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Shiffrin auf der «Mission 100»

Andy

Bevor die Ski-Frauen nach Übersee fliegen, gastieren sie noch für ihre Weltcup-Premiere im österreichischen Gurgl. Mit der Amerikanerin Mikaela Shiffrin als absoluter Topfavoritin – und mit ambitionierten Schweizerinnen.

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Mikaela Shiffrin bekam für ihren Sieg in Levi ein Rentier. © KEYSTONE/EPA/Kimmo Brandt

Sie ist das Mass aller Dinge. Die beste Skirennfahrerin aller Zeiten und auch der Gegenwart. 98 Weltcuprennen hat Mikaela Shiffrin in ihrer Karriere bislang gewonnen, soviele wie keine andere Skirennfahrerin und kein anderer Skirennfahrer. Verteilt sind die Triumphe der 29-Jährigen auf: eine Kombination, vier Abfahrten, fünf Parallelrennen, fünf Super-G, 22 Riesenslaloms und 61 Slaloms. Damit ist sie Mitglied des siebenköpfigen Klubs jener Frauen, denen in allen Disziplinen mindestens ein Weltcupsieg gelang. Die weiteren Fahrerinnen dieses exklusiven Zirkels sind: Lindsey Vonn (USA), Anja Pärson (Schweden), Janica Kostelic (Kroatoen). Tina Maze (Slowenien), Pernilla Wiberg (Schweden) und Petra Konberger (Österreich).

61 Weltcupsiege im Slalom

Aktuell ist Shiffrin zwar nicht ganz Hundert, doch sie wird diese Schallmauer wohl noch in diesem Jahr durchbrechen. Am Samstag findet in Gurgl ein Slalom statt, es ist die Paradedisziplin Shiffrins. 61 Weltcupsiege hat sie da schon gefeiert, 26 mehr als die Zweitbeste, die Österreicherin Marlies Schild. Shiffrin gewann die letzten fünf Slaloms, bei denen sie am Start stand, distanzierte zuletzt in Levi die zweitklassierte Katharina Liensberger um 0,79 Sekunden und schaffte es bei ihren letzten 19 Versuchen nur gerade zweimal nicht in die Top 3. Wahnsinn!

Bis Ende Jahr stehen noch drei Slaloms auf dem Programm, dazu kommen vier Riesenslaloms. Und auch in dieser Disziplin ist Shiffrin Rekordsiegerin, gewann 22 Weltcuprennen und damit zwei mehr als die Glarnerin Vreni Schneider. Beim Saisonauftakt in Sölden lag die Amerikanerin nach dem ersten Lauf in Führung, ging dann aber im zweiten Durchgang zu wenig Risiko ein und wurde noch auf Rang 5 zurückgespült. Es ist davon auszugehen, dass ihr dies eine Lehre war…

Eine brutale Bank

In Gurgl wartet auf Shiffrin wie auf alle anderen Fahrerinnen Neuland. Erstmals findet ein Weltcuprennen der Frauen in dieser Destination statt, letzte Saison feierten die Männer ihre Premiere – und die Österreicher mit Manuel Feller, Marco Schwarz und Michael Matt einen Dreifachsieg. Der Walliser Daniel Yule verpasste das Podest als Fünfter um drei Hundertstelsekunden. Ein Austria-Fest wird es nur schon wegen Shiffrin kaum geben, denn auch der österreichische Cheftrainer Roland Assinger gab kürzlich unumwunden zu, dass Shiffrin im Slalom «eine brutale Bank» sei: «Um sie zu zwicken, sind wir noch nicht nahe genug. Momentan hängen wir Mika am Rockzipfel, würde ich sagen.»

Gerade im Slalom ist ein Einfädler aber schnell passiert, was einerseits die Dominanz von Shiffrin umso beeindruckender macht, die sich ruhig, abgeklärt und schon fast traumwandlerisch sicher im Stangenwald bewegt, andererseits aber auch ein Hoffnungsschimmer für die Konkurrentinnen ist – auch die Schweizerinnen. Mit viel Selbstvertrauen reisen vor allem Camille Rast und Mélanie Meillard ins Tiroler Ötztal. Beide überzeugten beim Saisonauftakt in Levi: Rast belegte Platz 5, Meillard wurde Siebte. 

Camille Rast, zuvor mit Rang 18 als Bestresultat beim Klassiker in Finnland, jagt nun natürlich ihren ersten Weltcup-Podestplatz und sagt: «Ich weiss, dass ich gut Skifahren kann – aber die anderen können das auch. Es ist eine Sache vom richtigen Timing und von Glück.» Auch bei Mélanie Meillard sorgte das Levi-Rennen für viel Optimismus: «Ich weiss, dass das, woran ich gearbeitet habe, gut funktioniert.» Es helfe, dass man das gute Resultat schon in der Tasche habe, «ich kann mit weniger Druck in die nächsten Rennen gehen». Und auch ein Weltcup-Podium steht schon in ihrem Palmarès: Am 1. Januar 2018 fuhr sie beim City-Event in Oslo, einem Parallelrennen, hinter Mikaela Shiffrin und Wendy Holdener auf Rang 3. Ein Resultat, mit dem dieses illustre Trio auch am Samstag in Gurgl ganz sicher leben könnte.

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