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Rodriguez, Sow und Cömert – drei Schweizer in Spanien

Andy

Am Donnerstag startet La Liga in die neue Saison. In den 20 spanischen Top-Teams stehen mit Ricardo Rodriguez, Djibril Sow und Eray Cömert auch drei Schweizer unter Vertrag.

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Ricardo Rodriguez steht nun schon in der dritten europäischen Top-Liga unter Vertrag. © IMAGO / ZUMA Press Wire

Ricardo Rodriguez

Nach sieben Jahren in Italien bei der AC Milan und beim FC Turin – unterbrochen durch ein paar Monate beim PSV Eindhoven, hat Nativerteidiger Ricardo Rodriguez eine neue Herausforderung gefunden. Der 31-Jährige, der zuletzt in Turin Captain war, unterschrieb bei Real Betis Sevilla einen Zweijahresvertrag. Mit der spanischen La Liga hat der Schweizer nach der Bundesliga (Wolfsburg) und der Serie A bereits in der dritten der fünf grossen europäischen Ligen einen Arbeitgeber gefunden. «Ich komme hierher, um zu arbeiten und der Mannschaft mit meiner Erfahrung zu helfen», wurde Rodriguez bei der Vorstellung zitiert. Er habe mit Trainer Manuel Pellegrini gesprochen, und der Austausch habe ihm wie das gesamte Projekt gefallen.

Für Rodriguez ist das Engagement im Herkunftsland seines Vaters der nächste Schritt in einer bemerkenswerten Karriere. Gerade rund um seinen Platz im Nationalteam gab es in den vergangenen Jahren verschiedene Meinungen, Fakt ist aber: Seine 120 Länderspiele für die Schweiz und die Teilnahme an je drei WM- und EM-Endrunden kommen nicht von ungefähr und an der EM in Deutschland zeigte der Zürcher einmal mehr, dass auf ihn Verlass ist. Nati-Captain Granit Xhaka sagte damals: «Über ‹Ricci› müssen wir nicht reden. Dass er im Sommer ablösefrei ist, versteht sowieso keiner. Also aufgepasst, ihr Vereine: Schaut, wie er spielt. Er muss einen langfristigen Vertrag bekommen.»

Das Rennen um den ablösefreien Defensivmann machte wie erwähnt Real Betis Sevilla, das die vergangene Saison in Spanien auf Rang 7 beendet hatte. Zum Auftakt der neuen Saison empfängt Betis am Donnerstag Girona, den überraschenden Dritten der letzten Saison. Am letzten Samstag kamen die Spanier in einem Testspiel gegen Leverkusen zu einem 1:1 – und Rodriguez zu einem Teileinsatz. Es würde kaum jemanden verwundern, wenn er sich auch in Spanien durchsetzen wird.

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Djibril Sow ist nach seiner Verletzung beim FC Sevilla wieder zurück auf dem Platz.

Djibril Sow

Der Mittelfeldspieler wechselte im vergangenen Sommer nach vier Jahren Bundesliga bei Eintracht Frankfurt ebenfalls nach Andalusien, schloss sich aber dem FC Sevilla an. Und er erlebte beim damals amtierenden Europa League-Sieger eine schwierige Saison. Der 27-jährige Zürcher kam wettbewerbsübergreifend zu 33 Spielen, einem Tor und zwei Assists, aber sein Team kam nie wirklich auf Touren, beendete die Saison auf dem 14. Platz und damit weit weg von den eigenen Ansprüchen.

Sow verlor im vergangenen Herbst auch seinen Platz im Nati-Kader von Murat Yakin, und sein EM-Traum platzte endgültig, als er sich im Frühling den Fuss brach. «Es ist schwer zu akzeptieren, dass die Saison vorbei ist und ich dem Team in den letzten Spielen nicht helfen kann», teilte Sow damals via Instagram mit. Sein einziges Ziel sei es nun, sich von der Verletzung zu erholen und wieder zu seiner besten Form zu finden.

Sow gab nun in der Vorbereitung auf die neue Saison sein Comeback und war auch bei der missglückten Hauptprobe dabei, als sein Team gegen Liverpool gleich mit 1:4 verlor. Den ersten Ernstkampf bestreitet er am Freitag auswärts gegen Las Palmas, den 16. der letzten Saison. Gelingt der Start in die neue Saison, in der Sevilla viel gutzumachen hat? Und kann der Schweizer sich in die Nati zurückkämpfen, wo die Konkurrenz im zentralen Mittelfeld mittlerweile immens gross ist?

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Eray Cömert nahm bei Nantes Schwung auf und spielt nun in Spanien für Aufsteiger Valladolid.

Eray Cömert

Im Winter 2022 verliess Innenverteidiger Eray Cömert den FC Basel, suchte sein Glück in Valencia. Und hatte eine durchzogene Bilanz. In eineinhalb Jahren kam er bei Valencia wettbewerbsübergreifend zu 34 Spielen und einem Tor – gegen Espanyol Barcelona –, aber nicht zu einem Stammplatz. Die letzte Saison verbrachte er in einem Leihgeschäft bei Nantes in der Ligue 1 und war da eine fixe Grösse. Die Franzosen hatten eine Kaufoption, die sie ziehen wollten, in Absprache mit ihm aber darauf verzichteten, wie Cömert kürzlich gegenüber der «Schweiz am Wochenende» erklärte. «Ich bin ihnen sehr dankbar dafür, dass sie mir entgegenkamen. Auch wenn es eine gute Erfahrung bei Nantes war und ich viel mitgenommen habe: Mein Ziel war es, zurück nach Spanien zu gehen und wieder bei Valencia anzugreifen.»

Der Angriff erfolgte jedoch erfolglos. Der Trainer heisst immer noch Rubén Baraja, und in seinen Plänen spielt Cömert keine Rolle. «Unter seinem Vorgänger Gennaro Gattuso war ich Innenverteidiger Nummer 1, nach seiner Entlassung wurde ich zur Nummer 4 herabgesetzt. Ich passe nicht in das System von Baraja rein, das muss man akzeptieren», so Cömert. Damit er doch auf Spielpraxis kommt, wurde der 15-fache Schweizer Internationale nun an Aufsteiger Real Valladolid ausgeliehen, an den Klub also, bei dem die brasilianische Legende Ronaldo 72 Prozent der Anteile besitzt. «Die Vorstellungen und Pläne, die sie haben, um den Klub aufzubauen und langfristig in der Liga zu halten, sind sehr überzeugend. Hinzu kommt die Art und Weise, wie der Trainer Fussball spielen will, die extrem gut zu mir passt. Sie haben sich auch sehr um mich bemüht. Ausserdem haben sie eine junge Mannschaft, der ich mit meiner Erfahrung helfen kann», so Cömert. Wie gut ihm dies gelingt, zeigt sich ein erstes Mal am kommenden Montag, wenn es daheim im Aufsteigerduell gegen Espanyol geht.

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