Schweizer Doppelsieg im Riesenslalom von Adelboden
Marco Odermatt holt in Adelboden den vierten Riesenslalom-Sieg in Folge. Hinter dem Nidwaldner sorgt Loïc Meillard als Zweiter für einen Schweizer Grosserfolg.
Als nur noch Meillard oben stand, wusste das Publikum in Adelboden bereits, dass es einen Heimsieg geben würde. Die Frage war: Odermatt oder Meillard? Lange sah es aus, als könnte der Neuenburger den vierten Triumph des Nidwaldners verhindern, mit 33 Hundertstel Vorsprung bog er in den Zielhang ein. In diesem vermochte Odermatt aber wie bereits im ersten Lauf zu brillieren und sorgte somit für den Unterschied. 20 Hundertstel blieb er vor Meillard.
Es seien nicht ganz die gleichen Emotionen gewesen wie bei vergangenen Erfolgen, sagte Odermatt im Interview mit SRF. "Das lag daran, dass ich es Loïc auch sehr gegönnt hätte. Ich hatte mich quasi bereits mit Rang 2 abgefunden." Mit seinem vierten Riesenslalom-Triumph in Adelboden zog Odermatt mit Marcel Hirscher gleich. Um Ingemar Stenmarks Rekord zu egalisieren, fehlt dem 27-Jährigen noch ein Sieg am Chuenisbärgli.
Das Nachsehen hatte Meillard, der nach vier Podestplätzen im Slalom nun auch im Riesenslalom das Podium erreichte, aber noch immer auf den ersten Sieg wartet. "Es regt mich schon ein bisschen auf", sagte Meillard zur knappen Entscheidung. Gleichzeitig freue er sich über das beste Riesenslalom-Resultat der Saison und über die gelungene Antwort auf das Ausscheiden im Slalom vom Samstag.
Meillard wird sich damit trösten können, in Adelboden einen grossen Teil zur Schweizer Party beigetragen zu haben. Mit Thomas Tumler und Luca Aerni auf den Rängen 4 und 7 sorgten die Einheimischen für ein grandioses Ergebnis.
Das Podest wurde vom Italiener Luca De Aliprandini komplettiert, der dank Bestzeit im zweiten Lauf neun Plätze gutmachte. Er feierte mit dem Schweizer Team mit, das ihm als Verlobter von Michelle Gisin bestens bekannt ist.
Das Nachsehen hatten die Norweger: Henrik Kristoffersen und Atle Lie McGrath, die sich im ersten Lauf in den Rängen 2 und 4 klassiert hatten, konnten die Schweizer nicht bedrängen. Beide fielen aus.