über 50 m ohne Chance. Die 45-jährige Bernerin, als Rollstuhl-Sportlerin einst auch im Curling aktiv, klassierte sich in dem Wettkampf mit Männern und Frauen auf Platz 25 unter ebenso vielen Teilnehmenden.

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