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Schweizer Cup: Der König ist tot, es lebe der neue König

Patrick

Ausgerechnet Titelverteidiger Servette schied am Wochenende als erster Superligist aus dem Cup-Wettbewerb 2024/2025 aus. Kleiner Trost: Der FC Luzern tat es den Genfern keine zwei Stunden später gleich, ehe der FC Basel seinen Kopf in letzter Minute doch noch aus der Schlinge zog. Unser Rückblick auf die 2. Cup-Runde.

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1:0 gegen den FC Luzern und Einzug in den Cup-Achtelfinal: In Aarau durfte gestern endlich wieder einmal gejubelt werden © KEYSTONE / Urs Flueeler

Sunday Funday

 

Der perfekte Cup-Spieltag? Mit knappen Spielen, dem einen oder anderen Upset und spielentscheidenden Szenen in den allerletzten Sekunden dürfte der gestrige Sonntag der Idealvorstellung ziemlich nahe gekommen sein. In Schaffhausen, wo der heimische FCS sämtliche Genfer Hoffnungen auf eine erfolgreiche Titelverteidigung frühzeitig zerstörte. In Aarau, wo ein beherzt kämpfender FCA den favorisierten FCL mit 1:0 (Torschütze Yannick Toure) in die Schranken wiess. Und natürlich am Genfersee, wo der Unterklassige FC Stade Nyonnais dem FC Basel während mehr als 120 Minuten alles abverlangte und am Schluss dramatisch unterlag. Erst traf der eingewechselte Xherdan Shaqiri in der 123. Minute vom Elfmeterpunkt zur vermeintlichen Entscheidung, ehe Marwin Hitz auf der Gegenseite nur Sekunden später den Sieg festhielt, als der bald 37-Jährige seinerseits einen Elfmeter des Heimteams parierte. Ein abschliessendes Elfmeterschiessen wäre der würdige Höhe- und Schlusspunkt eines verrückten Cup-Nachmittags gewesen. Der erfahrene Basler Keeper hatte andere Pläne.

 

Nicht zwingend «Super»

Klar: Dass gleich zwei Super-League-Vertreter im Sechzehntelfinal an Teams aus der Challenge League scheiterten, trübt die Bilanz der Teams aus der Beletage. Dennoch stehen schlussendlich zehn Superligisten unter den letzten 16. Wirklich «Super» spielten dabei aber die wenigsten. Fast schon zu erwarten war, dass sich GC (in Thun) und Winterthur (in Wil) nach einem verpatztem Saisonstart schwer tun würden. Schon eher überraschten Basels Schwierigkeiten in Nyon, YBs Unfähigkeit ein 2:0 gegen Vevey (Promotion League) souverän nach Hause zu spielen oder auch die Stotterstarts von St. Gallen (in Paradiso) und Lugano (bei Rapperswil-Jona). Schwach war auch Yverdons Auftritt beim 2:1 gegen den SC Emmen (2. Liga Inter) und auch Lausanne-Sport (4:0 bei Zweiligist Aemme), der FCZ (3:0 beim FC Le Locle) und Sion (2:0 bei Erstligist YF Juventus) taten nicht mehr als das Nötigste. Gewiss, es ist nicht immer einfach gegen eigentlich deutlich unterlegene Gegner, in ungewohnter Umgebung und in veränderter Formation einen dominanten Auftritt hinzulegen. Gegen Klubs, die im Alltag drei bis fünf Klassen tiefer kicken, darf man zuweilen aber schon mehr erwarten, als nur das Sicherstellen des Weiterkommens.

 

Keystone_Walter Bieri_eineinhalb Eigentore, eine rote Karte _Servettes Traum geplatzt
Eineinhalb Eigentore, eine rote Karte und ein spätes Gegentor: Servette's Traum von der Titelverteidigung platzte in Schaffhausen (Keystone / Walter Bieri)

Frischer Wind in Schaffhausen

Im Frühjahr 2022 war es, als sich der FCS zusammen mit dem FC Winterthur und dem FC Aarau einen packenden Dreikampf um den Aufstieg in die Super League lieferte. Am Schluss entschieden sieben Tore zugunsten der Eulachstädter und gegen den FCS, der im Anschluss in der Barrage am FC Luzern scheiterte. Seitdem sorgten die Nordostschweizer nur noch selten für positive Schlagzeilen, kämpften stattdessen mit einer Reihe von sportlichen und wirtschaftlichen Querelen. Und während die Schaffhauser abseits des Platzes auch aktuell Rätsel aufgeben, sieht man sportlich endlich wieder ein Licht am Ende des Tunnels. Ein möglicher Grund: Ciriaco Sforza (54). Seitdem der ehemalige CL-Sieger am Rheinfall diesen Sommer das Zepter übernommen hat, geht es endlich wieder aufwärts. Nach zwei Jahren im Tabellenkeller steht man in der Challenge League aktuell auf einem Mittelfeldplatz und im Cup warfen die Gelb-Schwarzen soeben Titelverteidiger und Tabellenführer Servette Genf aus dem Wettbewerb. Mit 2:1 siegte der Aussenseiter in der heimischen FCS-Arena und profitierte dabei bei eineinhalb Genfer Eigentoren auch vom Glück des Tüchtigen. Auf der anderen Seite müssen sich die Genfer an die eigene Nase fassen: Wer beim Stand von 1:1 wie Jérémy Guillemenot eine Schwalbe und damit Gelb-Rot riskiert, fordert das Schicksal geradezu heraus.  

 

Ins Bodenlose

Ein Jahr nach dem FC Schaffhausen war es der FC Stade Lausanne-Ouchy, der sich als Vertreter der Challenge League in der Barrage versuchen durfte. Der Unterschied: Die Waadtländer schafften den Coup und stiegen auf Kosten des FC Sion zum Ende der Spielzeit 2022/2023 in die Super League auf. Seitdem jedoch passt beim «anderen» Lausanner Klub nicht mehr viel zu zusammen. In der «Beletage» war man nur selten konkurrenzfähig, stand schon zur Winterpause abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz und stieg im Mai wieder in die Challenge League ab. Und dort hinkt man bisher den eigenen Erwartungen deutlich hinterher. Rang 8 nach sechs Spieltagen mit einem einzigen Sieg und fünf Punkten. Da kann ein Cupspiel gegen einen unterklassigen Gegner genau zum richtigen Zeitpunkt kommen – oder die Krise noch einmal drastisch verschärfen. Nach dem 0:1 bei Erstligist FC Langenthal ist Letzteres der Fall, wobei den Waadtländer Verantwortlichen vor allem die Art und Weise der Niederlage zu denken geben muss. Nach dem frühen Rückstand (Amel Rustemoski traf in der 2. Minute) war SLO nämlich kaum in der Lage, den Zweiklassenunterschied auf den Platz zu bringen. Keine guten Vorzeichen für einen Klub und einen Trainer (Ricardo Donisio), denen die Fähigkeit zu siegen, abhandengekommen scheint.

 

Ein Derby und mindestens zwei glückliche Aussenseiter

Nach der Reduktion von 32 auf 16 Teams am Wochenende, wird das Feld der Cup-Aspiranten vor der Winterpause noch einmal halbiert. Und zwar steigen vom 3. -5. Dezember die Achtelfinalspiele im Schweizer Cup, mit dem Zürcher Derby und zwei Duellen zwischen Unterklassigen als Eckpunkte. Folgend Partien wurden ausgelost:

 

·         AC Bellinzona (ChL) vs. FC St. Gallen

·         GC vs. FC Zürich

·         FC Aarau (ChL) vs. FC Etoilé Carouge (ChL)

·         FC Basel vs. FC Sion

·         FC Yverdon-Sport vs. FC Lugano

·         FC Winterthur vs. FC Lausanne-Sport

·         FC Langenthal (1. Liga)  vs. FC Biel (Promotion League)

·         FC Schaffhausen (ChL) - YB

 

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