Playoffstart in der Sky Swiss League: Zwei Teams träumen vom Aufstieg
Heute Abend beginnen in der Sky Swiss League die Playoff-Viertelfinals. Die Augen sind dabei vor allem auf Titelverteidiger La Chaux-de-Fonds und den EHC Visp gerichtet, die als einzige der acht Teams aufsteigen dürfen. Hier eine kurze Übersicht über die Viertelfinal-Duelle (Best-of-7-Format).
EHC Basel (1.) – GCK Lions (8.)
Mit 97 Punkten schloss der EHC Basel die Regular Season auf Rang 1 ab und stellte die mit Abstand beste Defensive der Liga. Ganz vorne sorgte vor allem der slowenisch-kanadische Doppelbürger Jakob Stukel für die Musik – er wurde mit 31 Toren und 36 Assists in 45 Spielen Liga-Topskorer. Die Mannschaft von Trainer Eric Himelfarb möchte die starke Saison nun mit dem Titelgewinn krönen, nachdem der Aufstieg in die National League noch nicht möglich ist – der Klub hatte bereits vor Saisonbeginn mitgeteilt, dass die nötigen finanziellen Mittel fehlen.
Dank des Qualifikationssieges haben die Basler mit den GCK Lions im Viertelfinal den vermeintlich schwächsten Gegner erhalten. Entsprechend gehen sie als klare Favoriten in die Serie gegen das Farmteam der ZSC Lions. Unterstrichen wird dies durch die Tatsache, dass die Basler in der Regular Season vier von fünf Direktbegegnungen für sich entschieden. Aber: Beim letzten Aufeinandertreffen gewannen die Lions in Basel mit 2:0.
HC La Chaux-de-Fonds (2.) – EHC Olten (7.)
Titelverteidiger La Chaux-de-Fonds beendete die Qualifikation zwei Punkte hinter Basel auf Rang 2. Die Neuenburger, die zuletzt dank eines Finalsiegs gegen die GCK Lions Cupsieger wurden, sind heiss auf den Gewinn des Doubles, der den Aufstiegstraum am Leben erhalten würde. Der Trumpf von La Chaux-de-Fonds ist die Offensive, die mit 163 Toren in der Regular Season die erfolgreichste in der Sky Swiss League war. Besonders produktiv waren dabei Toms Andersons (56 Skorerpunkte), Steven Owre (43) und Sondre Olden (39).
Aber Achtung, auch Gegner Olten ist heiss, hat mit Guillaume Asselin den Assistkönig der Liga (44 entscheidende Pässe) in seinen Reihen. Und mit Christian Wohlwend steht ein ebenso charismatischer wie feuriger Coach an der Bande, der auch an sein Team glaubt, das als Underdog in die Serie steigt. «Wir verfügen über einiges an Substanz, wenn alle Spieler gesund und fit sind. Ich glaube, dass wir in der Lage sind, in den Playoffs für eine Überraschung zu sorgen», so Wohlwend. Und: «Ich habe ein mega gutes Gefühl. Ich bin überzeugt, dass wir diese Hürde La Chaux-de-Fonds packen können!» So weit, so gut, doch die Bilanz aus den Direktbegegnungen spricht für La Chaux-de-Fonds, das in der Qualifikation vier von fünf Direktduellen gewann.
HC Thurgau (3.) – EHC Chur (6.)
Die Thurgauer waren eine der grossen positiven Überraschungen der Regular Season, kaum jemand hätte dem Team von Anders Olsson den dritten Platz zugetraut. Doch nun geht der HCT als Favorit in die Serie gegen den EHC Chur, der in der Regular Season 16 Punkte weniger gesammelt, 21 Tore weniger erzielt und 33 Gegentreffer mehr kassiert hat. Aber bei den Churern steht mit dem Trainer-Duo Reto und Jan von Arx eine geballte Ladung Playoff-Erfahrung und Winnermentalität an der Bande. «Wir haben ein Team das füreinander einsteht und hart arbeitet. Dadurch haben wir über die Saison gesehen ein konstantes Niveau erreicht», sagt Reto von Arx. Und in den Direktduellen gegen den HCT siegten die Churer, die ohne Importspieler antreten, dreimal. Speziell dabei: Dreimal stand am Ende ein 3:2 für die Bündner auf dem Totomat.
EHC Visp (4.) – HC Sierre (5.)
Viel Spannung und Brisanz verspricht auch das Walliser Derby zwischen dem EHC Visp und dem HC Sierre, welche nach der Regular Season lediglich durch zwei Zähler getrennt waren. Bis auf eine Partie waren die Direktbegegnungen zwischen den beiden Kontrahenten stets hart umkämpft und endeten viermal mit nur einem Tor Unterschied, mit der besseren Siegesbilanz für Sierre (3:2). Eine entscheidende Rolle könnte der Heimvorteil sein, da in den fünf Duellen während der Qualifikation immer der Gastgeber gewann.
Für Visp kommen nun die letzten Spiele unter Startrainer Heinz Ehlers, der das Wallis nach dieser Saison verlassen wird. In seiner Zeit konnten die hohen Ambitionen nie ganz erfüllt werden, ein Erfolg in der Derby-Serie gegen den Kantonsrivalen wäre umso schöner. Visp-Captain Daniel Eigenmann geht jedenfalls optimistisch in diese brisanten Spiele und sagt: «Ich bin überzeugt, dass wir uns gegen Siders durchsetzen können. Aber wir sind uns bewusst, dass es hart und eng wird.» Dass Sierre im letzten Aufeinandertreffen Ende Januar knapp siegte (3:2), sieht er nicht als schlechtes Omen: «Wir sind uns bewusst, dass wir vor dem Tor kaltblütiger werden müssen. Ich denke aber, dass die Mannschaft trotz der Niederlage ein gutes Gefühl mitgenommen hat. Weil wir gesehen haben, dass wir Siders auch auswärts dominieren können, dass wir sie einschnüren können und ihnen nicht viel zugestehen müssen. Es kam jeder mit dem Gefühl aus dem Spiel, dass wir uns nicht verstecken müssen, falls wir in den Playoffs auf sie treffen sollten.»
Die Playoffs in der Sky Swiss League werden ganz sicher auch von den Klubs aus der National League mit Interesse verfolgt Denn wenn die aufstiegsberechtigten Teams aus La Chaux-de-Fonds und Visp nicht Meister in der Sky Swiss League werden, steigt definitiv kein Team aus der National League ab.