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Sauber: Wenigstens die Hoffnung lebt...

Andy

In diesen Tagen schnellen down under die Pulsschläge der Formel-1-Fans in die Höhe – wenn die Motoren wieder heulen oder besser surren und in Melbourne die neue Saison beginnt. Aus Schweizer Sicht sind die Erwartungen allerdings nicht allzu hoch.

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Wohn führt in der neuen Saison der Weg von Nico Hülkenberg und Sauber? © KEYSTONE/EPA/ALI HAIDER

Am 13. Mai 1950 fand der erste Formel 1-GP statt. In Silverstone gewann der Italiener Giuseppe Farina vor seinem Landsmann Luigi Fagioli und dem Briten Reg Parnell – alle in einem Alfa Romeo. Mit dabei war auch ein Schweizer: Emmanuel «Toulo» de Graffenried, der in seinem Maserati allerdings ausschied. De Graffenried bestritt insgesamt 23 WM-Läufe und gewann neun Punkte. Er war ein Pionier und verewigte sich wie andere Eidgenossen in den Geschichtsbüchern der Königsklasse. Zuletzt gelang dies dem Waadtländer Sébastien Buemi, der zwischen 2009 und 2011 total 55 GP für Toro Rosso bestritt und 29 WM-Punkte eroberte. Am erfolgreichsten waren die Legenden Jo Siffert mit zwei Siegen und Clay Regazzoni, der fünf WM-Läufe gewann.

Sauber sei Dank!

Ein Schweizer Pilot ist in der Formel 1 aktuell nicht in Sicht. Doch immerhin rast ein Schweizer Team mit – Sauber sei Dank! Der Rennstall aus Hinwil kam 1993 in die Formel 1 und ist seither ununterbrochen dabei. Den ersten Punkt gab es gleich beim ersten Rennen überhaupt – dank Rang 5 von JJ Lehto in Südafrika.

Mittlerweile stehen die Zürcher Oberländer, die ab 2026 zum Audi-Werksteam werden, bei 416 GP-Starts und 561 WM-Punkten. Wobei man über die letzten beiden Saisons besser den Mantel des Schweigens hüllt. Die Ränge 10 und 9 in der Konstrukteurs-Wertung mit vier respektive 16 WM-Punkten waren weit weniger als erhofft, ja gar eine desaströse Ausbeute.

Hoffnung ist auch das perfekte Stichwort im Hinblick auf die neue Saison. Das erste Ziel muss es sein, den letzten Platz in der WM-Wertung wieder abzugeben und neuen Schwung für die bevorstehende Zukunft mit Audi aufzunehmen. Dabei setzen die Schweizer auf neue Piloten und einen Mix aus Routine und Jugend: den Deutschen Nico Hülkenberg (37), der bereits 224 GP auf dem Buckel hat, und den brasilianischen Rookie Gabriel Bortoleto (20).

Vereinzelte Punkte aufsammeln

Wunder sind aber auch in der Formel 1 äusserst selten und dürfen von den Sauber-Fans nicht erwartet werden. Der Bolide C45 ist eine Weiterentwicklung der letztjährigen «Gurke», und weil im kommenden Jahr mit dem neuen Reglement ganz neue Autos nötig sind, wird Sauber kaum für die grossen Positiv-Schlagzeilen sorgen, sondern erneut am Ende herumkurven. Da gilt es, die während der Saison immer wieder mal auf dem Asphalt herumliegenden WM-Punkte aufzusammeln und so Moral zu tanken.

Die Ausgangslage ist auch nach dem schlechten Test in Bahrain wenig berauschend, aber es ist so, wie es ist: Wenigstens die Hoffnung lebt. Dabei gilt es, gerade bei chaotischen Rennen sich bietende Chancen zu packen und sich gleichzeitig auf das Jahr 2026 vorzubereiten, wenn für den Schweizer Traditionsrennstall gemeinsam mit Audi der Start in eine neue, erfolgreiche Zukunft erfolgen soll.

Tendenziell werden in den kommenden Monaten aber aus Hinwil wie in den letzten Jahren wohl viele leere Worte und Durchhalteparolen zu hören sein. Oder wie COO Mattia Binotto vor dem Saisonstart vielsagend nichtssagend erklärt: «Der Beginn einer neuen Saison ist immer ein entscheidender Moment, der den Beginn einer Reise markiert, die vierundzwanzig Rennen dauert. Wir haben über den Winter hart gearbeitet und sind nun bereit, die kommenden Herausforderungen anzugehen. Es wird eine lange, anspruchsvolle Saison werden, und wir wissen, dass die Entwicklung im Laufe des Jahres eine Schlüsselrolle spielen wird, auch wenn die Vorbereitungen für die Kampagne 2026 zunehmen. Wir werden uns darauf konzentrieren, uns ständig zu verbessern und jede Chance zu nutzen. Wir sind entschlossen, die Saison 2025 zu nutzen, um ein stärkeres Fundament zu schaffen, damit wir unsere langfristigen Ziele erreichen und die ganze Saison über vorwärts kommen.»

Pilot Nico Hülkenberg wird da wenigstens ein wenig konkreter: «Wir sind bereit für die kommenden Herausforderungen. Wir werden uns darauf konzentrieren, uns als Team in allen notwendigen Aspekten weiterzuentwickeln und stetig zu verbessern. Wir sind realistisch, was die vor uns liegenden Schritte und Herausforderungen angeht, aber wir sind zuversichtlich, dass wir Fortschritte machen können.»

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