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Servette vor der neuen Saison: Trainer-Rochade und ein heikler Start

Patrick

Dem ersten Titel in 23 Jahren zum Trotz: Die kurze Sommerpause wurde beim Servette FC genutzt, um an mehr als nur einer Stellenschraube zu drehen. Folgt nun der Schritt zum Meisterkandidaten oder die grosse Ernüchterung? In Genf scheint vieles möglich.

Will neu mit Servette hoch hinaus_Cheftrainer Thomas Haeberli
Will mit Servette hoch hinaus: Neo-Cheftrainer Thomas Häberlli © Keystone / SDA

Der Appetit kommt mit dem Essen

Selbst für einen ruhmreichen Klub wie den Servette FC (17 Meistertitel, acht Cupsiege) war die vergangene Spielzeit eine Aussergewöhnliche. Mit Rang drei platzierte man sich zum zweiten Mal in Folge auf dem Super-League-Podest, sicherte sich den Cup und sorgte mit dem Erreichen der Conference-League-Achtelfinals zudem auch international für das eine oder andere Highlight. Trotzdem zeigt man sich in Genf noch nicht zufrieden und hat mit Blick auf die kommende Saison speziell auf der Führungsebene mehrere Änderungen vorgenommen. In neuer Funktion tätig sind u.a. Präsident Hervé Broch, Sportchef René Weiler und Trainer Thomas Häberli. Bildet dieses Dreieck am Ende die Basis, um noch einmal einen Schritt nach vorne machen zu können? Genau das ist in der kommenden Spielzeit das Ziel der Grenats.

 

YB herausfordern

Zugegeben: Auf den ersten Blick wäre alles andere nach den vergangenen beiden Spielzeiten auch schwer vermittelbar. Und auf den Zweiten? Da stellen sich im Hinblick auf die Saison 2024/2025 durchaus auch ein paar Fragen. So z.B. zu Trainer Thomas Häberli, der zwar fliessend französisch spricht, dafür aber erst zum zweiten Mal in seiner Karriere ein Profi-Team auf Klubebene übernimmt. Zuletzt war er während dreieinhalb Jahren als Nationaltrainer in Estland tätig und scheiterte bei seinem ersten Super-League-Engagement in Luzern nach zehn Monaten. Immerhin kann der gebürtige Zentralschweizer in Genf auf ein eingespieltes Team zurückgreifen, dass für die anstehende Saison nur punktuell verändert wurde. Die ambitionierte Zielsetzung und das happige Startprogramm (mit Duellen vs. Luzern, YB, Lugano und Basel in den ersten fünf Runden) könnte die Beziehung zwischen Neo-Sportchef Weiler und Neo-Coach Häberli aber schon früher als erhofft einem ersten Spannungstest unterziehen. Schliesslich hat der ex-Coach seinen Platz auf der Bank auch deshalb freiwillig geräumt, um Servette’s Potential in seiner neuen Funktion noch besser kultivieren zu können.

 

Soll in Genf wieder öfter zum Torjubel ansetzen_Neuzugang Julian von Moos
Neuzugang Julian von Moos soll in Genf wieder öfter zum Torjubel ansetzen (Keystone / SDA)

Neu in Genf

So eifrig die Genfer auf den Führungspositionen durchwechselten, so zurückhaltend agierten sie bislang auf dem Transfermarkt. Mit RV Bendeguz Bolla (zu Rapid Wien) und Offensivkraft Takuma Nishimura verzeichnete Servette zwar zwei nicht zu unterschätzende Abgänge, reagierte darauf aber «lediglich» mit der Verpflichtung von Stürmer Julian von Moos (23, zuletzt in St. Gallen nur noch zweite Wahl) und IV Sofyane Bouzamoucha (24) aus der dritten französischen Liga. Falls die beiden Neuzugänge in Genf einschlagen sollten, hätte Sportchef Weiler sein Talent für seine neue Rolle bereits ein erstes Mal unter Beweis gestellt.  

 

Hoffnungsträger

Blickt man in der Calvin-Stadt auf die vergangene Spielzeit zurück, wird schnell klar, wo die Grenats eine noch bessere Platzierung verspielt haben. Und zwar zum Start in die Saison 2023/2024, der den Genfern mit nur sieben Punkten aus acht Spielen gründlich misslang. Möglicherweise ist auch das ein Grund für die Tatsache, dass die Servettiens mit einem nahezu unveränderten Kern an Leistungsträgern in die neue Saison starten. Mit soliden und erfahrenen Spielern wie den beiden Torhütern Joël Mall und Jérémy Frick, Captain Steve Rouiller, Keigo Tsunemoto hinten rechts sowie den starken Offensivkräften Alexis Antunes und Miroslav Stevanovic rund um den zentralen Spielgestalter Timothé Cognat. Kann einer aus dem Trio Jérémy Guillemenot, Enzo Crivelli und Julian von Moos vorne für die notwendigen Tore sorgen, sollte ein abermaliger Fehlstart trotz schwierigem Auftaktprogamm vermeidbar sein.

 

Prognose

Dass sich die Genfer nach vier Top-4-Platzierungen in den letzten fünf Jahren nach ganz oben orientieren ist verständlich. Schliesslich war der SFC zwischenzeitlich bereits in der vergangenen Spielzeit dicht an Meister YB’s Fersen. Allerdings hat es der amtierende Cupsieger bislang auch in diesem Sommer verpasst, im Sturm einen treffsicheren Nachfolger für Chris Bedia zu verpflichten. Deshalb gilt voraussichtlich auch in diesem Jahr: Top 4 ja, Meister nein.

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