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Roland Garros 2024: Showdown in Paris und der Grösste sagt "Adieu"

Patrick

Ab morgen Sonntag kämpfen die besten Tennisspieler:innen der Welt im Pariser Bois de Boulogne um den zweiten Grand-Slam-Titel des Jahres. Voraussichtlich das letzte Mal mit dabei: Rafael Nadal, 14-facher Champion und der grösste Sandplatzspieler aller Zeiten. Doch zu den Favorit:innen gehören in diesem Jahr andere – unsere Vorschau.

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Darf er in Paris noch einmal jubeln? Rafael Nadal erwartet zum Auftakt in die French Open eine hohe Hürde © Keystone / SDA

Das Turnier

Die French Open sind das bedeutendste und traditionsreichste Sandplatzturnier (seit 1891) der Welt. Der nach einem französischen Piloten und Kriegshelden benannte Anlass ist in diesem Jahr mit einem Gesamtpreisgeld von 53,5 Mio. Euro dotiert, wovon die beiden Champions im Einzel jeweils 2,4 Mio. Euro mit nach Hause tragen werden. Im Verlauf des zweiwöchigen Turniers werden insgesamt über 630'000 Tennisfans auf der Anlage der Fédération Francaise de Tennis erwartet, auf der diesen Sommer auch die Tenniswettbewerbe der Olympischen Spiele stattfinden werden. Titelverteidiger sind Novak Djokovic (SRB) bei den Männern und Iga Swiatek (POL) bei den Frauen.

 

Im Rampenlicht

2005 stand ein damals 18-jähriger Rafael Nadal zum ersten Mal im Hauptfeld der French Open – und gewann das Turnier als erster Spieler seit Mats Wilander (SWE, 1982) direkt bei seiner Premiere. Seitdem triumphierte der Spanier dreizehn weitere Male auf dem Court Philippe Chatrier, zuletzt 2022. Nun kehrt er zum vermutlich letzten Mal nach Paris zurück und trifft zum Auftakt auf den als Nr. 4 gesetzten Alexander Zverev (GER). Ein Hammerlos, unabhängig davon, dass man «The Bull» niemals unterschätzen sollte. Umso mehr, da ihn das nicht unbedingt für seine sportliche Fairness bekannte Pariser Publikum bedingungslos unterstützen dürfte.

 

Die Favorit:innen

Zum ersten Mal seit vielen Jahren kennen die French Open bei den Männern keinen klaren Favoriten. Weltnummer 1 Novak Djokovic kommt 2024 bislang  nicht auf Touren und reist mit einer Halbfinal-Niederlage in Genf und ohne einen einzigen Titel nach Paris. Trotzdem startet der Serbe als Titelverteidiger ins Turnier. Der langjährige Sandplatz-Dominator Rafael Nadal kämpft in erster Linie mit seinem Körper und von der jüngeren Garde an Titelanwärtern konnte sich im Verlauf der Sandplatzsaison keiner wirklich von der Konkurrenz absetzen. Australian-Open-Champion Jannick Sinner (ATP 2) fehlte zuletzt verletzt, Carlos Alcaraz (ATP 3) spielte nur in Madrid und Alexander Zverev (ATP 4), Andrej Rublev (ATP 6), Casper Ruud (ATP 7) sowie Stefanos Ttsitispas (ATP 9) überzeugten alle nur teilweise, dafür aber mit Turniersiegen. Trotzdem dürfte der spätere Champion schlussendlich aus diesem Spielerkreis kommen.

 

So offen sich die Ausgangslage bei den Männern präsentiert, so eindeutig scheint sie bei den Damen zu sein. Titelverteidigerin und Weltnummer 1 Iga Swiatek (POL) greift im Alter von knapp 23 Jahren bereits nach ihrem vierten FO-Titel und reist mit Turniersiegen in Madrid und Rom nach Paris. Ihr Spiel scheint wie gemacht für die Bedingungen im Bois de Boulogne, was sich auch in einer Matchbilanz von 28 Siegen und nur zwei Niederlagen wiederspiegelt. Am ehesten könnte AO-Champion Aryna Sabalenka (WTA 2) in der Lage sein, die Pariser Dominanz der Polin zu durchbrechen. Zuletzt unterlag sie Swiatek in Madrid nur hauchdünn und erreichte sowohl in der spanischen Hauptstadt als auch in Rom das Finale.

 

Das hatten wir schon (drei) mal_SW und AM treffen in Paris zum womöglich letzten Mal in irher Karrier aufeinander
Re-Match im Herbst ihrer Karrieren: Stan Wawrinka trifft im Duell der Altmeister in Runde 1 auf Andy Murray (Keystone/SDA)

Die Schweizer:innen

So klein wie in diesem Jahr war das Schweizer Roland-Garros-Kontingent schon lange nicht mehr. Mit Viktorija Golubic (WTA 74) und Stan Wawrinka (ATP 97) fanden nur gerade zwei Vertreter:innen von Swiss Tennis Aufnahme ins Pariser Hauptfeld. Dort warten auf Beide schwierige Aufgaben: Golubic trifft zum Auftakt auf die Siegerin des Jahres 2021, die Tschechin Barbora Krejcikova (WTA 25), während es Wawrinka mit dem Britischen Altmeister Andy Murray (ATP 75) zu tun bekommt. Immerhin kommen so Beide schon am ersten Turniertag in den Genuss eines grossen Auftritts. Während Wawrinka und Murray auf dem Court Philippe Chatrier die Night Session bestreiten, trifft Viktorija Golubic zeitgleich auf dem Court Suzanne Lenglen auf Krejcikova.

 

Knallerauftakt

Die Auslosung am Donnerstag hat für die Partien der ersten Runde zwei absolute Kracher-Duelle ergeben. Zum einen trifft Rafael Nadal (ESP) bei seinen vermutlich letzten French Open gleich zum Auftakt auf Mitfavorit Alexander Zverev (GER). Zum anderen spielen mit Andy Murray (GBR) und Stan Wawrinka zwei mehrfache Grand-Slam-Sieger zum vermutlich letzten Mal in Paris gegeneinander.

 

Unter speziellen Vorzeichen steht dabei das Duell zwischen Nadal und dem favorisierten Deutschen. Dieses kommt zu Stande, weil der Spanier nach seiner über einjährigen Verletzungspause zwar mit einem geschützten Ranking (PR 9) an den Start geht, dieses ihm aber nicht den Status eines gesetzten Spielers ermöglicht. Somit kommt es bereits beim Turnierauftakt zum Re-Match des Halbfinales 2022, welches Zverev nach grossartiger Gegenwehr im Tiebreak des zweiten Satzes nach einem üblen Misstritt (Bänderriss) aufgeben musste. Zwei Tage später holte sich Nadal seinen 22. und bislang letzten Grand-Slam-Titel.

 

Ebenfalls schon im Halbfinale der French Open standen Stan Wawrinka (Champion 2015) und Andy Murray (Finalist 2016). Genauer genommen treffen die beiden in Paris bereits zum vierten Mal aufeinander, wobei die Halbfinal-Duelle 2016 (Murray in vier Sätzen) und 2017 (Wawrinka in fünf Sätzen) noch vielen Tennisfans in Erinnerung sein dürften. Etwas weniger beachtet wurde das Erstrunden-Duell 2020, welches der Schweizer in drei glatten Sätzen für sich entschied. Trotzdem wird Wawrinka nicht zwingend als Favorit in dieses Duell steigen. Seine Resultate 2024 sind bislang enttäuschend, drei Siegen (wovon zwei auf Sand) stehen bislang neun Niederlagen gegenüber. Klappt es auch gegen Murray nicht, droht dem 39-jährigen Romand der Fall aus den Top 100 der Weltrangliste.

 

 

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