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Red Bull vermutet McLaren-Bluff - Norris bittet um Entschuldigung

Der bisherige Verlauf des Wochenendes liess es nicht vermuten: Max Verstappen holt die Pole beim GP von Saudi-Arabien. Zu weit schien der Rückstand des Weltmeisters auf die beiden McLaren. Doch am Ende setzte sich der Niederländer doch durch! Die Protagonisten suchen im Anschluss nach Erklärungen.

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Max Verstappen schnappt sich beim GP von Saudi-Arabien überraschend die Pole Position vor McLaren-Pilot Oscar Piastri. © DPA pa

Der bisherige Verlauf des Wochenendes liess es nicht vermuten: Max Verstappen holt die Pole beim GP von Saudi-Arabien. Zu weit schien der Rückstand des Weltmeisters auf die beiden McLaren. Doch am Ende setzte sich der Niederländer doch durch! Die Protagonisten suchen im Anschluss nach Erklärungen.

Wer hätte das gedacht?

0,845 Sekunden betrug der Rückstand von Max Verstappen am Samstagnachmittag im 3. Freien Training auf die beiden dominierenden McLaren-Piloten Lando Norris und Oscar Piastri.

Doch im Qualifying am späten Abend im nun deutlich kühleren Jeddah schlug dann doch die Stunde des Weltmeisters. Dank einer Fabelrunde lag Verstappen am Ende eine Hundertstel (!) vor Piastri und sicherte sich die Pole Position. "Ich bin sehr zufrieden. Ich hätte die Pole angesichts des bisherigen Wochenendes nicht erwartet", zeigte sich der Niederländer überrascht. "Das Auto hat sich massiv verbessert. Wir haben ein paar Veränderungen vorgenommen und es hat viel Spass gemacht. Der Grip war da. Eine gute Qualifying-Runde hinzubekommen, ist wegen der engen Mauern sehr schwierig."

Dr. Marko nennt Gründe für Verstappen-Pole

Red Bulls Motorsportberater Dr. Helmut Marko gab angesichts der deutlichen McLaren-Bilanz in FP3 noch Reihe zwei oder drei als wahrscheinlichstes Ziel aus. Nach der Qualifikation lieferte der Grazer am Sky Mikrofon Erklärungen für die - auch für ihn völlig überraschenden - Verstappen-Pole. "Je kühler es wird, desto besser geht es. Aber es ist schon so, dass die Abstimmungsarbeiten die richtigen waren. Wir haben das Auto wieder mal zwischen FP3 und Qualifying feingetuned - in genau in die richtige Richtung. Und dann kommt da natürlich noch die Mega-Runde von Max dazu, die mal wieder aussergewöhnlich war", zeigte er sich zunächst zufrieden mit der teaminternen Arbeit und der Leistung seines Weltmeisters.

Doch dies waren nicht die einzigen Gründe dafür, dass Red Bull die grosse Lücke vom Training schliessen konnte: "Ich glaube, dass McLaren heute Mittag im dritten Training sehr stark geblufft hat und sie nur ganz wenig Benzin im Auto hatten."

McLaren-Teamchef Andrea Stella äusserte sich ebenfalls am Sky Mikrofon: "Ich glaube nicht, dass es um die veränderten Bedingungen geht. Es könnten andere Einstellungen sein, andere Kraftstoffmengen. In FP3 waren Russell und Verstappen nicht so weit weg, sie haben einfach einen anderen Plan gehabt."

Stella deutete es an: Es kann tatsächlich gut möglich sein, dass McLaren mit einer anderen Kraftstoffmenge unterwegs war und so durch das leichtere Auto ein paar Zehntel auf die Konkurrenz gutmachen konnte. Und auch die äusseren Bedingungen in Form von niedrigeren Temperaturen, wie von Dr. Marko angesprochen, dürften einen Einfluss zum Vorteil von Red Bull und zum Nachteil von McLaren gehabt haben.

Enttäuschter Norris will sich bei Ingenieuren entschuldigen

Fakt ist: Verstappen und Red Bull haben trotz einer aktuell schwierigen sportlichen Phase gezeigt, dass sie in den entscheidenden Momenten da sind. Anders als Lando Norris, der neben Verstappen und Piastri als weiterer grosser WM-Favorit in die Saison gegangen ist.

Doch beim jungen Briten schleichen sich zu oft Fehler ein, die ihm wertvolle WM-Punkte oder wie im Fall der Jeddah-Quali wertvolle Startplätze kosten. Norris verlor in Q3 in Kurve vier die Kontrolle über seinen Boliden und landete in der Mauer. Die Folge: Startplatz zehn am Sonntag beim Rennen (ab 17:30 Uhr LIVE und EXKLUSIV auf Sky Sport Formel 1).

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  • Saisonfinale in Abu Dhabi: 5.-7. Dezember
  • Übertragung: Sky

"Das darf ihm in den entscheidenden Momenten nicht passieren. Das kostet dir am Ende die WM", blickte Sky Experte Timo Glock auf die Situation von Norris. "Jeder geht anders mit Rückschlägen um. Das Wichtigste ist, dass du dich von den immer gleichen Fragen dann nicht runterziehen lässt. Das tut schon weh. Er ist aber erfahren genug, um zu wissen, was er tun muss, um da rauszukommen."

Am Sky Mikrofon machte Norris allerdings noch nicht den Anschein. Im Gegenteil: Er wirkte niedergeschlagen und ratlos: "Ich bin einfach enttäuscht über das, was heute passiert ist. Das Auto ist gut. Das Auto ist schnell. Ich bin gerade aus dem Medical Center gekommen und weiss noch nicht genau, was passiert ist. Ich werde mit den Ingenieuren sprechen und mich entschuldigen. Wir brauchen für das Rennen ein bisschen Glück. Es ist schwierig bis unmöglich hier zu überholen. Da erwarte ich keine Wunder."

Stella glaubt an Norris-Aufholjagd im Rennen

Sein Teamchef zeigte sich im Hinblick auf das Rennen aber optimistischer: "Lando war in Q1 und Q2 wirklich stark, aber Kurve vier verzeiht nichts. Wenn du da einen kleinen Fehler machst, hängst du gleich in der Mauer. Das ist Lando passiert. Seine Pace ist aber ausserordentlich stark. Wenn wir diese Pace auch im Rennen finden, kann er sich auch ein paar Positionen nach vorne arbeiten."

Da das Rennen zeitlich allerdings sogar noch später als das Qualifying startet und die Temperaturen in Jeddah damit noch etwas niedriger sein werden, spielt das Norris und McLaren nicht in die Karten. Und bei Konkurrent Red Bull wächst gleichzeitig das Selbstvertrauen, was an den Aussagen von Dr. Marko deutlich zu erkennen ist.

"Max ist der schnellste Fahrer und auch mental der stärkste! So ein Rückfall (wie im Fall Norris, Anm. d. Red.) geht aufs Selbstvertrauen und wir werden es ausnutzen! Jetzt ist der WM-Kampf wieder offener!"

Mehr zum Autor Udo Hutflötz

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