Rychenberg Winterthur beendet Durststrecke spektakulär
Rychenberg Winterthur ist zum ersten Mal seit 29 Jahren Cupsieger im Unihockey. Die Zürcher bezwingen Meister und Titelverteidiger Zug im Cupfinal in Bern überraschend deutlich mit 7:2.
Kein Spieler hat in der diesjährigen Unihockey-Saison mehr Punkte gesammelt als Albin Sjögren. Der Schwede, der seine zweite Saison in Zug absolviert, steht aktuell bei 68 Skorerpunkten nach 21 Spielen und 19 Treffern. Der nächstbeste Skorer, sein Teamkollege Sami Johansson, hat 16 Punkte weniger auf seinem Konto.
Insofern lasteten die Hoffnungen für eine erfolgreiche Verteidigung des Cuptitels auf Zuger Seite schon primär auf den Schultern des 30-Jährigen, der zu den besten Spielern gehört, die der Unihockey-Sport zu bieten hat.
Als Sjögren in der stimmungsvollen Berner Wankdorfhalle, wo über 2000 Fans mitfieberten, sich jedoch ein erstes Mal in die Skorerliste eintrug, lag sein Team immer noch 1:5 zurück. Es hätte zu Beginn des dritten Drittels der Moment einer spektakulären Aufholjagd werden können. Schliesslich verfügt keine andere Mannschaft über derart viel Offensivpower wie die Zuger. Und in fast einem Drittel Spielzeit ist schon man scheinbar komfortabler Vorsprung schneller geschmolzen als die restlichen Schneehaufen in der Frühlingssonne.
Doch die Winterthurer liefen an diesem Samstagabend nie Gefahr, das Spiel aus der Hand zu geben. Zu diszipliniert standen sie in der Defensive, zu aufopferungsvoll warfen sie sich auch mit der komfortablen Führung im Rücken noch in die Schüsse. Jede Parade von Nicolas Schüpbach im Tor der Zürcher wurde von den lautstarken Fans in gelb frenetisch bejubelt.
Den Grundstein zum Sieg legte Rychenberg Winterthur, das im letzten Jahr demselben Gegner 5:9 unterlegen war, im zweiten Spielabschnitt, als Nico Mutter, Nils Conrad und Claudio Mutter innert sieben Minuten auf 4:0 erhöhen konnten. Als Topskorer Manuel Maurer nur zehn Sekunden nach Beginn des dritten Drittels der fünfte Treffer gelang, wurden allfällige Zuger Hoffnungen auf eine Aufholjagd früh im Keim erstickt.
Für Rychenberg Winterthur geht mit dem fünften Cupsieg der Vereinsgeschichte eine lange Wartenszeit zu Ende. Letztmals hatten die Zürcher 1996 in diesem Wettbewerb triumphiert.
Zug - Rychenberg Winterthur 2:7 (0:1, 0:3, 2:3)
Wankdorfhalle, Bern. - 2306 Zuschauerinnen und Zuschauer. - SR Mutzner/Etter. - Tore: 9. Matt (Aeschlimann) 0:1. 31. Nico Mutter (Larsson) 0:2. 32. Nils Conrad (Claudio Mutter) 0:3. 38. Claudio Mutter (Püntener) 0:4. 41. Maurer (Nils Conrad) 0:5. 43. Sjögren (Nilsberth) 1:5. 48. Gustafsson (Sjögren) 2:5. 58. Püntener (ins leere Tor) 2:6. 60. Bischofberger (Maurer/ins leere Tor) 2:7 - Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Rychenberg Winterthur, keine Strafe gegen Zug.
Rychenberg Winterthur: Schüpbach; Larsson, Lindgjerdet; Nils Conrad, Nicola Hocevar; Wöcke, Aeschlimann; Rutz, Eyer; Maurer, Levin Conrad, Nico Mutter; Püntener, Bischofberger, Claudio Mutter; Matt, Stüdeli, Studer; Oesch, Damian Hocevar, Graf.
Zug: Schälin; Neidhart, Nilsberth; Uhr, Mock; Stettler, Tobias Flütsch; Hedlund, Bürgler; Kailiala, Severin Nigg, Andrin Christen; Johansson, Gustafsson, Sjögren; Stocker, Arnold, Fabio Flütsch; Maurus Christen, Eggimann, Jonas Nigg.
Bemerkungen: Zug ab 55:02 phasenweise ohne Torhüter.