Nach dem verpatzten Start in die Formel-1-Saison ist Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur vom baldigen Aufschwung überzeugt.
"Ich fange an, Fortschritte zu sehen", sagte der Franzose der italienischen Tageszeitung Corriere della Sera. Beim vergangenen Rennen in Montreal seien seine Fahrer Charles Leclerc und Carlos Sainz "auf Verstappens Tempo unterwegs" gewesen, führte er als Begründung an.
Aus dem Mittelfeld fuhren sie auf die Plätze vier und fünf nach vorne, was auch vom Red-Bull-Team von Weltmeister und WM-Spitzenreiter Max Verstappen registriert wurde. "Die nächsten Strecken werden uns viel über den Stand der Dinge sagen", erklärte Vasseur: "Wenn wir auch in Spielberg gut abschneiden, haben wir die Bestätigung, dass wir auf dem richtigen Weg sind."
Zugleich drängte er darauf, Verstärkung auf Ingenieursebene mit Menschen "ausserhalb der Ferrari-Welt" zu holen, "um Wissen von aussen einzubringen". In diesem Bereich sei die Scuderia "unterdimensioniert" gegenüber Red Bull, Mercedes und Aston Martin.
Der 55-Jährige ergänzte, "im vergangenen Jahr" seien bei Ferrari "bestimmte Entscheidungen getroffen worden", die den diesjährigen Rennwagen ins Hintertreffen gebracht hätten. Vasseur wurde im Dezember zum Nachfolger von Mattia Binotto ernannt. Der letzte Sieg datiert von Spielberg im vergangenen Jahr, in dieser Saison steht lediglich ein Podestplatz durch Leclerc zu Buche, der in Baku Dritter wurde.
Sainz und Leclerc haben noch Verträge bis Ende 2024, frühestens "im Laufe des Sommers" werde Ferrari Gespräche aufnehmen, sagte Vasseur: "Beide Piloten sind von dem Projekt angetan, sie wollen bleiben und gewinnen. Aber wir müssen als Team denken und in allen Bereichen reifen. Heute nur über die Fahrer zu sprechen, wäre falsch für die Schritte nach vorne, die wir als Team machen müssen."