skysport.ch
Sky Sport

Live-Sport ansehen auf

Sky Sport
Analysen Fussball

Old faces in new places: Contini, Forte und Tramezzani sind zurück

Patrick

Giorgio Contini, Uli Forte und Paolo Tramezzani: Drei bekannte Trainergesichter, die mit dem Start in die Rückrunde vor ihrem Super-League-Comeback stehen. Allen drei gemein ist dabei eine herausfordernde Ausgangslage.

Keystone_Alessandro Della Valle_Da lang geht's_GC gibt neu bei YB den Ton an
Gibt zum ersten Mal bei einem Spitzenklub die Richtung vor: Giorgio Contini, zuletzt Assistent bei der Nationalmannschaft © Keystone / Alessandro Della Valle

Giorgio Contini, YB

Vom EM-Hoch in die Nationals-League-Traufe und direkt in den Super-League-Strichkampf. Keine Frage, Giorgio Contini hat in den letzten elf Monaten diverse Facetten der Trainertätigkeit durchlebt. Dabei sticht vor allem eine Sache hervor: Der ehemalige Trainer von Vaduz, St. Gallen, Lausanne und GC hat die Zeit bei der Nationalmannschaft offensichtlich dazu nutzen können, um sich als valabler Trainerkandidat für Spitzenteams wie die Berner Young Boys zu positionieren. Denn sind wir ehrlich: Den Job als Nachfolger des entlassenen Patrick Rahmen hat der eloquente, selbstbewusste und taktische sattelfeste Winterthurer nicht deshalb erhalten, weil er sich im Rahmen seiner vorangegangenen Engagements dermassen deutlich vom Gros seiner SL-Trainerkollegen abgehoben hätte. Viel mehr weckten seine Auftritte an der Seite von Murat Yakin die Hoffnung, Contini möge bei einem Klub mit überdurchschnittlicher Qualität dazu in der Lage sein, diese entsprechend umzumünzen. Denn handfeste Erfolge kann der einmalige Internationale bislang mit Ausnahme von zwei Aufstiegen mit Vaduz (2013/2014) und Lausanne-Sport (2019/2020) nicht vorweisen, dafür ganz viel solide Arbeit mit Klubs aus unteren Tabellenregionen oder Ligen. Bei YB werden gute Arbeit und Erfolg relativ rasch zusammen kommen müssen, wobei «GC» zumindest am Anfang noch mit einer flacheren Erwartungskurve rechnen darf. Denn nach der lange Zeit schlechten Vorrunde gilt auch in Bern das Augenmerk primär dem möglichst schnellen Erreichen eines gesicherten Top-6-Platzes. Und auf dieser Flughöhe kennt sich Contini bestens aus.

 

Uli Forte, FC Winterthur

Das war dann mal ein Befreiungsschlag. Kaum kamen zum Abschluss der Vorrunde Gerüchte auf, Uli Forte könnte bei Challengeligist Neuchâtel Xamax vor dem Aus stehen, wurde jener auch schon als neuer Trainer von Superligist FC Winterthur vorgestellt. Ein Aufstieg im Misserfolg (neun Niederlagen in 18 Spielen mit Xamax) sozusagen, wobei die Vorfreude auf die neue Aufgabe wohl auch nicht komplett ungetrübt gewesen sein wird. Denn der Job des 50-Jährigen in der Eulachstadt hat es in sich, übernimmt er doch eine Mannschaft, die nach elf Niederlagen und nur drei Siegen auf dem letzten Tabellenplatz (13 Punkte) überwinterte. Zwar in Schlagdistanz zu GC (15 Punkte) und Yverdon (17 Punkte), aber dennoch mit dem Rücken zur Wand. Aber möglicherweise ist genau das auch der Grund, warum Forte beim FCW zum insgesamt sechsten Mal bei einem Superligisten eine Anstellung findet: Er gilt im Verständnis vieler als Trainer, der eine Mannschaft rasch erreichen, stabilisieren und auf ein gemeinsames Ziel einschwören kann. Zum Teil mit unmittelbaren Resultaten, wie z.B. in seiner ersten Saison bei den Berner Young Boys (fünf Siege zum Saisonstart) oder beim Turnaround mit Yverdon in der Saison 21/22 (Forte führte den punktelosen Tabellenletzten bis zur Winterpause auf Rang 7). Zuweilen aber auch ohne den erhofften Effekt, wie z.B. in seiner ersten Saison bei GC (zwei Punkte in sieben Spielen), beim Abstieg mit den Hoppers 2019 oder beim erfolglosen Abstecher nach Bielefeld in der Saison 2022/2023. In welche Richtung das Pendel wohl mit Winti schwingt? Aufgrund der beschränkten Möglichkeiten in Winti steht der gebürtige Zürcher vor einer schwierigen Aufgabe, die er möglicherweise nur mit anhaltender Hilfe der weiterhin strauchelnden Konkurrenz in Zürich und Yverdon erfolgreich bewältigen kann.

 

Keystone_Ennio Leanza_Das könnte eng werden_Uli Forte ud der FCW starten als tabellenletzere in di erückrunde
Das könnte eng werden: Uli Forte und der FCW starten als Tabellenletzter in die Rückrunde. (Keystone / Ennio Leanza)

Paolo Tramezzani, Yverdon-Sport 

Apropos Yverdon: Auch beim Tabellen-10. kam es während der Winterpause zum Wechsel auf der Trainerbank. Alessandro Mangiarratti ist out, Paolo Tramezzani in. Der 54-jährige kehrt somit zum insgesamt sechsten Mal in die Super League zurück, nach vorangegangenen Stationen in Lugano und Sion, wo er gleich viermal als Cheftrainer anheuerte. Von nachhaltiger Dauer waren Tramezzanis Engagements dabei nie, wobei er seine erfolgreichste Zeit in der Schweiz bei seinem Super-League-Debut 2017 erlebte, als er den FC Lugano in einer halben Saison von Tabellenrang 8 bis auf Platz 3 führte. Generell fällt auf, dass der ehemalige Akteur von Inter Mailand sich noch nie in seiner Trainerkarriere länger als 13 Monate im Amt halten konnte, und dies trotz des erwähnten starken Halbjahres im Tessin oder einem Meistertitel mit Apoel Nikosia in der Saison 2018/2019. In Yverdon steht der gebürtige Italiener nun abermals vor einer herausfordernden Aufgabe bei einem kleinen Klub mit ausländischen Inverstoren und (zu) hohen Erwartungen. Diese bekamen zuletzt auch Tramezzanis Vorgänger Marco Schällibaum und Alessandro Mangiarratti zu spüren, die Yverdon trotz ordentlicher Leistungen und ohne auf einem Abstiegsplatz zu stehen, verlassen mussten. Einigermassen erstaunlich für einen Verein, der noch vor vier Jahren in der Promotion League kickte und in dessen Umfeld noch immer deutliche Spuren aus jener Zeit zu finden sind. Um die Liga zu halten muss Tramezzani seine Equipe wieder dazu bringen, sich auf die eigenen Stärken zu besinnen und die Mentalität eines Aussenseiters zu verinnerlichen. Dann können die Waadtländer speziell im heimischen Municipal (zuletzt fünf Niederlagen in Serie ) wieder zu jenem Gegner werden, gegen den kein Konkurrent gerne spielt.

Bewerte den Artikel
1 Bewertungen
Ihre Stimme wird gezählt.

News-Feed

Lesen Sie auch

Mehr anzeigen

Live-Sport ansehen auf

Sky Sport
Copyright Sky Schweiz SA © 2001-2025. Erstellt von EWM.swiss