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Sierro, Rieder & Co.: Unsere Gewinner und Verlierer der Nati-Testspiele

Patrick

Ein 1:1 in Nordirland, gefolgt von einem 3:1 über Luxemburg. Dank dem ersten Sieg seit dem EM-Achtelfinale gegen Italien, darf die Schweizer Fussballnationalmannschaft die vergangene Woche zumindest resultatmässig als Erfolg bezeichnen. Das gilt auch für einige ihrer Spieler, während andere weniger zu überzeugen wussten.

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Vincent Sierro (l.) hat gut lachen: Der Walliser gehört zu den Gewinnern der jüngsten Länderspiele © KEYSTONE / Anthony Anex

Unsere Gewinner

Vincent Sierro -- Diese Qualität ist höchst erfreulich. Denn wenn der 29-jährige Captain des FC Toulouse in der Nati eine Chance erhält, sich als Xhaka-Ersatz zu beweisen, tut er dies erfolgreich und mit einer erstaunlichen Selbstverständlichkeit. So war es vor einem Jahr in Irland, so war es dieses Mal in den beiden Duellen der vergangenen Tage. Spielintelligent, abgeklärt und torgefährlich ist er als einer der wenigen Schweizer Mittelfeldspieler dazu in der Lage, beim Tritt in Xhakas Fussstapfen nicht komplett den Halt zu verlieren.

 

Miro Muheim -- Bei der Rückkehr in seine alte St. Galler (Wahl)Heimat war er der vielleicht grösste Schweizer Trumpf: Miro Muheim, 27-jähriger Linksverteidiger des Hamburger SV. Gegen Luxemburg überzeugte der ehemalige FCSG-Crack als echter Aktivposten im Schweizer Spiel, hielt sich gegen hinten schadlos und sorgte vorne für entscheidende Akzente (ein Tor und ein Assist). Schwer vorstellbar, dass Muheim im Rahmen der Juni-Länderspiele nicht erneut eine Gelegenheit erhalten wird, um seinen Wert unter Beweis zu stellen.

 

Djibril Sow -- Ihn hatten einige wohl bereits vergessen. Immerhin sind fast 18 Monate vergangen, seit der 28-Jährige zum letzten Mal im Aufgebot der Schweizer stand. Doch der zentrale Mittelfeldmann, der beim FC Sevilla zum Stammpersonal zählt, wusste seine Chance zu nutzen. Sein gedankenschneller Seitenwechsel vor dem 1:0 gegen Luxemburg war die Art von Aktion, die Räume schafft und gerade deshalb einem Team wie der Schweiz so gut tut. Gerne mehr davon, lieber Djibril.

 

Nico Elvedi und Zeki Amdouni -- Die beiden in den vergangenen Jahren etablierten Nati-Spieler gehörten dieses Mal aus unterschiedlichen Gründen nicht zum Kader – und dürfen sich dennoch als Gewinner fühlen. Denn die an ihrer Stelle aufgebotenen Spieler (Amenda, Gartmann, Zeqiri) konnten ihre Chance maximal mit Abstrichen nutzen. Klar ist auch, dass Spieler ihrer Güteklasse in der Schweiz nicht einfach auf den Bäumen wachsen. Das würde eigentlich auch für den zum wiederholten Mal nicht nominierten Noah Okafor gelten, der seiner Karriere mit der Leihe nach Neapel aber nicht wirklich neuen Schub verleihen konnte.

 

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Erneut nur ein Kurzeinsatz: Fabian Rieder (vorne) kommt aktuell auch in der Nati nicht auf Touren (Keystone / Til Buergy)

Unsere Verlierer

Gregor Kobel -- Nein, Gregor Kobel spielt keine gute Saison. Nicht im Verein, wo er zuletzt im CL-Achtelfinale gegen Lille patzte. Und nicht in der Schweizer Nationalmannschaft, wo er es seit seiner Beförderung zur Nr. 1 noch nicht einmal geschafft hat, zu Null zu spielen. Das liegt gewiss nicht nur am 27-jährigen Zürcher – und dennoch ist es erstaunlich, wie weit Kobel seinem über die Jahre aufgebauten Standard hinterherhinkt. Gelingen will ihm wenig und wenn etwas schief gehen kann, tut es das auch. Zuletzt in Nordirland, als der BVB-Keeper Isaac Prices tollen Freistoss nicht abwehren konnte, weil er seine Position nach einer gegnerischen Variante leicht justierte. Bleibt zu hoffen, dass Spielglück und Selbstvertrauen bald wieder zurückkehren werden.

 

Michel Aebischer -- Ein Spielmacher wird Michel Aebischer in diesem Leben wohl nicht mehr. Gegen Nordirland erhielt der Bologna-Legionär die Gelegenheit, seine offensiven Qualitäten unter Beweis zu stellen und zeigte, dass diese auf internationalem Niveau halt doch relativ bescheiden ausfallen. Schwer vorstellbar, dass der Fribourger in dieser Rolle so schnell wieder zum Zug kommen wird, wenn Alternativen wie Sierro, Jashari oder Sow zur Verfügung stehen. Pluspunkte für den Positionskampf im übervölkerten Schweizer Mittelfeld konnte der 28-Jährige in Belfast definitiv nicht sammeln. 

 

Fabian Rieder und Aurèle Amenda -- Zwei talentierte, junge Schweizer Meister mit YB, die seit ihrem Wechsel ins Ausland die Kehrseite des Profidaseins kennenlernen. Bank, Tribüne oder Physio, anstatt Tore, Spiele und Triumphe. Dabei präsentiert sich die Situation bei Rieder (23) noch etwas verzwickter, droht er in Stuttgart doch bereits beim zweiten ausländischen Klub zu scheitern. Und auch sein Abstecher in die Nati war nicht von Erfolg gekrönt. In zwei Teileinsätzen blieb er unauffällig. Gleiches kann man von Aurèle Amendas Kurzeinsatz gegen Luxemburg nicht behaupten, allerdings aus den komplett falschen Gründen. Denn schliesslich war es der 21-jährige Frankfurter Edelreservist, der sich kurz vor Schluss in den Zweikampf verwickeln liess, der zum Elfmeter für Luxemburg führte. Ein weiterer Rückschlag in einem bislang missglückten Jahr. Am Main kommt der Innenverteidiger seit September (auch verletzungsbedingt) auf gerade einmal drei Einsätze über total 12 Minuten.

 

Alvyn Sanches – Lange wurde auf das Nati-Debüt des 22-jährigen Offensivcracks hingefiebert, dann endete es rund 25 Minuten nach seiner Einwechslung auf dem Rasen des Windsor Parks in Belfast. Diagnose: Kreuzbandriss und damit mehrere Monate Pause für den Lausanneois, der somit auch die WM-Qualifikation im Herbst verpassen könnte. Wir wünschen gute Besserung!

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