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Pausen-Futter: Auch im NL-Power-Ranking geht es eng zu und her

Patrick

Spielpause in der National League. Während Patrick Fischer seine Mannen in Helsinki zum Karjala Cup um sich schart, schauen wir bei den 14 Topklubs etwas genauer hin. Unser Power-Ranking nach dem ersten Drittel der Qualifikationsphase.

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Überzeugt nach verhaltenem Saisonstart immer mehr: Der HC Davos um Topskorer Adam Tambellini © Keystone / Jürgen Staiger

Platz 1: ZSC Lions

Manchmal muss man das Rad gar nicht neu erfinden. Der Meister und Tabellenführer hat auch in unserem Power-Ranking die Pole-Position inne. Verteidigung (erst 37 Gegentore) und Torhüter gehören ligaweit zu den besten, und auch in Sachen Abschlusseffizienz machen den Zürchern aktuell nur wenige (genau: Zug und Davos) etwas vor. Da lässt sich auch verkraften, dass der «Z» mit Derek Grant (18 Skorerpunkte) aktuell nur über einen Spieler in den Top 30 der NL-Skorerliste verfügt. Typisches Beispiel: Aus den letzten zehn Spielen holten die Stadtzürcher satte 25 Punkte.

 

Platz 2: HC Davos

Und schon wird es im Duell um die Ränge zwei und drei ein erstes Mal so richtig eng. Lausanne und der HC Davos stehen zur Auswahl, wobei wir uns für die Bündner entscheiden. Langsam in die Saison gestartet, lief die Maschinerie des Rekordmeisters zuletzt auf Hochtouren (acht Siege und 23 Punkte aus den letzten zehn Spielen) und somit noch ein wenig besser, als jene des letztjährigen Vizemeisters. Der Unterschied: Die Davoser vertrauen auf ein starke Defensive (erst 38 Gegentore), einen starken Sandro Aeschlimann (Fangquote von 93,71%), das zweitbeste PK der Liga und Ausländer, die wissen, wo das Tor steht. Gleich fünf von ihnen (Tambellini, Stransky, Honka, Zadina und Ryfors) stehen zwischen Rang 11 und 31 der NL-Skorerliste und sorgen mit ihrer Treffsicherheit auch dafür, dass der HCD in Sachen «Schusseffizienz» (10,67%) nur noch vom EV Zug übertroffen wird.

 

Platz 3: Lausanne HC

Kein (nahmhafter) Goalie, kein Problem. Viel wurde vor Saisonbeginn über die Lausanner Torhütersituation nach dem Abgang von Connor Hughes geschrieben, bewahrheitet hat sich bislang lediglich, dass der LHC in der Person von Kevin Pasche möglicherweise nicht über eine «High-End-Personalie» zwischen den Pfosten verfügt. Doch der 21-jährige macht seine Sache bislang ordentlich, was aktuell mehr als genügt, da die Waadtländer in der offensiven Zone kaum etwas anbrennen lassen. Ob bei 5 vs. 5 (Ligabestwert mit 64 Toren) oder im Powerplay (Nr.1) – Geoff Ward und seine Männer schiessen aus allen Rohren (32,47 Mal/Spiel) und das mit der drittbesten Effizienz. Kein Wunder, stehen mit Théo Rochette (18 Skorerpunkte) und Damien Riat (17 Punkte) auch die beiden aktuell besten Schweizer Skorer in den Reihen der Lausannois. Die logische Folge: Tabellenrang 2 und zuletzt sieben Siege aus zehn Spielen.

 

Platz 4: EHC Biel

Die Überraschung an der Tabellenspitze, notabene nach einer durchzogenen Vorsaison (Rang 9) und einem langsamen Start in die neue Spielzeit (5 Spiele/6 Punkte). Weniger überraschend: Die Basis für die positive Entwicklung der Seeländer bildet die starke Defensive des EHCB, genauer die geizigste Verteidigung (39 Gegentore in 19 Spielen) der Liga in Kombination mit dem aktuell zweitbesten Keeper (Harri Sätteri mit einer Fangquote von 94,04%). Das genügte, um in den letzten zehn Spielen acht Siege und nicht weniger als 22 Punkte zu ergattern. Allzu sehr sollte sich der EHC Biel allerdings nicht auf seine defensiven Qualitäten verlassen. Nur mit Toni Rajala (aktuell der einzige Bieler in den Top 30 der Skorerliste) und knapp 25 Torschüssen pro Spiel (zweitschlechtester Wert der Liga) könnte das aktuell stabile Gefüge auf Dauer doch noch aus der Balance geraten.

 

Platz 5: SC Bern

Die Verteidigung mag Meisterschaften entscheiden, doch in der Bundesstadt herrscht zumindest zum jetzigen Zeitpunkt der Saison die leise Hoffnung, dass es eventuell auch mit effizienter Offensive klappen könnte. Nicht weniger als 59 Mal hat der SCB in den bisherigen 19 Spielen nämlich bereits getroffen (Nr. 4 der Liga), nicht zuletzt dank der vierthöchsten Schusseffizienz der National League (9,75% Erfolgsquote). Hinzu kommt die individuelle Klasse von Liga-Topskorer Austin Czarnik (bereits 25 Skorerpunkte), unterstützt von Marco Lehman, Victor Ejdsell und Benjamin Baumgartner, welche aktuell allesamt unter den Top 20 der NL-Skorerliste zu finden sind. Defensiv erwähnenswert: Keeper Adam Reideborn gehört mit einer Abwehrquote von 92,22% zu den Top 5 der Liga.

 

Keystone_Patrick B Kärcher_hält mit ehck bislang so manch höher eingeschätzten gegner in schach_Verteidiger Thomas Gregoire
Hält mit dem EHC Kloten bislang so manch höher eingestuften Gegner in Schach: Verteidiger Thomas Gregoire (in blau; Keystone / Patrick B. Kraemer)

Platz 6: EV Zug

Der EVZ – und damit die mit Lausanne trefferreichste Offensive der ganzen Liga (64 Tore) – nur auf Rang 6? Ja, denn in der Innerschweiz bewegt man sich aktuell noch auf etwas gar dünnem Eis. Zwar ist es grundsätzlich kein schlechtes Zeichen, wenn sich gleich zwei Zuger Offensivkräfte (Daniel Vozenilek und Jan Kovar) in den Top 4 der NL-Skorerliste bewegen, gepaart mit der höchsten Schusseffizienz der Liga (11,15%) könnte man dabei aber auch auf den Gedanken kommen, dass der Erfolg in Zug momentan noch an einem ziemlich seidenen Faden hängt. Was wenn einer der beiden in eine Formkrise gerät oder sich gar verletzt? In den meisten übrigen Statistikkategorien spielt der EVZ bislang nämlich eine maximal leicht überdurchschnittliche Saison. Immerhin: Luft nach oben müsste somit noch vorhanden sein.

 

Platz 7: EHC Kloten

Auf Platz 7 des Sky-Sport-Power-Rankings landet die grosse Überraschung der bisherigen NL-Saison: Der EHC Kloten. Von vielen noch im September als heisser Kandidat für das Playout zwischen dem Tabellen-13. und dem Tabellen-14. gehandelt, weht in der Flughafenstadt seit der Ankunft von Neo-Trainer Lauri Marjamäki ein frischer Wind. Ein weiterer Grund für den unerwarteten Höhenflug: Keeper Ludovic Waeber, in der NHL gewogen und als zu leicht empfunden, ist die Art von Rückhalt, der den Fliegern in nahezu jedem Spiel die Chance ermöglicht, zu punkten. Dringend verbessern sollte der EHC jedoch seine Special Teams (Nr. 14 im PP, Nr. 12 im PK) und auch in der Offensive könnte noch mehr drin liegen. Aktuell fungiert mit Topskorer Miro Altonen (18 Spiele / 17 Punkte) nur ein einziger Flieger unter den Top 40 der NL-Skorerliste.

 

Platz 8: HC Genf-Servette

Ab jetzt befinden wir uns in dem Bereich des Power-Rankings, in dem es für fast jedes der noch folgenden Teams (sorry, Ajoie) Argumente gibt, sie noch etwas höher oder tiefer zu rangieren. Den Anfang macht mit dem Servette HC auch einfach jenes Team, dass in der unteren Tabellenhälfte über den höchsten Punkteschnitt pro Spiel verfügt. Auch auf dem Papier verfügt der amtierende CHL-Champion eigentlich über einen Kader, der zu Höherem berufen scheint, mit Ausnahme des Duos Hartikainen (22 Skorerpunkte) / Manninen (17 Skorerpunkte) hinken aktuell jedoch noch zu viele Grenats den Erwartungen hinterher. Optimieren liess sich bei den Genfern – zuletzt Verlierer in fünf von sechs Spielen – mit Ausnahme der Special Teams einiges: Im PP (Nr. 2) und im PK (Nr. 1) gehören die Genfer zur Crème de la Crème der Liga.

 

Platz 9: HC Fribourg-Gottéron

Auch weiter östlich dürfte man mit dem bisherigen Saisonverlauf nicht zufrieden sein. Dem letztjährigen Halbfinalisten missriet der Start in die neue Kampagne gründlich, was auch damit zu tun haben dürfte, dass speziell von den ausländischen Imports viel weniger kommt, als noch in der Vorsaison. Liga-Topskorer Marcus Sörensen steht aktuell als produktivster Fribourger auf Rang 16 der Skorerliste (16 Punkte), Lucas Wallmark (12 Punkte) folgt ihm auf Rang 40. Zuwenig für die Drachen, bei denen obendrein Keeper Reto Berra (Rang 12 mit einer Fanquote von 90,12% ) bislang nicht mit den besten Tormännern der Liga mithalten kann. Kommt dann noch die zweitschwächste Schusseffizienz der Liga hinzu, wird klar, dass Gottéron aktuell an diversen Baustellen arbeiten muss. Immerhin: Zuletzt zeigte die Formkurve der Truppe von «Einjahrescoach» Pat Emond leicht nach oben.

 

Platz 10: SCRJ Lakers

In Jahr eins nach Roman Cervenka tun sich die Rapperswil-Jona Lakers erwartungsgemäss schwer. Wobei: So richtig offensichtlich ist die Absenz des tschechischen Liga-MVPs der Jahre 2022 und 2023 erst seit ein paar Wochen, nachdem die Seebuben zu Saisonbeginn noch alle überraschten und erst in der 9. Runde zum ersten Mal ohne Punkte blieben. Seitdem ist bei den St. Gallern allerdings der Wurm drin und zuletzt konnte man nur noch drei der letzten zehn Saisonspiele gewinnen. Noch profitiert man vom guten Start und verfügt mit Strömwall, Moy und Jensen über drei Spieler in den Top 30 der NL-Skorerliste. Eine richtige Stärke, die Rappi helfen könnte, künftig wieder mehr Spiele zu gewinnen, ist im Moment allerdings nicht auszumachen. Überdurchschnittliche Effizienz im Abschluss (aktuell Rang 6 mit 9,02%) hilft nur bedingt, wenn man – wie die Lakers – das Spieldiktat zuletzt des Öfteren dem Gegner überlassen musste.

 

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An ihm liegts nicht: Trotz einem starken Stéphane Charlin im Tor sitzen die SCL Tigers aktuell im Tabellenkeller fest (Keystone / Marcel Bieri)

Platz 11: HC Lugano

Die gute Nachricht zuerst: Kein Team in der höchsten Schweizer Spielklasse schiesst so oft auf das Tor, wie der HC Lugano (33,06 Schüsse/Spiel). Die Schlechte: Kaum ein Team ist dabei so ineffizient wie die Bianconeri (Rang 12 von 14). Entsprechend schwer tun sich die Tessiner denn auch, den Puck im gegnerischen Gehäuse unterzubringen. Mit Topskorer Michael Joly (17 Punkte) und Daniel Carr (14 Punkte) sind gerade einmal zwei Luganesi unter den Top 50 der Skorerliste zu finden, was in Kombination mit einer unterdurchschnittlichen Defensive (55 Gegentore) und einem aktuell selten überzeugenden Niklas Schlegel (Fangquote von 87, 83%) eigentlich nur eines bedeuten kann: Niederlagen. Und diese musste der HCL zuletzt en masse verkraften. Von den letzten sieben Spielen gingen sechs verloren.

 

Platz 12: HC Ambri-Piotta

Ein paar Fakten zur aktuellen Lage beim HC Ambri-Piotta: In der internen Skorerliste stehen mit Jesse Virtanen und Tim Heed zwei Verteidiger an der Spitze. Produktivster Stürmer ist derzeit mit 12 Skorerpunkten Dominik Kubalik, der damit Rang 36 in der NL-Skorerliste einnimmt. Und allen gemeinsam ist eine ordentlich Minusbilanz: Minus-7 bei Virtanen und Kubalik, gar Minus-9 bei Heed. Kein Wunder, ist den Bianconeri der Start ins erste Meisterschaftsdrittel nicht geglückt. Wenn Offensive und Defensive aus dem Gleichgewicht geraten, ist es schwierig erfolgreich Eishockey zu spielen. Insbesondere, wenn es dabei auch an Effizienz im Abschluss (Nr. 11 der Liga) mangelt. Und so ist Ambri zwar gefühlt an jedem Abend für eine Überraschung gut, ein Sieg konnte in den letzten acht Spielen aber nur einmal eingefahren werden. Für mehr braucht es dringend mehr Balance.

 

Platz 13: SCL Tigers

Von mangelnder Balance können auch die SCL Tigers ein Liedchen singen. Da verfügen die Tigers in Stéphane Charlin über den aktuell formstärksten Torhüter (Fangquote von 95,95%), die drittbeste Verteidigung sowie überdurchschnittliche Special Teams – und stehen trotzdem nur auf dem vorletzten Platz. Des Rätsels Lösung: Kein Team ist dermassen ineffizient im Abschluss, wie die Emmentaler.  Ganze 34 Tore haben die Tiger im bisherigen Saisonverlauf erzielt und damit noch einmal vier Tore weniger als das Tabellenschlusslicht aus dem Jura. Dabei wäre der Sprung ins Pre-Playoff mit dieser Defensive durchaus realistisch. Vorausgesetzt, es tauchen bald mehr Tigers als Aleksi Saarela (Rang 33 mit 12 Punkten) in den Top 40 der NL-Skorerliste auf.

 

Platz 14: HC Ajoie

Am zweitwenigsten Tore. Am meisten Gegentore. Die höchste Anzahl Niederlagen und auch für die erste Trainerentlassung der neuen Saison zeichnete der HC Ajoie verantwortlich. Kein Frage, der Underdog aus dem Jura ist bislang auch in dieser Saison das mit Abstand schwächste Team der Liga, auch wenn sich die Bilanz seit dem Trainerwechsel (6 Spiele, 8 Punkte) deutlich erfreulicher gestaltet. Etwas Hoffnung kommt auch beim Blick auf die Skorerliste auf, in der mit Jerry Turkulainen (18 Skorerpunkte) und Julius Nättinen (14 Skorerpunkte) immerhin zwei der vier finnischen Imports den Sprung unter die Top 30 der National League geschafft haben. Nur ist all das zumindest vorderhand noch immer zu wenig. Auf Rang 12, der nach der Qualifikationsphase den vorzeitigen Ligaerhalt bringen würde, fehlen aktuell bereits neun Punkte.

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