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Ohrfeigen-Alarm für YB?

Andy

Acht Spiele, sechs Punkte, zuletzt eine 0:1-Heimniederlage gegen die Grasshoppers und der zweitletzte Platz in der Super League: Der BSC Young Boys steckt im Sumpf und bekommt es heute Abend in der Champions League mit dem FC Barcelona zu tun. Droht gar eine saftige Klatsche?

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Finden die Young Boys das richtige Rezept, um gegen Barcelona zu bestehen und nicht unterzugehen? © KEYSTONE/EPA/ALEJANDRO GARCIA

Natürlich, der Grasshopper Club Zürich ist in der Schweiz nach wie vor der Rekordmeister. Aber die ruhmreichen Zeiten sind längst vorbei und die Zürcher national bestenfalls noch Mittelmass. Umso bemerkenswerter ist, dass Marco Schällibaum und sein Team am Wochenende in Bern den amtierenden Meister YB bezwangen. Oder aus anderer Perspektive: Umso alarmierender ist es, dass YB daheim gegen einen solchen Gegner eine Niederlage kassiert.

So stellen sich nun auch Fragen wie: Wie wollen die Berner in Barcelona ein Tor erzielen, wenn es gegen biedere Hoppers nicht klappt? Wie wollen sie sich in der Defensive gegen Jungstar Lamine Yamal, Robert Lewandowski und Co. wehren? Gegen einen Klub, der zwar am Wochenende gegen Osasuna 2:4 verloren, in acht Meisterschaftsspielen aber schon 21 Punkte erobert und 25 Tore erzielt hat? Und der in der Champions League zum Auftakt gegen Monaco eine 1:2-Niederlage kassierte, nun zu einer Reaktion gezwungen ist und die Berner nicht unterschätzen wird?

Hansi Flick, der frühere Triple-Coach des FC Bayern München, hat Barça zurück an die Spitze geführt und ist mit seinem Team in den ersten Runden der heimischen Meisterschaft wie ein Tornado über die Gegner hinweggefegt. Das 7:0 gegen Valladolid, 4:1 gegen Girona oder 5:1 gegen den FC Villareal waren eindrückliche Ausrufezeichen und sorgen bei manchem Gegner für Ohrfeigen-Alarm. Ein wenig beruhigend wirkt da aus Schweizr Sicht höchstens die Verletztenliste der Spanier, auf der aktuell Namen wie Dani Olmo, Andreas Christensen, Frenkie de Jong, Ronald Araújo, Marc Bernal, Fermín López, Gavi und natürlich Captain und Goalie Marc-André ter Stegen stehen.

Der Respekt von Hansi Flick

Trotzdem gehen die Katalanen als haushohe Favoriten in dieses Duell, in dem sie auch betreffend Marktwert weit vorausliegen. Mit 875,40 Millionen Euro beziffert transfermarkt.ch das Kader von Barça, jenes von YB mit 66,50 Millionen. Zum Vergleich: Allein die vorher erwähnten Verletzten verfügen über einen Gesamtwert von 389 Millionen Euro. Zum Glück schiesst Geld aber keine Tore, wie sich schon in den Playoffs gezeigt hat, als die Mannschaft von Galatasaray rund viermal wertvoller war, die Berner aber beide Spiele für sich entscheiden konnten. Entsprechend respektvoll gibt sich auch Barça-Coach Hansi Flick im Vorfeld der Partie und sagt: «Wir analysieren die Young Boys genauso wie Real Madrid oder Bayern München.» Trotz des schwachen Saisonstarts sieht der Deutsche bei den Bernern «enorme Qualitäten, wir müssen aufpassen und sind gewarnt».

Während Flick entspannt ins Spiel gehen kann, steht YB-Coach Patrick Rahmen nach dem verpatzten Saisonstart unter Druck. Gegen Barcelona wäre ein Punktgewinn eine Sensation, stattdessen steht Schadensbegrenzung auf dem Programm, das Verhindern einer Kanterniederlage, ehe am Sonntag das wichtige Meisterschaftsspiel gegen den FC Basel folgt. Verlieren die Berner in Barcelona und in Basel, könnten die Tage des Trainers schon bald gezählt sein, zumal dann eine Nati-Pause ansteht. Rahmen selber, der gegen Barcelona im Tor Marvin Keller gegenüber David von Ballmoos den Vorzug gibt, nimmt die angespannte Situation aber zumindest äusserlich cool und erklärte nun gegenüber SRF, dass man als YB-Trainer immer Druck habe und aktuell der Fokus nur auf Barcelona liege. «Gut ins Spiel kommen, die Räume eng machen, damit sie ihre Individualität nicht ausspielen können. Selber in Ballbesitz den Mut zu haben, Möglichkeiten im Umschaltspiel zu nutzen», nennt er als Rezept. Und: «An so einem Gegner kann man wachsen. Und wir haben schon in Istanbul gezeigt, dass wir über uns hinauswachsen können.» 

Es wäre schön, wenn die Berner diesen Worten auch die passenden Taten folgen lassen und für eine Sensation sorgen könnten.

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