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Ohren zu und ran an die Millionen!

Andy

Für die Young Boys geht es heute Abend in Istanbul gegen Galatasaray um Ruhm, Ehre – und vor allem auch um viel Geld. Doch es wird eine harte Aufgabe.

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Filip Ugrinic feiert seinen Treffer zum 3:2-Sieg im Hinspiel. Jubelt er auch im Hexenkessel in Istanbul? © KEYSTONE/Alessandro della Valle

Der 3:2-Sieg im Hinspiel öffnete den Bernern die Tür zum Weg an die Millionentöpfe der Königsklasse. Und dies absolut unerwartet. Denn nach dem Krisenstart in die Meisterschaft liegt YB in der Super League aktuell dem letzten Platz – zuvor war der Klub letztmals vor 21 Jahren im heimischen Championat das Schlusslicht – und wirkt total verunsichert. Gegen Galatasaray trat das Team von Patrick Rahmen dann aber ganz anders auf, mit breiter Brust, und hätte mit etwas mehr Kaltblütigkeit und Fortune ein grösseres Polster schaffen können als dieses eine Tor.

«Wir haben uns sukzessive gesteigert nach den drei Niederlagen innerhalb von einer Woche», erklärte nun Trainer Patrick Rahmen nach dem Fehlstart in der Meisterschaft und der Wiederauferstehung auf dem europäischen Parkett. «Wir haben es danach geschafft, Gegensteuer zu geben. Weshalb mich die Leistung im Hinspiel nicht überrascht hat. Der Gegner hat nun auch gemerkt, dass es nicht einfach ist, gegen uns zu spielen.» Ähnlich sieht es Mittelfeldspieler Sandro Lauper, der sagt: «Man hat gesehen, dass wir sowohl offensiv wie auch defensiv mithalten. Wir haben im Hinspiel gezeigt, dass es für Galatasaray kein Selbstläufer wird.»

Eine giftige Atmosphäre

In der Tat wankte der türkische Gigant in Bern vor allem in der Defensive teilweise gewaltig, doch er ging nicht endgültig zu Boden. Im Rückspiel kann Galatasaray nun auf die Heimstärke als grossen Trumpf setzen. Die Berner erwartet ein ohrenbetäubender Ritt durch die Hölle. 2011 wurden in diesem Stadion 131 Dezibel gemessen – was in etwa dem Wert eines startenden Düsenflugzeugs entspricht. «Die Atmosphäre wird giftig sein, die Fans werden extrem Stimmung machen, darauf müssen wir uns vorbereiten», ist sich YB-Coach Rahmen bewusst.

Ohren zu und durch, ran an die Geldtöpfe der Champions League, kann so das Motto lauten. Denn die Ausgangslage ist klar: Siegt YB auch in Istanbul oder erreicht ein Unentschieden, ist der Schweizer Meister für die neue Ligaphase der Champions-League qualifiziert. Liegt YB nach 90 Minuten mit einem Tor Differenz hinten, folgt zuerst eine Verlängerung und danach eventuell ein Penaltyschiessen. Verliert die Mannschaft von Patrick Rahmen mit zwei oder mehr Toren Unterschied, ist der Traum von der Königsklasse geplatzt und folgt die europäische Fortsetzung in der Europa League.

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Die Fans von Galatasaray sorgen für die Gegner jeweils für eine Höllenstimmung.

2,5 Milliarden Euro für die Klubs

Der Unterschied zwischen diesen beiden Wettbewerben ist gewaltig. Durch die neue Liga- statt der Gruppenphase sind die Uefa-Prämien gestiegen, insgesamt werden 2,5 Milliarden an die Teilnehmer der Champions League verteilt. Und da sind die Perspektiven verlockend. Nur schon für die Teilnahme an den Playoffs fliessen 4,3 Millionen aufs Konto der Berner. Können sie heute den Favoriten Galatasaray eliminieren, kommen weitere garantierte 18,6 Millionen dazu; das sind drei Millionen mehr als bisher. Für einen Sieg in der Ligaphase kassiert man 2,1 Millionen, für ein Unentschieden 700'000. Neu wird zudem eine Rangprämie ausbezahlt, dazu kommen weitere Prämien, unter anderem auch die neue Wertprämie, welche die Zahlungen aus Marktpool und Klubkoeffizient ablöst. Summa summarum kann der BSC Young Boys so, konservativ gerechnet, auf rund 40 Millionen Euro Einnahmen kommen.

Sollte YB gegen Galatasaray den Kürzeren ziehen, geht es in der Europa-League-Ligaphase weiter. Die Summen dort machen nur noch einen Bruchteil von jenen in der Königsklasse aus: Die Antrittsprämie etwa beträgt «nur» 4,3 Millionen Euro, wobei auch dies ein mehr als willkommenes und doch auch schmerzlinderndes Trostpflaster wäre.

Ein erster Kassensturz erfolgt heute nach dem Rückspiel, dem Trainer Rahmen positiv entgegensieht. «Wir haben gezeigt, dass wir unsere Argumente haben», erklärte er im Hinblick auf das Rückspiel. Sein Team müsse sich gerade im Spiel gegen den Ball steigern, gleichzeitig wollen die Berner mit dem Ball Akzente setzen. Je länger YB das Spiel offenhält, desto besser. Denn Galatasaray, das im Hinspiel in der Defensive doch erhebliche Mängel offenbarte, steht unter Druck. Für den Klub und seine Fans ist ein Scheitern gegen den Underdog aus der Schweiz definitiv keine Option.

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