Für BVB-Trainer Nuri Sahin wird es nach dem 0:2 in Frankfurt eng. Die Hessen überzeugen auch ohne Omar Marmoush.
Nuri Sahin eilte nach der nächsten Pleite wortlos die Treppen in Richtung Kabine hinab, die mitgereisten Fans reagierten stinksauer: Nach der dritten Niederlage im dritten Spiel des Jahres brennt bei Borussia Dortmund der Baum. Das 0:2 (0:1) bei Eintracht Frankfurt lässt Sahins Trainerstuhl bedenklich wackeln, die SGE-Fans liessen sich die hämischen "Sahin raus"-Sprechchöre nicht nehmen.
BVB-Fans sauer - Profis drehen schnell wieder um
Hugo Ekitiké (18.) und Oscar Höjlund (90.+2) sorgten für den verdienten Sieg der Eintracht, die auf den abwanderungswilligen Topstürmer Omar Marmoush verzichten musste. Doch der Ägypter wurde kaum vermisst, weil der BVB drei Tage nach dem peinlichen 2:4 in Kiel erneut viel zu harmlos auftrat. Als die Westfalen nach dem Spiel zu den eigenen Fans trotteten, drehten sie angesichts der wütenden Gesichter schnell wieder um.
"Es ist ein Ergebnissport, und wir konnten wieder kein Ergebnis erzielen", sagte Pascal Gross bei DAZN: "In der zweiten Halbzeit war es eine ordentliche Leistung, aber ich finde, das sollte Normalität sein. Wir haben das Spiel nicht gewonnen, davon können wir uns auch nichts kaufen."
Nächste BVB-Pleite
Dortmund-Coach Nuri Sahin hatte sich vor Spielbeginn bei DAZN noch optimistisch gezeigt: "Mit jeder Stunde nach dem Kiel-Spiel war meine Stimmung deutlich besser, wir wollen nach vorne schauen". Im Vergleich zu der desolaten Vorstellung im hohen Norden am Dienstag nahm der 36-Jährige nur zwei Veränderungen in der Startelf vor, für Marcel Sabitzer und Julien Duranville rückten Pascal Gross (nach Rotsperre) und Waldemar Anton ins Team.
Das Spiel begann mit Grosschancen auf beiden Seiten: Nach rund einer Minute hatte Hugo Larsson nach einem Abspielfehler von Gregor Kobel die Führung für Frankfurt auf dem Fuss, doch der BVB-Schlussmann machte seinen Fauxpas per Fussabwehr wieder wett. Auf der Gegenseite scheiterte Serhou Guirassy mit einem Kopfball am Pfosten (9.).
Der BVB war vor 58.000 Zuschauern auf Kontrolle bedacht, Frankfurt präsentierte sich aktiver - und startete in Person von Rasmus Kristensen nach gut einer Viertelstunde ein Überfallkommando, das Ekitiké aus kurzer Distanz zur Führung vollendete. Die Hausherren blieben mit ihren schnellen Gegenstössen auch danach brandgefährlich und erarbeiteten sich durch Ansgar Knauff (22.), Ekitike (34.) und Nathaniel Brown (37.) weitere Einschussmöglichkeiten. Dortmund hingegen fand in der Offensive nur selten Zugriff.
SGE gewinnt ohne Marmoush
Zu Beginn der zweiten Halbzeit verbuchten die Westfalen dann deutlich mehr Spielanteile, wurden zunehmend drückender und näherten sich durch den eingewechselten Yan Couto (50.), Jamie Gittens (58.) und Guirassy (61.) dem SGE-Gehäuse an. Der BVB schien dem Ausgleich näher zu kommen, doch zwingende Chancen wusste die weitestgehend stabile Frankfurter Defensive weiterhin zu verhindern. Glück hatte die Eintracht allerdings, als Arthur Theate im Strafraum Guirassy aufhielt, ein Elfmeterpfiff aber ausblieb (85.). Höjlund machte dann mit seinem ersten Bundesligator alles klar.
In der Offensive verstand es das Team von Trainer Dino Toppmöller nach wie vor, durch schnelles Direktspiel in Tornähe zu gelangen - dort fehlte aber Marmoush. Der Ägypter wird aller Wahrscheinlichkeit nach in Richtung England wechseln. "Es ist City, mit denen wir seit ein, zwei Tagen im engeren Austausch sind", bestätigte Sportvorstand Markus Krösche vor dem Spiel bei DAZN: "Die Wahrscheinlichkeit ist sehr, sehr hoch, dass er uns verlässt."
SID
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