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NHL Global Series: Saisonauftakt für die Swiss Devils in Prag

Younes

Mit einen frischen Head Coach, einem neuen Hexenmeister und hohen Erwartungen starten die New Jersey Devils am Freitag in Prag in die neue NHL-Saison. Folgt für Nico Hischier & Co. auf eine schwache wieder eine starke Saison? Sky Sport nimmt die Teufel vor dem Auftakt unter die Lupe.

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Es geht wieder los: Nico Hischer und die New Jersey Devils wollen zurück in die Playoffs © Keystone / AP Photo / Derik Hamilton

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NHL Global Series. So nennen sich die zwei Spiele zwischen den New Jersey Devils und den Buffalo Sabres, welche am Freitag und Samstag die neue Saison der National Hockey League eröffnen werden. Doch die Idee, das Produkt der weltbesten Eishockeyliga in etablierte europäische Märkte zu tragen, ist nicht neu. Genauer genommen geht sie auf das Jahr 1938 zurück, als die Detroit Red Wings und Montreal Canadiens als erste nordamerikanische Sportteams überhaupt in London und Paris gastierten. Für die Devils und Captain Nico Hischier steht am Wochenende bereits das zweite Gastspiel auf europäischer Bühne in den letzten sechs Jahren an. 2018 eröffneten der damals erst 19-jährige Walliser und die Teufel ihre Saison nach einem Pit-Stop in Bern (Exhibition vs. SCB) in Göteborg gegen die Edmonton Oilers (5:2 Sieg). 2022 standen sich ebenfalls in Prag Timo Meier (damals noch San Jose) und Roman Josi (Nashville) gegenüber.

 

Ein neuer Boss

Eigentlich gibt es in New Jersey nur einen Boss – Bruce Springsteen, mittlerweile 75-jährige Rockmusik-Legende, geboren und aufgewachsen in Long Branch. Zumindest in der Welt der New Jersey Devils jedoch, gibt seit diesem Sommer ein anderer Chef den Ton an: Sheldon Keefe, 44-jähriger Kanadier, der in den letzten fünf Jahren in den Diensten der Toronto Maple Leafs stand. Der ehemalige Zweitrundendraft kommt mit der Empfehlung der besten Punktequote in der ruhmreichen Geschichte der Leafs nach Newark, scheiterte mit dem ambitionierten Team um ex-ZSC-Spieler Auston Matthews jedoch regelmässig früh in den Playoffs. In New Jersey trifft er nun auf eine Mannschaft, die auf dem Papier über ähnlich viel Talent verfügt, in den Playoffs aber noch unerfahren ist. Schafft es Keefe trotzdem, den Bock umzustossen? Captain Nico Hischier äusserte sich im Hockeytalk von Thomas Roost und Matthias Röthlisberger jedenfalls zuversichtlich: «Die ersten Wochen war äusserst positiv, sehr detailliert. Aber ich und viele andere Spieler mögen es, wenn wir genau wissen, was wir zu tun haben,» so der Walliser Center zur bisherigen Zusammenarbeit mit Keefe, der gemäss Hischier auf ein traditionelleres System setzt.

 

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Nach fünf Jahren bei den Leafs steht Sheldon Keefe neu in Newark an der Bande (Keystone / Noah K Murray)

In Markström we trust

Der wohl aufsehenerregendste Zuzug der Devils in diesem Sommer war der von Torhüter Jacob Markström. Der 34-jährige Schwede kam im Tausch für Verteidiger Kevin Dahl und einen Erstrundenpick 2025 aus Calgary, wo er sich in den vergangenen Jahren als einer der besseren Torhüter der Liga etablierte. Funktioniert Markström auch in New Jersey, hätten die Teufel aus einer ihrer grössten Schwachstellen der Vorsaison eine Stärke gemacht (34), insbesondere, da sie in Routinier Jake Allen (34) auch über einen erfahrenen Back-Up verfügen. Leidtragender des Kurswechsels von GM Pat Fitzgerald auf der Torhüterposition war u.a. Akira Schmid, dessen Vertrag nach einer enttäuschenden Spielzeit nicht verlängert wurde. Der Emmentaler (24) versucht neu in Las Vegas, sich in der NHL zu etablieren.

 

Talentiert und mit mehr Tiefe

Die beiden Nummer-1-Drafts Nico Hischier (2017) und Jack Hughes (2019). 80-Punkte-Skorer Jesper Bratt. Scharfschütze Timo Meier. Die beiden starken Offensivverteidiger Doug Hamilton und Luke Hughes (zum Saisonstart verletzt) sowie erfahrene Routiniers in Rückkehrer Tomas Tatar und dem zweifachen Stanley-Cup-Sieger Ondrej Palat. Der Kader der New Jersey Devils zum Start in die neue Saison verspricht in der Tat einiges. Nur, das tat er schon im Vorjahr, als die Teufel den hohen Erwartungen zu keiner Zeit gerecht werden konnten, vor allem in der Defensive anfällig waren. Entsprechend hat GM Pat Fitzgerald reagiert, auf der Torhüterposition, aber auch mit dem Zuzug von kräftigen Spielern (Brett Pesce, Stephan Noesen, Brendon Dillon, Jonathan Kovacevic) für die Tiefe des Kaders. «Wir müssen stärker und widerstandsfähiger werden,» resümierte Fitzgerald am Ende der letzten Saison. Auftrag zumindest auf dem Papier erfüllt.

 

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Kann für die Teufel zu einem wichtigen Trumpf werden: Timo Meier (IMAGO / USA TODAY Network)

Swiss Devils

Da waren es noch drei. Vor einem Jahr noch Playoff-Held, musste Akira Schmid die New Jersey Devils in der Off-Season verlassen. Zurückgeblieben sind Captain Nico Hischier (25), der bereits seine achte Saison bei den Teufeln in Angriff nimmt, Verteidiger Jonas Siegenthaler (27) und Flügel Timo Meier (wird am 8. Oktober 28). Sie alle erlebten vor einem Jahr eine schwierige, auch von Verletzungen geprägte Spielzeit und verpassten zusammen satte 49 Saisonspiele. Nichtsdestotrotz wird gerade von Hischer (71 Spiele / 67 Punkte) abermals erwartet, gemeinsam mit Hughes, Bratt und Hamilton voranzugehen. Auch von Meier (69 Spiele / 52 Punkte), dem Transfercoup des Vorjahres, wird eine Steigerung erwartet, wobei seine Saison in der offensiven Zone wohl besser war, als ihr Ruf. Verbessern kann sich der Appenzeller sicher im defensiven Bereich, einer Domäne, in der auch Jonas Siegenthaler zu Hause ist. Nach einer tollen Saison 2022/2023 fand er letztes Jahr nicht zu seiner gewohnten Form und wurde zweimal durch Verletzungen (Fussbruch und Hirnerschütterung) gestoppt. Für den Zürcher kann es in diesem Jahr eigentlich nur besser laufen.

 

Rasches Wiedersehen

Der Gegner der Devils zum Saisonauftakt sind die Buffalo Sabres. Das Team aus dem Bundestaat New York verpasste zuletzt 13 Jahre in Folge die NHL-Playoffs und verfügt über ein junges, entwicklungsfähiges Team mit Spielern wie Torhüter Ukko-Pekka Luukkonen (25), Nummer-Eins-Draft Rasmus Dahlin (2018) oder dem deutschen Stürmer JJ Peterka (22). Neuer Trainer der Sabres, die in der letzten Saison drei Punkte mehr holten als die Devils, ist Lindy Ruff. Der 64-jährige Kanadier stand bis letzten März an der Bande der Teufel und war in den dreieinhalb Jahren zuvor massgeblich an der Entwicklung des jungen Kerns der Mannschaft beteiligt. Nun bekommt er gleich in den ersten beiden Spielen der neuen Saison die Gelegenheit, sich bei seinem vormaligen Arbeitgeber zu revanchieren.

 

Prognose

Auf dem Papier scheint die Sache klar. Die New Jersey Devils haben aus den Erfahrungen der letzten Saison ihre Lehren gezogen und personelle Schwachpunkte mit gezielten Neuzuzügen ausgemerzt. Aber ob sich Markström und Co. auf dem Eis dann auch als die erwarteten Verstärkungen erweisen, müssen die kommenden Wochen und Monate erst noch zeigen. Zudem gilt es abzuwarten, wie schnell sich Mannschaft und der neue Trainer Sheldon Keefe aneinander gewöhnen. Auch deshalb ist für die Devils die Fallhöhe vor der neuen Saison relativ hoch. Schaffen sie es jedoch, ihr Potential auszuschöpfen, ist eine Qualifikation für die Playoffs mehr als nur realistisch.

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